Ausbildung für Bundeswehr abbrechen?
Wäre es eine gute Entscheidung meine Ausbildung abzubrechen um zur Bundeswehr zu gehen? Bin da jeden Tag am überlegen.
Wie weit bist du denn mit der Ausbildung und welche Laufbahn wirst du beim Bund machen? hast du bereits konkrete Visionen und Informationen?
Gerade eben bin ich im 2. Vom 3. Jahr und strebe an, eine Laufbahn als Richtschütze im Panzer durchzuziehen, da Panzer meine Leidenschaft sind und mir immer spaß gemacht haben.
4 Antworten
Hallo,
du hast ein klares Bild von dem was du machen willst, wenn du jetzt gerade unglücklich bist, dann beende es und fang etwas neues an.
Aus welcher Motivation heraus willst du abbrechen?
Ungeduld? Unlust?
Deine Motivation würde ich genau prüfen, denn sie ist entscheidend für Erfolg.
Eine Ausbildung hat in Deutschland und vielen anderen Ländern einen hohen Stellenwert. Du hast schon mehr als die Hälfte davon. Muss der Abbruch wirklich sein?
Selbst bist du unentschlossen und hin- und hergerissen. Ganz schlechte Basis für eine gute, feste Entscheidung. Besser noch zuwarten, bis sich Gewissheit einstellt.
Ok, wie das Leben so spielt ..... aber es könnte gut möglich sein, dass du durch dein Schmollen wertvolle Chancen und Vorteile übersiehst. Meist sind Menschen in deiner Lage sehr eingeschränkt in ihrem Fokus und Denken. Das solltest du dir womöglich eingestehen. Du lenkst wohl schon länger deine Aufmerksamkeit auf Mangel und alles, was dir nicht passt und siehst und denkst somit zu einseitig, um die Situation wirklich optimal bewerten zu können. Das passiert uns allen oft genug. Da sollte man einsichtig sein, zumindest, wenn man ein gutes Leben führen will.
Welche Chancen und Vorteile hat es, dass es so gekommen ist, wie es kam? Für was ist es gut? Was macht es mit dir (ja, mal abgesehen von deiner Unzufriedenheit)? Wie stärkt es dich? Wie könntest du mit allem in Frieden kommen? Hast du dafür wirklich alles getan?
Bedenke, dass wir alle die Welt ganz sicherlich nicht bessergemeckert bekommen.
Und wenn du es hier nicht schaffst, kreativ und klug genug zu sein, deine eigene Unzufriedenheit zu ändern, dann wirst du es auch woanders nicht können, also auch nicht in der Bundeswehr, denn auch da wird es Situationen und Dinge geben, die dir nicht passen. Du könntest alles also auch als gesunde Herausforderung sehen. Du träumst aktuell von der Bundeswehr und denkst sie einzig schön, aber so wird es in Wirklichkeit gar nicht sein.
Es könnte auch ein großes Glück für dich in allem stecken, dass du halt einfach nicht sehen willst.
Du gehst aufgrund von Unzufriedenheit und erhoffst dir Zufriedenheit. Solange du aber selbst nicht für Frieden sorgen kannst, wirst du es auch andern orts nicht einfach so finden, weil du dich selbst ja überall mit hin nimmst. Das ist kein Vorwurf von mir, nur ein gut gemeinter Hinweis, den du ehrlich bedenken solltest. Immerhin wünscht du dir etwas, was du selbst zu geben nicht bereit bist. Sowas funktioniert recht selten nur.
Deine Motivation ist mehr Zufriedenheit. Ok, das ist ja völlig in Ordnung. Aber woher soll sie denn kommen, wenn nicht von dir selbst? Nur durch den Wechsel allein wird sie sich nicht einstellen, das wäre eine Milchmädchenrechnung.
Mittlerweile bin ich ja drüber hinweg das meine Eltern mich nicht gelassen haben, aber andererseits war es wie gesagt für mich immer ein Traum, Richtschütze zu sein. Natürlich ist das leben in der Bundeswehr nicht immer friede Freude Eierkuchen, das ist mir bewusst. Aber ich arbeite auf das Endziel hin was ich vor Augen habe und das wäre der Traumberuf Bundeswehr.
In der Bundeswehr musst du Befehle entgegennehmen und dein Gehirn völlig ausschalten, denn selbst denken ist da nicht mehr erwünscht, da hast du einfach nur noch zu funktionieren.
Das kannst du ja jetzt gleich mal ausprobieren, so im Vorfeld, ob dir das gelingen will. Dazu hast du in deiner Arbeit gerade beste Bedingungen und du kannst dich testen.
Du kannst einen Hauch deines Endzieles schon mal schnuppern, schmecken, erleben ... nutze die Chance dazu! ;-))
Das Leben ist eine Reise zu sich selbst. Immer wieder kommen wir auf unserem Weg ab. Das Leben korrigiert uns dann, womit wir gerne immer wieder im Widerstand sind, dagegen ankämpfen. Ob das wirklich so gut ist, kannst du dir überlegen, rückblickend gucken, wie es schon mal war ....
Ziel und Sinn ist man selbst.
Ich schlage dir vor, dass du dir noch eben Zeit nimmst, um ganz ganz genau herauszufinden, was du in der Bundeswehr erhoffst zu finden und ausleben zu können. Damit dir das wirklich bewusst ist und du prüfen kannst, ob die Bundeswehr dafür wirklich so geeignet ist, wie du jetzt noch annimmst. Kann ja gut möglich sein, aber warum sich zuvor nicht selbst ein Stück weit besser kennen lernen, um genau zu wissen, um was es einem tief geht. Dagegen spricht absolut nicht, außer die eigene Angst. Von dem her solltest du es wagen.
Was willst du wirklich?
Ein Ziel erreichen oder auf Kommando Ziele bekämpfen, wie es etwa ein Richtschütze macht?
Vielleicht ist es ja so, dass du am liebsten gar keine Ziele hättest und unbeschwerter und vertrauensvoller durchs Leben gehen wolltest..... Vielleicht aber würdest du gerne irgendwas anderes zerstören .... dann frage dich, was.
Nein, fände es keine gute Entscheidung. Du brauchst schon eine Ausbildung. Bringe besser erst deine Ausbildung zu Ende, dann kannst du ja imnernoch zur Bundeswehr gehen und dort Karriere machen. Es sieht auch besser in deinem Lebenslauf aus, wenn die Ausbildung ordentlich beendet wurde, egal für was du dich danach bewirbst..
Mit einer Ausbildung hast Du bei der BW (und auch im Zivilleben) die besseren Karrierechancen.
Der entscheidende Faktor bei mir ist eher die Unzufriedenheit. Diese Ausbildung ist nicht das was ich wirklich will und ich mache es nur, um etwas in der Hand zu haben. Eigentlich wollte ich schon vor dieser Ausbildung in die Bundeswehr, aber da war ich noch nicht 18 und meine Eltern haben es mir verboten.