1 Punkt im Abi - warum erst bei 20%?
Um einen Punkt im Abitur zu erhalten müssen 20% der Punkte in einer Prüfung erzielt werden.
Um die volle Punktzahl (15 P) zu erhalten müssen jedoch nur 95%, also nicht einmal 100% der Punkte erzielt werden.
Wenn man gar nicht zu einer Klausur antritt oder einen Täuschungsversuch unternimmt, kommen ebenfalls 0 Punkte heraus.
Damit sind die Prüflinge, die 19% der Aufgaben richtig lösen, nicht mehr gleich behandelt, denn auch sie erhalten 0 Punkte, und das, obwohl sie fast 1/5 der Gesamtpunktzahl erzielt haben!!!
Zudem ist der Sprung von 0 auf 1 Punkt mit 20% unverhältnismäßig größer als der Sprung z.B von 6 auf 7 Punkte . Für diesen 1 Punkt benötigt man nämlich nur 5%.
Was also ist die Begründung für diesen unverhältnismäßigen Maßstab und könnte man dagegen ggf. juristisch vorgehen?
2 Antworten
Es muss nun mal irgendwo eine Grenze geben zwischen 5- (1 Punkt) und 6 (0 Punkte).
Klar wird jemand der 19 % hat so behandelt wie jemand wo 0 % der Punkte hat.
Wenn es aber ab 40 % eine 4- gibt, finde ich es vertretbar unter 20 % eine 6 zu geben.
Das es unter 20 % eine 6 gibt, ist auch in den meisten Notenschlüsseln so üblich.
0 Punkte steht aber eben als Synonym für die Note 6. Und die gibt es nunmal unter 20 %.
Wenn es beispielsweise erst unter 10 % eine 6 geben würde, hätte jemand der 10 % der Punkte hat, im Endeffekt die gleiche Note wie bei 39 %. Also 5- und 5+ (1 Punkt / 3 Punkt). Wäre auch etwas unverhältnismäßig bei fast 30 % Punkteunterschied?
Außerdem wird die Lehrkraft bei der Bildung der Endnote auch durchaus berücksichtigen wie die 6 zu stande kam.
Du übersiehst dabei, dass die Note 6 im Gegensatz zu allen anderen Noten nicht weiter unterteilt wird.
Rechnerisch wirken sich 0 Punkte daher stets wie eine "6+" aus (17/3); daher ist üblicherweise eine Aufrundung auf 1 Punkt nicht zulässig (auch 0,9 Punkte im Gesamtergebnis sind 0 Punkte).
Alles unter 20% ist nun mal "ungenügend".
Dann stelle ich die Frage etwas anders: Warum wird die „6“, genau wie alle anderen Noten, nicht unterteilt? Im Übrigen stehen auf dem Abizeugnis Punkte und keine Noten oder Notenausdrücke wie „ungenügend“. Man könnte dann auch fragen: Warum sind 95% „sehr gut“, obwohl 5% fehlen?
Über die Gründe lässt sich nur spekulieren.
An der Uni beispielsweise gibt's regelmäßig schlechtestenfalls die 5: alles unter 50% ist Note 5 und daher nicht bestanden.
Eigentlich macht es ja auch keinen Sinn "nicht bestanden" noch weiter zu unterteilen.
An der Schule ist das natürlich noch ein bisschen anders weil es mehrere Teilleistungen gibt, nicht nur eine einzige Klausur.
Das, was üblich ist, muss ja nicht der Zeit entsprechen und es muss auch nicht zwingend gerecht sein.
Üblich ist es z.B. im Sportunterricht auch, 20 getroffene Würfe auf einen Basketballkorb mit sehr gut zu bewerten, danach geht es abwärts…. auch wenn das nicht einmal Profibasketballer zuverlässig schaffen. Man bewertet dabei den Zufall mit - das ist einfach Quark!
Es geht beim Abi und bei meiner Frage darum, dass man 0 Punkte erhält, obwohl (!) man 19% der Gesamtleistung geschafft hat.
Man könnte also nach den Ausführungen in der Antwort festlegen, dass man 80% der Leistung schaffen muss, um 4 Punkte zu erhalten, denn für einen Punkt braucht man 20%. Warum macht man das nicht?