Cannabis Apotheke?
Hey durch das Neue Cannbisgesetz kann man sich ja mittlerweile Weed auf Rezept holen wenn man eine Erkrankung hat wie Zb Depression.Ich war mal vor fast 10 Jahren in einer Einrichtung wegen einer Depressiven Episode reicht diese Diagnose
Um evtl Weed auf Rezept zu kriegen?
7 Antworten
Um Cannabis auf Rezept zu kriegen, musst Du zunächst einen Arzt finden, der (auch) glaubt, dass Cannabis gegen Depressionen hilft; aber die Depression muss dann natürlich akut sein und darf nicht 10 Jahre zurück liegen.
In der Regel darf Cannabis nur verschrieben werden, wenn alle sonstigen Medikamente und Therapien gegen Depressionen erfolglos waren oder zu starke Nebenwirkungen hatten.
Sofern der Arzt Cannabis verschreibt, erfolgt eine Kostenerstattung nur, wenn ein entsprechender Antrag an die Krankenkasse gerichtet - und von dort befürwortet wird.
Wiederholt wurde in verschiedenen Studien als Nebeneffekt der Behandlung mit Dronabinol eine stimmungsaufhellende Wirkung bei reaktiver Depression beobachtet. In der Literatur finden sich einige Kasuistiken für weitere psychiatrische Erkrankungen bzw. Symptome, wie Schlafstörungen, Angststörungen, bipolare Störungen, schizophrene Psychosen und endogene Depressionen. Nach einigen Fallberichten war THC gut wirksam bei sonst therapieresistenten starken Zwangsstörungen. Cannabinoide können günstig auf unterschiedliche Symptome posttraumatischer Belastungsstörungen einwirken. Verschiedene Autoren haben unterschiedliche Sichtweisen auf psychiatrische Syndrome im Zusammenhang mit Cannabis formuliert. Während die einen eher die durch Cannabis verursachten Probleme betonen, stellen andere eher die therapeutischen Chancen in den Vordergrund. Möglicherweise können Cannabisprodukte – abhängig vom konkreten Fall – bei psychischen Erkrankungen nützlich oder schädlich sein.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medin.
Dronabinol
Tetrahydrocannabinol
Ganz genau. Es sind größtenteils Einzelfallberichte und eher bei reaktiven Depressionen (also scheiinbar nicht bei engogenen Depressionen, die das Gegenstück von "reaktiven Depressionen" sind). Und wenn der Arzt "glaubt" dass Cannabis (bzw. Dronabinol) bei Depressionen hilfreich wären ist das schön, die Datenlage, also Studien (nicht Einzelfallberichte), geben jedoch nicht ausreichend Anlass zur Vermutung, dass Cannabis respektive Dronabinol ausreichen wirksam generell bei Depressionen wären. Es gibt hingegen sehr viele gute Studien mit Antidepressiva, sodass diese auch eingesetzt werden sollen. Cannabis wird dabei nicht als Antidepressivum klassifiziert, da es wenige Studien (oder wenig repräsentative also randomisierte, placebokontrollierte Studien mit entsprechend hoher Teilnehmerzahl) zu einer möglichen antidepressiven Wirkung von Cannabis gibt.
Die "Dubiosität" ärztlicher Verschreibung von Cannabis (gegen Gebühren) ist seit mehr als 20 Jahren bekannt und u.a. zurückzuführen auf erste Ärzte in Venice Beach, die u.a. gegen Fersenschmerzen nach Tragen von High Heels Cannabis verschrieben haben.
Auch hierzulande gab es und gibt es Scharlatane unter den Ärzten.
In München gab es einen Dr. Müller, der pro Rezept 150 € von seinen Kunden verlangte.
Und es gibt Ärzte wie Dr. Grotenhermen, die Koryphäen sind auf dem Gebiet der Behandlung mit Cannabis und Cannabis verschreiben, wenn 'eine nicht ganz entfernte Aussicht auf Linderung des Symptomatiken besteht'.
Mittlerweile gibt es Online-Ärzte die Cannabis gegen alles mögliche verschreiben, da reicht wenn man angibt, dass man Schlafprobleme hat.
Seit dem 1. April ist es nicht mehr schwer an ein Rezept zu kommen.
Cannabis zu med. Zwecken ist schon seit mehreren Jahren möglich. Cannabis wirkt allerdings nicht antidepressiv bzw. kann diese sogar verstärken. Klassische Antidepressiva (z.B. SSRIs, SNRIs, Miratazpin etc.) sind vorzugswürdig, sofern eine antidepressive Medikation indiziert ist.
Da Cannabis Depressionen idr. befeuern würde, nein, natürlich nicht.
De facto ja, es gibt diverse Online-Ärzte die dir ein Privatrezept ausstellen mit dem du dann in der angeschlossenen Onlineapotheke bestellen kannst.
Kommt auf den Arzt an.
Und glauben ist leider nicht wissen. Ärzte werden dazu angehalten nur Medikamente mit nachweislichem Nutzen bezügl. des entsprechenden Anwendungsgebiets (also hier: Depression) zu verordnen. Ich schätze, dass ein Arzt höchstens in Einzelfällen überhaupt bei Depressionen an eine Medikation mit Cannabis denken würde. Cannabis kann schließlich auch Depressionen verstärken und eine antidepressive Wirkung ist nicht in repräsentativen Studien nachgewiesen. Die Datenlage für Antidepressiva ist sehr viel besser.