Was ist die Bedeutung von Zwischenformen für die Evolutionstheorie?

2 Antworten

Zwischenformen gibt es in der Natur nicht. Das ist nur für unser menschliches Verständnis nötig, denn wenn wir zwei Tiere ansehen wollen wir wissen wie deren gemeinsammer vorfahre ausgesehen hat. Das nennen wir dann Zwischenform. Würdest Du dir das Vorläufertier in seiner normalen umgebung anschauen, ohn zu wissen, was mal draus wird, wäre es eine ganz normale Art wie jede andere.

Hallo Dominik78965,

lernst Du für den Bio-Unterricht? =D

Lass' mich ein bissi ausholen, es ist nämlich wichtig, dass man den Begriff der "Zwischenform" nicht falsch versteht.

Evolution ist ein in der Natur ablaufender Prozess; die Evolutionstheorie beschreibt diesen Prozess und die Mechanismen, die ihn antreiben: das Zusammenspiel von zufälligen Mutationen und und gerichteter Selektion durch die Umwelt führt zu einer fortschreitenden Entwicklung der Lebensformen.

In den fossilen Befunden können wir sehen, wie sich die heute existierenden Stammbaumlinien über die Jahrmillionen entwickelt oder wo in etwa sie sich abgespaltet haben.

Es ist eine Vorhersage der Evolutionstheorie, dass wir in der Natur ganz bestimmte Hinweise auf diesen fortschreitenden Entwicklungsprozess finden werden. Eine dieser Vorhersagen ist, dass wir Spezies finden, die in sich die typischen Merkmale zweier, später in den Entwicklungslinien getrennter Abstammungslinien vereinen.

Diese Spezies, diese Träger gemsichter Merkmale, das sind Zwischenformen. Manchmal werden sie auch als "Brückentiere" bezeichnet. Am besten ist eigentlich die Bezeichnung "Mosaikform". Einfach deshalb, weil "Mosaikform" am besten ausdrückt, was gemeint ist: Diese Tiere sind ein Mosaik aus Merkmalen, die wir als typisch für verschiedene Stammbaumäste bezeichnen.

Ein typisches Beispiel ist der Archaeopteryx. Er hat in seinem Sketelett sowohl ganz typische Merkmale für die Reptilien als auch für die Vögel.

Wichtig: Was ist mit dem Begriff "Zwischenform" nicht gemeint?

Eine Zwischenform ist nicht (notwendig) der exakte Abspaltungspunkt zwischen zwei Stammbaumästen. Es ist z.B. völlig unerheblich, ob man den Archaeopteryx aufgrund seiner Merkmale z.B. noch als Dino oder schon als Vogel einordnen würde. Entscheidend für seinen Charakter als Mosaikform ist, dass er die Merkmale beider Äste in sich trägt - denn genau das Auftreten solcher Mischformen wird von der Evolutionstheorie vorhergesagt.

Genauer kannst Du es noch einmal hier nachlesen:

http://www.biologie-schule.de/brueckentiere.php

Und ganz knapp gesagt: Die Bedeutung liegt darin, dass solche Mischformen eine Vorhersage der ET sind. Hätten wir nie Spezies gefunden, die Merkmale verschiedener Stammbaumäste in sich tragen, müssten wir an der ET gewisse Zweifel haben. Tatsächlich sind heute, 150 Jahre nach Darwin, aber doch sehr viele Stammbäume recht gut dokumentiert.

Grüße