Älterer Mann und jüngere Frau: Wer bietet wem das "Du" an?
Soweit ich weiß, ist es üblich, dass der ältere dem jüngeren das "Du" anbieten darf. Jedoch gibt es auch die Regel, dass eine Dame einem Herren (unabhängig vom Alter) das "Du" anbieten darf. Wer sollte wem das Du anbieten, wenn die Dame 30 Jahre alt, und der Herr 38 Jahre alt ist?
8 Antworten
Bei diesem geringen Altersunterschied sollte man auf das Angebot der Dame warten.
In meinem Alter (jenseits 60) würde das Angebot zum Du einer so jungen Frau dann schon eher seltsam sein.
In der gleichen Generation, was in diesem Fall besteht, ist es doch gleich, wer wem das du anbietet.
Per du ist man ja mit Personen, die man mag, mit Freunden oder Bekannten.
Hallo!
Bei einem so geringen Altersunterschied ist es eigentlich egal, wer es macht. Es kommt auf den Umstand an & darauf, wie die Frau und der Mann zueinander stehen, wer konservativer ist und wer lockerer.
Im Zweifelsfall würde ich für die Dame plädieren.
Das Paradoxe ist ja, dass beide Personen diesbezüglich völlig unterschiedliche Prinzipien verfolgen können. Selbst wenn du denkst, den allgemeinen Codex zu kennen, kann dein Gegenüber diesen ganz anders interpretieren.
Meiner Meinung nach ist die geeignetste Form situationsabhängig und viel weniger ernstzunehemen, als das oft der Fall ist.
Ist ein Mensch deutlich älter als ich, ist das nicht zwingend ein Grund dafür, dass ich ihn sie-ze. Zunächst spielt die Umgebung eine Rolle.
Einen Trainer im Fitnessstudio um's Eck zum Beispiel du-ze ich immer, da es die Umgebung hergibt. Da ist es egal, ob der Trainer jünger oder älter ist.
Treffe ich auf einen Lehrer, zolle ich ihm Respekt und sie-ze ihn. Allerdings nicht aufgrund des allgemeinen Verhaltenscodex, sondern weil ich gerne meinen Respekt zum Ausdruck bringe, wenn er vorhanden ist.
Ist er das nicht, was selten vorkommt, ist das "Sie" eine geeignet Form um die Distanz zu wahren.
Fazit: ich finde, dass jeder der Situation entsprechend abwägen sollte, wie er jemanden anspricht. Es kann dem Gegenüber genauso wichtig wie egal sein, wie er (oder sie) angesprochen wird.
Es wäre ja auch denkbar, dass der- oder diejenige aufgrund seiner/ihrer Einschätzung der Beziehung ohne Rücksicht auf Geschlecht oder Altersunterschied selbst entscheidet.
Stehen allerdings geschäftliche Interessen im Vordergrund, sollte mann oder frau doch vielleicht besser beim Sie bleiben - oder interessenbezogen dem- oder derjenigen mit dem höheren gesellschaftlichen Rang den Vortritt lassen.
Aber – brrr!! – nur wenn`s gar nicht anders geht!