Angemessen - oder empathielos?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Vollkommen empathielos, wie konntest du nur sowas schreiben... 84%
Realistische Sichtweise, du hast angemessen reagiert. 9%
Ich sehe das so: 6%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich sehe das so:

Najaaaa,

Hallo Erstmal!

Kommt tatsächlich ganz auf die "Oma" an. Es gibt Menschen die würden sich in so einem Fall um die eigene Tochter kümmern und ihr gut zu reden (die hat es ja um einiges schlimmer). Und dann gibt es Leute die sich extrem an sowas aufspielen und sich selbst zu 100% in der Opferrolle sehen wollen. Kann aber auch sein, dass sie sehr sensibel ist. Allgemein: extrem schwieriges Thema. Ich hätte nicht versucht es in ein gutes Licht zu rücken indem ich die ganze Welt schlecht rede (auch wenn es zu 100% der Wahrheit entspricht) weil Leute (vorallem ältere) überhaupt nicht umgehen können mit so etwas. Wäre ich Sie würde ich die Frau einfach mal in Ruhe lassen. Sie wollten ihr ja eigentlich nur helfen. Alleine das zeigt das es nicht Gefühllos ist!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

cas65 
Fragesteller
 24.02.2022, 21:25

Die Frau ist jünger als ich...

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stupidperson69  24.02.2022, 21:31
@cas65

Wow oke dann verstehe ich die Frau nicht wirklich. Ein Baby das ich nicht kenne, nie gesehen habe, von dem ich wusste das es vielleicht stirbt und dann 3 Wochen bezahlten Krankenstand? Tut mir leid aber nein.

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cas65 
Fragesteller
 24.02.2022, 21:35
@stupidperson69

Das ist es ja. Ich kann es nicht verstehen. Ich verstehe, wenn Menschen trauern, wenn ihre Eltern sterben (ich habe meine auch verloren), oder erst recht ein Kind, das meinetwegen schon eine gewisse, normale, gesunde Lebensspanne erlebt hat. Oder wenn der Partner stirbt oder sonst eine Person, die einen eben wirklich ein Stück weit im Leben begleitet hat. Oder auch ein Haustier, was man lange hatte. Aber hier kann ich es einfach nicht. Und das verunsichert mich. Sie scheint es sich voll reinzuziehen. Und das finde ich ungesund. Vor allem in ihrem Interesse. Das bringt doch nichts! Ich habe das Gefühl, sie steigert sich da in etwas rein.

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verreisterNutzer  24.02.2022, 21:35

Helfen? Mit welcher Intention ist die Frage..

Kleine Frage:

Und dann gibt es Leute die sich extrem an sowas aufspielen und sich selbst zu 100% in der Opferrolle sehen wollen. 

Denkst du, einer solchen Person geht es psychisch gut und sie sollte in so einer Situation eher dazu gezwungen sein, zur Arbeit zu gehen?

Ich finde ehrlich gesagt nicht, dass solch ein Abstempeln hier zu irgendeinem erstrebenswertem Ziel führt..

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Vollkommen empathielos, wie konntest du nur sowas schreiben...

Tut mir leid - aber das geht gar nicht.

Allgemein zwischenmenschlich ist eine solche Aussage ein "No-Go", auf einer rein professionellen, kollegialen Ebene sehe ich hier einfach eine Grenze überschritten.

Den Tod eines Menschen, hier eines Familienmitglied in irgendeiner Form zu relativieren - mit dem O-Ton "sei doch froh" - ist schlicht und ergreifend empathie- und taktlos und zeugt nicht gerade von durchschnittlicher sozialer Begabung.

Keine Beleidsbekundung, nichts. Wirklich nichts, was einfach normale Umgangsformen voraussetzen.

Die Mutter trauert. Und die Oma trauert. Und wahrscheinlich der Rest der Familie ebenfalls. Der Verlust eines Kindes ist an emotionaler Herausforderung kaum zu überbieten - auch wenn es eine Frühgeburt war, auch wenn es absehbar war, auch wenn man keine jahrelangen schönen Erinnerungen hatte. Und dann so eine Nachricht.

Auf arbeitstechnischer Ebene: das Privatleben der Kollegen geht einen nichts an. Punkt.


cas65 
Fragesteller
 24.02.2022, 21:31

"Sei doch froh" habe ich nirgends geschrieben. Und das Beileid wurde natürlich persönlich ausgesprochen! Der Text kam jetzt - nachdem sie sich - nach einer vollkommen normalen Woche - wieder aus dem Verkehr zog.

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SaniOnTheRoad  24.02.2022, 21:35
@cas65
"Sei doch froh" habe ich nirgends geschrieben.

Das natürlich nicht - dass Du es allerdings mit Dreiviertel des Textes überdeutlich implizierst, kann man kaum von der Hand weisen.

Der Text kam jetzt - nachdem sie sich - nach einer vollkommen normalen Woche - wieder aus dem Verkehr zog.

Psychische Belastungen sind nun mal kein abgetrennter Arm - und selbst mit großen Problemen merkt man es den Menschen keineswegs automatisch an, wie schlecht es ihnen geht. Und ein solcher Vorfall ist nicht binnen weniger Tage "abgehakt".

Man kann den Menschen nur "vor den Kopf" schauen. Die Tatsache, dass die Kollegin nicht gerade offen über ihre Probleme berichtet hat, spricht dann doch dafür, dass sie wohl nicht der Meinung ist, unbedingt deinen Ratschlag zu wollen.

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Vollkommen empathielos, wie konntest du nur sowas schreiben...

Als Oma hat sie die Schwangerschaft miterlebt, sich auf ihr Enkelkind gefreut, hat vielleicht schon Vorbereitungen getroffen bzw mitgeholfen, Pläne geschmiedet usw. Als Mutter erlebt sie auch noch die tiefe Trauer ihres Kindes mit und leidet natürlich auch mit. Ich finde deine Aussagen in so einer schlimmen Situation mehr als unmöglich.

Vollkommen empathielos, wie konntest du nur sowas schreiben...

Ich finde es schrecklich, dass du einen Tod relativieren möchtest. Es ist vielleicht "nur" die Oma, doch auch diese leidet und das nicht nur wegen ihrem verstorbenen Enkel. Denk mal an ihre/n Sohn/Tochter, welche/r trauert und gegebenenfalls ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit benötigt.

Vollkommen empathielos, wie konntest du nur sowas schreiben...

Es gibt Dinge die denkt man sich nur, aber spricht bezw. schreibt sie nicht. Wenn man ein rationaler Kopfmensch ist, kann man solche Gefühle nicht nachvollziehen.

Vielleicht haben sie sich das Kind so sehr gewünscht, jetzt ist es tot. Eine Frau entwickelt während der Schwangerschaft Gefühle gegenüber dem Kind, auch spielen die Hormone eine große Rolle und jetzt beim Tot des Kindes mit Logik zu kommen, so kann nur ein Mann denken. Selbst Omas haben Gefühle, auch wenn das Kind nicht körperlich sichtbar war, freut man sich darauf. Jetzt müssen sie beide erst darüber wegkommen, die Tochter/ Schwiegertochter und die Oma die ihr jetzt Unterstützung gibt. Man muss ihnen die Zeit der Trauer geben, auch wenn nur eine "Totgeburt" war.