Ausdrucksweise/ Wortschatz von Kindern und Jugendlichen heutzutage?

4 Antworten

Was ist eure Meinung hierzu? Läuft man Gefahr, Außenseiter zu werden, wenn man sich gewählt ausdrücken kann

Manchmal würde ich mir auch etwas gepflegtes Umgangsformen wünschen. Aber leider ist es nun mal so, dass jede Generation mit der nächste ihre Probleme hat bzw. nicht nachvollziehen kann wieso sich die Dinge so entwickelt haben.

Ja, ich denke schon dass man eher zur Randgruppe zählt wenn man sich gewählter ausdrückt. Es ist eher die Ausnahme und wirkt auf viele befremdlich oder überheblich. Ein gesundes Mittelmaß wäre sicher von Vorteil. Soll heissen: man muss nicht immer auf seine genaue /gepflegte Wortwahl achten, aber Gossensprache ist sicher auch nicht die Lösung. ;)

Am Ende können wir nur auf uns selber Achten und hoffen dass wir dem ein oder anderen Gleichgesinnten über den Weg laufen.

na, da braucht man aber nur mal filme aus den 50er-60er jahren anschauen und ausdrücke wie "dufte" hören und was man damals schick fand.

und eigentlich ist es ganz üblich, dass man anders/einfacher spricht, als man schreibt.

Kleine Kinder werten noch nicht bei Sprache - das ist schonmal gut.

Mein Nachwuchs bekam meine alten Kinderliederkassetten zu hören im Alter von U3 (und darüber hinaus). Später die Hörspiele von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg, mit denen auch ich meine Kindheit verbrachte. Ich las viele der alten Kinderbücher (aus den Kinderzeiten von mir/ von den Kindern meiner Geschwister) vor .

Sprache verändert sich stetig, unaufhörlich. Wir sprechen alle nicht mehr so wie die Leute von 1820 (um irgendeine Jahreszahl zu nennen). Begriffe gehen verloren, andere Begriffe kommen hinzu. Manche Worte werden dem Sprachstamm anderer Länder entlehnt oder daran angepasst. Auch das gehört zur Entwicklung der Sprache im Laufe der Zeit dazu.

Und wenn dann der Nachwuchs in den Kindergarten kommt/ später als Schüler in der Schule ist wird er auch wieder neue Worte kennenlernen - und diese auch versuchen anzuwenden (selbst daheim). Auch das ist ein normaler Entwicklungsprozess.

Grade dieses "mit Sprache spielen, mit Worten herumexperimentieren" ist ein wichtiger Prozess für ein heranwachsendes Kind.

Der Sinn für Sprache, für Worte, für den Umgang mit Worten.... das alles wird unterstützt durch Kommunikation mit dem Kind und durch das (Vor)Lesen. In Schulen (nicht nur in Grundschulen sondern auch hier und da an weiterführenden Schulen in den unteren Jahrgängen) gibts auch feste Zeiten im Unterricht in denen jedes Kind sich für eine festgelegte Zeit etwas zu Lesen schnappt (selbst mitgebracht, von der Schule gestellter Lesestoff, Schulbuch) um sich dadurch etwas weiter im Sprachverständnis zu üben.

Zu deinem Beispiel mit wiederkehrenden Kleidungsstilen: Das ist völlig normal. Alle paar Jahre/ Jahrzehnte wird das eine oder andere wieder ausgebuddelt und ist dann wieder eine Weile "in".

Ich denke, dass es durchaus der Fall ist, dass der Wortschatz über die Generationen limitierter, vereinfachter und "abgeflachter" wird. Ich beobachte es in meinem Umfeld selbst, dass sich sehr viele Leute unterschiedlich auszudrücken Vermögen, die älteren Generationen etwas professionell klingende als die Jüngeren.

Und ja, diese Entwicklung lässt sich auch bei mir selbst feststellen. Zeitgleich zu meinen, wie ich sagen würde, recht erfolgreichen Versuchen, mich anständig auszudrücken, wenn ich mit fremden Leuten spreche, bilde ich immer öfter umgangssprachliche Satzkonstruktionen, wenn uch private mit einem meiner Freunde in Kontakt trete.

Dies gilt allerdings mehr für verbale Kommunikation, wenn ich via Discord zum Beispiel schreibe, dann verwende ich so ein Mittelding aus gewählt und umgangssprachlich.

Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich einer dieser Menschen bin, die immer einen halben Nervenzusammenbruch erleidet, wenn jemand irgendetwas ohne Punkt, Komma, Groß- und Kleinschreibung etc. formuliert, merke aber, dass ich mich selbst an diesen Stil anpasse.

Ich denke aber, dass es zummindest in dem Grad, in dem ich das mache noch akzeptabel sein dürfte. Nicht weil meine Sprachkünste so über alle Maße großartig wären sondern viel mehr, weil die der anderen teilweise eher bescheiden sind.

Anmerkung: Ja, wenn man sich öffentlich ausdrückt als wäre man Wikipedia Autor, wirkt man tatsächlich mehr als nur leicht sonderbar.