Warum werden Männer dafür beschämt keinen Sex zu haben, aber Frauen nicht?

13 Antworten

Das liegt an unserer Gesellschaft und zu großen Teilen auch an der einseitg betriebenen Gleichberechtigung - genannt: Feminismus. Da, wo Frauen in dem Bereich schlechter wegkommen/wegkamen, da wurde auch was dagegen gemacht. Da, wo Männer schlechter wegkommen, das wird im besten Falle einfach ignoriert, im schlimmsten Falle verharmlost und unter dem schönen Schlagwort "Stell dich nicht so an" verharmlost. Das geht ja schon los, bei so Aussagen, dass Männer ja nicht vergewaltigt werden können oder Männer ja gar nicht Opfer sexueller Belästigung werden können.

Und da gehört eben auch dazu, dass - wenn du als Mann keinen oder wenig Sex hattest bisher - du als Loser, Weichei, Versager und so weiter hingestellt wirst, sowohl von anderen Männern, als auch von Frauen. Fa gehören daneben auch ganz viele andere gesellschaftliche Probleme dazu. Zum Beispiel wird gerne von Feministen erzählt, dass eine Frau, die viel Sex mit Männern hat, als billighingestellt wird, ein Mann, der viel Sex mit Frauen hat, aber ein toller Hecht ist. Liegt eben darin begründet, dass es für Männer erstens schwerer ist an Sex zu kommen, zweitens es in unserer Gesellschaft erwartet wird vom Mann viel Sex zu haben, und drittens ein Mann andernfalls eben ein Loser ist. Und da eben nur eine Facette eines Problems anzusprechen - Slutshaming - bringt halt nicht viel, wenn das gesamte Problemfeld außenrum ignoriert wird.

Es ist in unserer Gesellschaaft grundsätzlich heutzutage so, dass Frauen quasi alles dürfen, Männer aber nichts. Beispiele gefällig?

Ein Mann, der Sex will, der ist ein lüsterner Triebtäter und ohne hin nur an Sex interessiert. Dass ein Mann aber Sex und eine feste Bindung wollen kann, fällt komplett unter den Tisch und als Mann steht man - gerade auf dem Dating-Markt - unter dem Generalverdacht eh nur Sex zu wollen. ich will gar nicht abstreiten, dass es solche Männer gibt, aber habt ihr euch mal gefragt, was das mit Männern macht, auf die das nicht zu trifft, die aber grundsätzlich erstmal gegen diesen Generlaverdacht ankämpfen müssen? Nicht schön. Zumal es auch Frauen gibt, die nur Sex wollen und da gibt es aber keinen Generalverdacht unter den Frauen gestellt werden.

Umgekehrt, eine Frau, die Sex will, die hat Bedürfnisse, die der Mann erfüllen muss - tut er es nicht, ist er kein echter Mann. Oder Frauen, die nur Sex wollen, die werden heutzutage als emanzipierte Powerfrauen gefeiert.

Ein Mann, der keinen Sex will, der ist komsich, mit dem Stimmt irgendwas nicht. Und wenn er mit 25 nicht schon 10 gehabt hat ist er sowieso Mr. Weird persönlich. Eine Frau dagegen, die keinen Sex will ... da ist das völlig ok. Und selbst wenn sie mit 25 noch Jungfrau ist, hey, dann ist sie der Jackpot für alle. In dem Kontext auch: Wenn ein Mann eine Frau möchte, die jetzt vielleicht noch nicht so viele frühere Sexpartner hatte .. ey, der jenige hat sein Todesurteil unterschrieben. Umgekerht bei einer Frau ist es völlig ok, wenn sie sagt, dass sie einen erfahrenen Kerl will, aber auch ok, wenn sie sagt, sie will einen, der noch nicht erfahren ist.

Das ist alles dasselbe Problemfeld. Öffentlich angesprochen und in großem Rahmen diskutiert und angeprangert wird nur Slutshaming - auch das einzige, wo für man sich einen Anglizismus ausgedacht hat. Das Problem, das du hier ansprichst ist also viel größer, und vor allem ein gesellschaftliches Problem, über das man Bücher schreiben könnte, aber nicht darf, weil man dann als Incel und Frauenhasser hingestellt wird.

