Ausbildung zum Notfallsanitäter (Vergütung)?
Notfallsanitäter ist ja eigentlich eine schulische Ausbildung?! Ich hab jedoch bei einigen Stellenanzeigen gesehen, dass man eine Ausbildungsvergütung bekommt ?! Stimmt das ??
6 Antworten
Nein, Notfallsanitäter ist keine rein schulische Ausbildung. Wäre auch schlimm, wenn ein ausgebildeter NS am Ende noch keinen Rettungswagen von innen gesehen hätte.
Arbeitgeber sind Städte und Kommunen im Bereich der Feuerwehr und Träger wie DRK, Maltheser und weitere Hilfsorganisationen.
Ein theoretischer und auch praktischer Einstellungsstest (Sporttest und i.d.R. Schwimmen), sowie Führerschein sind Voraussetzung.
Wenn das in der Stellenanzeige steht, wird das wohl so sein
Hi,
Notfallsanitäter ist ja eigentlich eine schulische Ausbildung?!
nein, ist sie nicht - der Notfallsanitäter ist eine "normale", duale Berufsausbildung, die natürlich auch durch dementsprechend eine Ausbildungsvergütung hat. Also keine schulische Ausbildung.
Die Ausbildung gliedert sich in die Bereiche Berufsfachschule (1920 h), klinische Ausbildung (720 h) und Ausbildung auf einer Lehrrettungswache (1960 h).
Ich hab jedoch bei einigen Stellenanzeigen gesehen, dass man eine Ausbildungsvergütung bekommt ?! Stimmt das ??
Das stimmt - und zwar grundsätzlich. Dies ist sogar gesetzlich vorgeschrieben (§ 15 NotSanG).
Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt natürlich vom jeweiligen Ausbildungsträger ab (ist aber durchaus angemessen), das kann eine der Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH, MHD), eine Berufsfeuerwehr, ein kommunaler oder privater Rettungsdienst sein.
Neben den Voraussetzungen hinsichtlich gesundheitlicher Eignung und entsprechender Schulbildung (mittlere Reife oder gleichwertig) wird in aller Regel aber auch die Volljährigkeit und ein Führerschein der Klasse B (zunehmend auch Klasse C1) gefordert.
Zudem sind die meisten erfolgreichen Bewerber schon Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang) und bringen Einsatzerfahrung mit.
Als Hintergrundinfo: der Rettungsassistent als "Vorgängerausbildung" des Notfallsanitäters war tatsächlich eine schulische Ausbildung - hier wurde (von der Zeit als Rettungsassistent im Praktikum) keine Ausbildungsvergütung gezahlt.
LG
Gibt es Rettungsdienste, die von ihren 18- und 19-jährigen Bewerbern den Vorbesitz eines LKW-Führerscheins verlangen? Spannend, ich dachte immer, das sei Teil der Ausbildung. Dann sind die Azubis in unserem Kreis ja gut dran ;)
Ansonsten 100% agree, wie immer ;)
Gibt es Rettungsdienste, die von ihren 18- und 19-jährigen Bewerbern den Vorbesitz eines LKW-Führerscheins verlangen?
Die gibt es tatsächlich, es wird aber immer weniger - zum Teil wurden die FS zum Ausbildungsbeginn verlangt, zum Teil wurden die Azubis verpflichtet, diese spätestens nach 6 Monaten (nach Ausbildungsende) zu erwerben.
Angesichts der z.T. äußerst prekären Personalsituation sind diese Vorhaben größtenteils ad acta gelegt.
Na, über zu wenig Bewerber können wir uns nicht beklagen: für Ausbildungsbeginn im Herbst wurde letzten April bei 80 Bewerbungen die Reißleine gezogen und keine mehr angenommen. Unsere Führungsebene schafft es trotzdem, die Personalproblematik immer weiter zu verschärfen (man kann nicht gleichzeitig Leute rausekeln mit Argumenten wie "Reisende soll man nicht aufhalten" oder "Leute, die wirklich für den Job leben, beschweren sich nicht über sowas" und sich gleichzeitig um jede Vorhalteerweiterung reißen, als wäre es der letzte Strohhalm).
Na, über zu wenig Bewerber können wir uns nicht beklagen: für Ausbildungsbeginn im Herbst wurde letzten April bei 80 Bewerbungen die Reißleine gezogen und keine mehr angenommen.
Sieht bei uns nicht anders aus - dieses Jahr rund 85 Bewerbungen auf 8 Ausbildungsplätze. Es gibt mehr als genug Interessenten (NFS scheint tatsächlich voll im Trend zu sein), aber bei weitem nicht genügend Ausbildungsplätze.
Die Bewerber, die gute Chancen haben, wissen auch, wie sie sich verkaufen können ;-)
Unsere Führungsebene schafft es trotzdem, die Personalproblematik immer weiter zu verschärfen (man kann nicht gleichzeitig Leute rausekeln mit Argumenten wie "Reisende soll man nicht aufhalten" oder "Leute, die wirklich für den Job leben, beschweren sich nicht über sowas" und sich gleichzeitig um jede Vorhalteerweiterung reißen, als wäre es der letzte Strohhalm).
Ganz heißes Eisen - so manches, was sich in der oberen und mittleren Führungsebene des Rettungsdienstes rumtummelt, würde es in einer anderen Branche nicht mal zum Vorarbeiter schaffen - meine ganz bescheidene Meinung ^^
Die Kompetenzspanne reicht von "sehr gut" bis "unterirdisch", leider steht und fällt das ganze Unternehmen mit der Führung.
Moin
Nein, es ist keine Schulische Ausbildung.es gibt sehr viel Praxiszeit, weshalb auch die nötigen Führerscheine sehr wichtig sind.
Die Höhe des Lohn kann stark variieren. Bei uns zb werden externe Azubis ausgebildet, die von ihrem Arbeitgeber ca 600,- Ausbildungslohn (netto, brutto ca 900,-)bekommen, daneben sitzen aber auch Feuerwehrleute oder Angestellte RS, die ihren normalen Lohn weiterbekommen, so dass jmd, der vorher schon 2 Jahre als RS gearbeitet hat weiterhin deutlich über 2.000,- brutto bekommt
Die mögliche Spanne ist also sehr groß
Es erhöht die Chancen auf eine Ausbildung und ein höheres Gehalt ungemein, wenn man zuerst die 3monatige Ausbildung zum RS macht und 1-2 Jahre Berufserfahrung sammelt.
https://www.praktischarzt.de/blog/notfallsanitaeter-gehalt/
Notfallsanitäter Ausbildung GehaltDas Gehalt für Notfallsanitäter in der Ausbildung wird beispielsweise im DRK-Reformtarifvertrag geregelt. Dieser legt fest, dass im ersten Jahr 945 Euro brutto, im zweiten Ausbildungsjahr 1.013 Euro brutto und im dritten Jahr 1.125 Euro brutto verdient wird. Die Höhe der Ausbildungsvergütung kann jedoch je nach Bundesland und Ausbildungsträger variieren.
Kleine Anmerkung: ein Einstellungstest wird nicht flächendeckend eingesetzt, ein Führerschein ist eine De-facto-Voraussetzung, keine gesetzliche.