Analoge Bilder verwackelt?

6 Antworten

Hallo

1) grundsätzlich sollte man die DX Superzooms der 90er in Nordeuropa mit ISO 800 Film beladen. Zur Not geht auch noch ISO 400 bzw im Urlaub in Sonnenländern am Aquator ISO 200. Das steht auch so in denn Anleitungen. Ergibt bei f8 maximale Verschlusszeiten bei bewölktem/gedeckten Sommermittagslicht:

  • ISO 800 um 1/250tel
  • ISO 400 um 1/125tel
  • ISO 200 um 1/60tel
  • ISO 100 um 1/30tel

2.) Deswegen landet man bei Innenraumaufnahmen bei sehr langen Verschlusszeiten unter 1/8tel und Blitzeinsatz. Die besseren Kameras nach 1995 können "Füllblitzen" das heisst der Blitz wird genau zur Entfernung des focusierten Motivs dosiert und bei ISO 800 Film haben die kleinen Bordblitze um Leitzahl 20, das reicht bei Gruppenbilder mit Blende 5.6 für 3,5 Meter. Die Kameras der Ära haben deswegen unterschiedliche Blitzmodis bzw Füllblitz und Vollblitz. Beim Vollblitz wird die Syncrozeit eingestellt das heisst der focusierte Teil vom Motiv ist sauber belichtet alles dahinter unterbelichtet alles davor überbelichtet. Beim Füllblitz wird die Blitzlichtmenge zur Restlichtmenge dosiert so das der Vordergrund meist nicht überlitzt wird. Die lange Verschlusszeit erlaubt das der Bildhintergrund erkennbar wird wenn auch oft unscharf/verwackelt. Die Blitzlichtmodis sind oft mit Programmodis wie Portrait oder Nachtmodus verknüpft

3.) Konica/Minolta hatten eine Gelb-Grün-Orange-Rot Kombileuchtdiode am Sucher welche an der Verwackelungsgrenze der Brennweite orange blinkt und bei Unterbelichtung Rot. Bei Kyocera bin ich mir gerade nicht sicher da wurde die teuer LED weggespart. Beim Zoomen aus der 40mm Stellung (Richtung 120mm) sieht man irgendwann eine LED auflackern dass ist die Verwackelungs/Unterbelichtungswarnung wo der Blitz automatisch zuschaltet.

4.) Die Generation Analogfilm musste noch fotografieren erlernen und dass man beim Auslösen nicht verwackelt. Bzw durch Arbeitstechniken beim Auslösen kann man mit weich auslösenden Zentralverschluss Kameras bei Normalbrennweite noch 1/8 Sekunde aus der Hand "halten", bei Tuchverschlüssen um 1/15tel. In der Praxis ging man bei ruhigen Puls nicht unter Halbe/Brennweite aus der Hand oder nutzte dann Schulterstütze, Kettenstativ oder Abstütztechniken. Die Generation Smartphone kann das nicht, bzw die brauchten das nie zu tun oder verwackeln sogar Tageslichtmotive mit einem High End Smartphone aber das Bildprozessing rechnet das "sauber" und solange man das Bild nur auf Monitoren betrachtet ist das "Scharf". Die Generation Analogfilm fotografierte auch wegen den Kosten nicht jeden Scheixx im Licht einer Sparlampe weil die wussten das dabei nur Scheixxe rauskommt und man konzentrierte sich auf das was geht und/oder Wert ist fotografiert zu werden. Nichts gegen Teddybären am Rand der Gesellschaft aber dein Beispielmotiv ist eine typische wertlose/sinnlose Smartphoneknisperei, für denn Müll muss man keinen Analogfilm verschwenden bzw um 1,5€ "wegwerfen". Das schön bei Analogfilm ist der ist so schweinisch teuer das man dadurch zwangsweise fotografieren erlernt oder die Kamer halt wieder in die Vitrine stellt und digital weiterknipst.

Mitte der 90er kamen die Kodak APS Nanokristall Emulsionen in 135er Filmdosen auf den Markt das ergab dann ab 1997 Kodak Portra 800 "Feinkornfilm" (EL bei ISO 600 pushbar bis 1200) für Kleinbild Vergrösserungen bis maximal 18x24cm (50 fach) ohne sichtbare Kornstruktur bzw beim Drucker im Sublimationsrasterdruck konnte man Postergrössen bis 1,2x1,8 Meter erzeugen. Zudem war das T Max Korn trotz "Nanokristallecken" bei superweichem Kondensorlicht im Vergrösser durchaus als "Stuktur" verkaufbar, bei Grosslaborausbelichtungen wurde es oft störend griesselig (Heute heisst das Vintage Filter). Der Portra 800 war bei Konzertfotografen auf 1200 gepusht recht beliebt weil er bis dahin in Schwarz bis Dunkelblau nicht "griesselte" (rauschte)

Knackpunkt war das die meisten der Superzoomoptiken diese Auflösung gar nicht lieferten und wenn dann im Kernbereich von 45-75mm bei Blende 8. Die Superzooms der 90er zwischen 30-120mm waren meist im Blendenbereich von 4 bis 11 und wurden erst ab Blende 8 bis 16 homogen Randscharf bei mittelmässiger Gesamtauflösung. Für den Amateur Massenmarkt bis 13x18cm Grosslabor Vergrösserung reichte das und Profilabore holten in Handarbeit auch brauchbare 20x30 oder 30x45cm Vergrösserungen raus das reichte für Hochzeitsbilder

Naja das hängt damit zusammen, dass so alte Kameras im Automatikmodus nicht immer die besten Einstellungen wählen. Und auch keine Objektive haben, die stabilisiert sind.

Du solltest dich mal mit manuellen Einstellungen auseinandersetzen und dann wählt man eine Verschlusszeit, die der Brennweite angepasst ist. Diese solle mindestens 1/Brennweite betragen, wenn du nix verwackeln willst. Also wenn du eine Brennweite von 50mm wählst, dann wäre mindestens 1/50 angesagt.

Es könnte aber unter Umständen sein, dass dein Bild dann zu dunkel wird, wenn die Blende nicht ausreicht. In dem Fall, Blitz benutzen.


Uneternal  15.02.2024, 18:59

Übrigens ist die Kamera auch nur für ISO 100-400 Film ausgelegt.

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Zu lange Belichtungszeit, zu unruhige Händchen sind da wohl die Hauptursachen. Saß der Fokus?

An der ISO kann es nicht liegen, die lässt ein Bild nur "rauschig" wirken. Es liegt an der Belichtungszeit die du zu hoch eingestellt hat. Der Wert für ein nicht wackeligen Foto aus der Hand fotografiert beträgt 1/60.


Uneternal  15.02.2024, 18:54

Es gibt keinen festen Wert, mit 100mm wirst du mit 1/60 auch verwackelte Fotos bekommen.

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Uneternal  15.02.2024, 18:57
@purzelbumchen

Dann habt ihr entweder Mist gelernt oder du hast nicht gut aufgepasst. Je mehr du ranzoomst, desto stärker verwackelst du, weil du jeden kleinen Zitterer schon siehst. Ergo braucht man dann eine schnellere Verschlusszeit.

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Mehr Licht = kürzere Verschlusszeit

Blende weiter öffnen 4 oder 2,8 oder 2,0 = kürzere Verschlusszeit


Uneternal  15.02.2024, 19:00

Das wird bei der Kamera schwierig, Minimalblendenwert geht von f/3.6-10.6.

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