Das liegt leider einfach an toxischer Männlichkeit und gesellschaftlichen Geschlechterklischees. Es ist nicht gut und nicht richtig so, aber leider in den Köpfen vieler Menschen verankert.

Gutmentsch  21.04.2024, 14:09

Was ist an Männlichkeit giftig (giftig!)?

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tippsforqueers  21.04.2024, 15:00
@Gutmentsch

Männlichkeit ist nicht automatisch giftig, aber es gibt durchaus Menschen, die Männlichkeit auf eine sehr toxische Weise ausleben.

Weißt du überhaupt, was toxische Männlichkeit bedeutet?

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Da wäre mir bisher nicht aufgefallen. Deshalb kann ich nur mutmaßen.

Bei Männern gilt es eben als tolle Leistung, wenn sie es häufig schaffen, eine Frau abzuschleppen. Wahrscheinlich haben viele Menschen dann auch (bewusst oder unbewusst) die Vorstellung, dass jeder Mann viel Sex haben will.

Ich habe schon öfter mitbekommen, dass erfolglose Männer irgendwann innerlich eine Kehrtwende machen und dann behaupten, sie würden auch gar keine wollen. Das ist dann oft reiner Frust.

Asexualität scheint es (zumindest im Internet) häufiger bei Frauen zu geben. Asexuelle Männer sind nicht so sichtbar.

Wenn jetzt ein Mann sagt, er will keinen Sex und keine Beziehung, dann wird er wohl von vielen in die „Frustrierte Männer“-Schublade gesteckt. Denn bei vielen Männern mag diese Schublade passen. Dass Männer auch asexuell und aromatisch sein können, wird dann schnell übersehen.

Das sind dann also schlicht Vorurteile.

Asexualität ist bei Frauen deswegen akzeptierter weil es dem klassischen Rollenbild der Frau entspricht, sexuell zurückhaltend zu sein. Frauen „dürfen“ nicht viel Sex wollen.

Dazu kommt, dass es (meiner Beobachtung nach) unter Asexuellen mehr Frauen als Männer gibt. Das verstärkt dann natürlich das Bild, dass Asexualität bei Frauen tendenziell normal ist und bei Männern nicht.

SystemFailed  05.04.2024, 08:09

aromatisch 😂😂😭

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Das hat mit den Geschlechterrollen zu tun

Viel Sex zu haben ist ein Merkmal des "idealen männlichen Mannes", wenn ein Mann kein Sex hat, gilt er als Versager und unmännlich. Sex zu haben gilt als Statussymbol.

Hingegen sollte die "ideale feminine Frau" keinen Sex bzw. Sex nur mit einem einzigen Mann haben.

Daher wird Asexualität bei Frauen auch eher akzeptiert (evtl. aber auch nur mit dem Hintergedanken, dass sie nur noch nicht den richtigen Mann gefunden hat) wohingegen Männer, die asexuell sind sich viel seltener outen/mit anderen darüber sprechen

ist genau das gleiche wie das Frauen nicht viel sex haben dürfen weil sie dann als schlampen verurteilt werden und Männer dafür anerkannt werden.

Ist einfach ein ding von Ego und Geschlechterrollen.

Der typische Mann denkt er ist anderen überlegen wenn er oft sex hat und lässt das grade Männern die keinen Sex haben verspüren.

Die Frau welche sowas sagt sieht den Mann in der Regel stereotypisch und befindet sowas als nicht unmännlich oder unreif.

Das es bei Frauen speziell als besser angesehen wird das sie keinen sex haben/hatten würde ich so nicht sagen jedoch hat dieses sex Thema nicht so viel mit der Weiblichen Stärke in unserer Gesellschaft zutun. Ganz im gegenteil, eine Frau wird eher dafür verurteilt besonders viel Sex zu haben.

Also letztendlich wiegesagt einfach nur ein ding der Gesellschaft entworfen wurde.

IHansEinsFrage  23.03.2024, 16:42

*als nicht männlich oder unreif

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