Bedeutet leben immer Veränderungen?

7 Antworten

Man kann dir voll zustimmen bei deiner Grundaussage, die ein wenig erweitert vielleicht so zu formulieren wäre: "Leben bedeutet immer Wandlung, Dynamik, Fehler begehen und Fehler reparieren, Versuch und Irrtum, Intentionalität und Optimierung, Wille zur Macht aber auch Wille zur Erhaltung der Potentiale und damit Vermeidung von Verschwendung. Leben bedeutet aber auch Fortsetzung und Erhaltung der eignen Existenz in der Erzeugung, Pflege und Förderung eigener Nachkommen.

Damit bedeutet Leben keineswegs nur Veränderung, sondern vielmehr "zielgerichtete Dynamik auf optimierte Anpassung an die gegebenen Außenweltbedingungen". Erreichen lässt sich diese allerdings nur durch die Möglichkeit zur Veränderung, sofern diese förderlich ist. Und hier kommt der gegenläufige Aspekt ins Blickfeld, nämlich die Suche nach Bewahrung des Bewährten. Das ist das konservative Element. So z.B. sollte eine witterungsfeste und feindabwehrende Behausung von einem Tier nicht aufgegeben werden, weil diese Aufgabe seine Überlebenschancen eindeutig vermindern würde. Veränderung und Dynamik müssen also immer in ausgewogenem Maße eingesetzt werden, um nicht durch Verschwendung von Ressourcen die Potentiale für das eigene Überleben und den Erfolg bei der Aufzucht der Jungen zu schmälern.

Bilanz: Leben bedeutet mehr als Veränderung, aber eindeutig ist das Potential zur Veränderung ein absolut wichtiges Kennzeichen aller Lebensprozesse.

Jein. Nicht Leben ist Veränderung, sondern Zeit. Und Leben ist in der Zeit eingebunden und deswegen ist auch Leben Veränderung. Das hat aber nichts mit dem Leben zu tun, sondern mit der Zeit.

Und nein, auch das Grundgerüst bleibt nicht gleich! ALLE (!) Deine Zellen erneuern sich im Laufe von ca. sieben bis zehn Jahren, nicht eine einzige überlebt von Geburt bis zu Tod. Du bist also ca. alle sieben bis zehn Jahre ein komplett neuer Mensch.

Nur so kommt es beim Kopieren von Zellen zu Fehlern/Mutationen, wie z.B. Krebs

Viktor1  23.04.2024, 10:57
Das hat aber nichts mit dem Leben zu tun, sondern mit der Zeit.

Das ist doch Blödsinn. Zeit wird durch Vergleich in Veränderungen definiert, sie ist keine Entität welche irgendwie greifbar/veränderbar wäre.

Das Leben ist sehr wohl Veränderung des Seins.

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Grundgerüst nicht immer das Gleiche ?

Das Selbst existiert nicht. Alles was wir glauben zu sein, was wir denken, fühlen, wahrnehmen, Urteilen oder körperlich sind- das sind alles flüchtige Erscheinungen.
Das was wirklich ewig ist, ist das nicht-selbst, der Raum in dem all das passiert. Dieser bleibt gleich, in diesem entfaltet sich die Veränderung.

Das wäre die buddhistische Betrachtungsweise.

Neurologisch oder sogar evolutionär gesehen, sind bestimmte Dinge im Menschen angelegt, und werden durch externe Reize dieser oder jener Art aktiviert, oder eben auch nicht. Was man in diesem Kontext ist, erfährt man auch hier also wieder nur im Spiegel des "anderen", wobei das "andere" die Welt als ganzes umfasst, von der sich das Individuum getrennt wahrnimmt.

Natürlich ist auch das wieder nur eine Illusion, denn man könnte hier z.B gewissermaßen sagen dass du gerade diesen Text geschrieben hast, bzw, dessen Entstehung eingeleitet hast, weil du fragtest. Damit ist die Trennung zwischen dir und mir, oder dir und der Welt aufgelöst- der Übergang ist fließend, die Grenze eher eine Zone der Vermischung.

Abschließend kann man also nicht einmal klären wo man anfängt und wo man aufhört, die Frage ob man daher dieses oder jenes sei, Individuum oder Teil des ganzen, unverändert oder Veränderung an sich- völlig ohne Chance auf Antwort.

Die Liebe im Herzen bleibt.

Aber auch sie muss sich ändern, um wieder zurück, in die Gnade zu kommen.

Alles Weltliche sollte uns dazu dienen.

Wir werden, je nach Bewusstheit in Situationen gestellt, zum Lernen und wachsen. Bis das Meer seinen Tropfen wieder erkennt.

Genau genommen bleibt nicht einmal unser Körper derselbe, da sich unsere Zellen permanent erneuern. Somit befindet sich alles im Fluss, Veränderung ist die Konstante des Lebens.