Ausbinder? Ja oder nein ...?

11 Antworten

Hilfszügel (u.a. Ausbinder) gehören in Meisterhände und Meister brauchen keine Hilfszügel.

Wenn Du es nicht hinbekommst (und Deine Freundin auch nicht), wäre es angebracht, Reitunterricht zu nehmen - denn - ohne euch zu nahe treten zu wollen - aber dann könnt ihr nicht reiten. Draufsitzen (in allen Gangarten), ja - aber nicht reiten.

Natürlich kann man es dem Pferd auch ohne Ausbinder "abgewöhnen". Die Kopfhaltung ist aber nichts, das man einem Pferd angewöhnt oder abgewöhnt, sondern das Ergebnis von korrektem (oder eben falschem) Reiten. Deine Freundin sollte also - anstatt allein irgendwie mit Hilfszügeln zu basteln - sich einen guten Reitlehrer suchen, der ihr beibringt, wie man das Pferd über den Rücken an die Hand reitet, dann fällt der Hals mitsamt Kopf ganz von allein in die richtige Haltung. Knackpunkt bei der Sache ist eben, dass man das Pferd dazu bringt, mit der Hinterhand mehr unter seinen Körper zu treten, dadurch wölbt sich der Rücken auf und der Hals wird locker und geschmeidig (wichtig für die Biegung und Stellung in Wendungen). Dabei muss man das Pferd energisch vorwärts treiben, man darf es aber nicht hetzen und einfach rennen lassen, man muss mit konstantem Zügelkontakt dagegenhalten (nicht zerren) und das Tempo kontrollieren. Gefühlsmäßig hat man das Pferd wie einen Bogen zwischen Schenkeln und Zügeln "eingespannt". An dem Punkt mit dem konstanten Zügelkontakt können Ausbinder unter Umständen helfen - aber sie sind nicht die Lösung des Problems!

Ausbinder sind sinnlos! Außer man will ein kaputtes, verkrampftes Pferd was nie gelernt hat vernünftig v/a zu gehen.

Deine Freundin soll erst einmal Reitunterricht nehmen, Ausbinder abmachen und nicht hier im Internet fragen. Deine Freundin sollte sich im Trab sortieren, ruhig sitzen, um sich auf die kopfhaltung des Pferdes zu konzentrieren. Sie soll das Pferd freiwillig an den zügel herangehen lassen und es ihm sehr angnehm machen. Sie sollte viele Paraden geben und dem pferd am Zügel Platz lassen für die natürliche Kopf-Hals-Bewegung, für die das Pferd mit Ausbindern jedes Mal einen Ruck im Maul bekommt, vielleicht entzieht es sich daher vor Angst dem Zügel, in dem sie denn Kopf hoch reisst - wie gesagt, vielleicht.

Sag deiner Freundin sie soll guten unterricht aif anderen Pferden nehmen, um erst einmal richtiges v/a bei "normalen"Pferden zu lernen/üben. Dabei darf man Anlehnung und Auf den Zügel legen nicht verwechseln. Da Anlehnung und v/a schon zusammen gehören, kannst du mit vielen biegungen, Wendungen (z.b. Volte) das Pferd an die Anlehnung bringen, die im besten fall und bei korreckter ausführung zum v/a führen. Lg

Ohne, ganz klar.

Ausbinder verhindern die natürliche Bewegung des Pferdes, und somit auch alles, was irgendwie ohne Zwang geschehen soll. Das "Kopf unten" kommt von selbst, wenn das Pferd ausbalanciert laufen kann und die Hinterhand gut eingesetzt wird - nicht, indem man den Schädel runterbindet. Da lernt es höchstens, wenn ich mich verkrieche tuts weniger weh - aber nicht, wie es schön und gesund laufen kann.

Hallo,

Das Pferd sollte bei der klassischen Dressurreiterrei in relativer Aufrichtung mit der Nase kurz vor der senkrechten laufen, nicht weil es schön aussieht sondern weil es von der funktionellen Anatomie praktikabel ist.! Wenn das Pferd in diese Haltung gezwungen wird - durch Ausbinder - bringt es der Muskulatur, dem Gleichgewicht und dem Wohlbefinden des Pferdes gar nicht. Ein Pferd soll nicht in Anlehung gezogen werden, sondern von hinten nach vorne vertrauensvoll an die Reiterhand herantreten, dass ist mit Ausbindern nicht möglich. Das Pferd muss lernen in Dehnungshaltung zu gehen um den langen Rückenmuskel zu entlasten, langsam kann man dann an der Aufrichtung arbeiten, die "schöne" Form kommt dann irgendwann ganz von alleine.