Fossiles Methan, ein Problem?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Sind ein riesiges Problem 74%
Wird die Zeit zeigen. 16%
Kaum der Rede Wert 11%

6 Antworten

Sind ein riesiges Problem

Ja, diese Blasen sind ein großes Problem. Es handelt sich dabei um sogenannte Rückkopplungseffekte, die den anthropogenen Klimawandel beschleunigen, wenn bestimmte Kipppunkte überschritten sind, d.h. wenn beispielsweise hinreichend viel Permafrost aufgetaut ist, aus dem diese Gasvorkommen als Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen können. Genau solche Effekte sind es, die die 1,5 oder 1 K Ziele maßgeblich bestimmen. Jenseits von 1,5 bzw. 2 K globaler Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Durchschnittstemperatur erwartet die Fachwelt so viele solcher Rückkopplungen, dass der Klimawandel durch die kontrolle direkter menschgemachter Emissionen nicht mehr verzägert werden kann.

Von Experte Kajjo bestätigt

Der Mythos ala Permafrost, Methan ist bereits widerlegt.
Die klimatische Auswirkung ist gering bis marginal.

Ebenso das viel bemühte Schmelzen der Antarktis.

"Diese Rückkopplungen zeigten die Klimasensitivität. So sei etwa die Furcht vor einem Tauen des Permafrostes komplett unbegründet. Eine erwärmte Erdatmosphäre strahle auch mehr Energie in den Weltraum ab. Dieser Effekt sei 40-mal so stark wie der Klimaeffekt des Methans, das beim Tauen des Permafrosts frei werde."

https://www.n-tv.de/wissen/Studie-Nicht-von-Klima-Kipppunkten-sprechen-article23885390.html

Manchmal hilft es auch Artikel zu lesen, die nicht den Mainstream-tamtam bedienen.


Picus48  06.02.2023, 02:50

Bitte schaue Dir doch einmal die Qualität der von Dir zitierten Quelle an. Da lese ich beispielsweise so etwas:

"Für die an diesem Mittwoch vorgestellte Studie haben rund 60 Sozial- und Naturwissenschaftler in einem interdisziplinären Team zehn gesellschaftliche, klimarelevante Faktoren untersucht. Dazu zählen die UN-Klimapolitik, die Gesetzgebung zum Klimaschutz, Proteste, soziale Bewegungen, transnationale Initiativen, Klagen vor Gericht, Konsumverhalten, den Abzug von Investitionen aus der fossilen Wirtschaft, die Wissensproduktion und die Medien."

Was soll man denn davon halten? Irgendwie irre, oder? Das ist naturwissenschaftlicher Sondermüll-

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soisses  06.02.2023, 03:08
@Picus48

Das nennt sich wissenschaftlicher Diskurs, nicht mediale Hypochondrie.

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KarlRanseierIII  06.02.2023, 05:30
@Picus48

Vorschlag zur Güte, schauen wir uns doch mal einige Aussagen aus der Studie an:

Significant permafrost warming was observed over the past 30–50 years. Thickening of the soil active layer and an increase of abrupt permafrost thaw phenomena, such as thermo-erosion and thermokarst, were detected. There is limited evidence of trends in annual CO2 and CH4 emissions.

Okay, soweit so gut. (Limited evidence ist hier auch ein Euphemismus für fehlende Meßdaten, das wird dann im umfangreichen Fließtext deutlich)

About one year of today’s anthropogenic emissions could be released by permafrost thaw between now and 2050. Thus, permafrost thaw moderately inhibits the plausibility of attaining the Paris Agreement temperature goals.

Hat mittelmäßige Auswirkungen auf die kurzfristig gesetzten Ziele, soweit so logisch, jetzt wirds interessant.

Additional carbon release proportional to the warming is expected. Permafrost carbon is considered a tipping element with the potential for abrupt climate change under continued warming.

Daß die Freisetzung von der Erwärmung abhängt und unsere Ziele die Erwärmung einzudämmen damit mittelbar zur Mitigation beiträgt, kann man hieraus ableiten, ebenso wie, daß der Kipppunkt gar nicht generell in Abrede gestellt wird.

Jetzt zu den Auswirkungen:

  • We see additional effects on regional and global climate change through changes of the hydrological cycle and land-atmosphere interactions.
  • Permafrost thaw has serious impacts on local ecosystems, wildlife, and human infrastructure and communities, as well as adverse effects on reindeer herding.
  • Permafrost thaw threatens the symbolic representations, material practices, and emotional ties that local communities have developed toward their land.

Das ist natürlich recht nüchtern geschrieben. Der Verlust von Siedlungsräumen und die damit verbundene Massemigration werden potentiell usätzliche Emissionen und andere Probleme schaffen.

Und jetzt zum Abschluß, die Frage ob eine abrupte Änderung in diesem Jahrhundert wahrscheinlich ist.

  • Due to existing gaps in understanding and modeling of abrupt thaw processes, plant-soil interactions, and disturbances such as fires, we cannot rule out that drastic changes in permafrost carbon storage might occur in the 21st century.
  • Even a worst-case increase of CH4 emissions from terrestrial permafrost landscapes due to Arctic climate change will be considerably smaller than plausible reductions of global anthropogenic CH4 emissions by mitigation measures.

Wichtig ist hier zu verstehen, daß es ausschließlich um einen befristeten Zeitrahmen geht, der betrachtet wird.

Ein Tipping wird nicht ausgeschlossen, man geht aber davon aus, daß die gesamten CH4 Emissionen unter den Einsaprungen durch unsere Bemühungen liegen werden - falls wir an Einsparungen arbeiten und sie umgesetzt bekommen, versteht sich.

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Das einzige was die Studie im Endeffekt wirklich sagt ist:

Es gibt ggü. der zusätzlichen CH4-Emission gegeläufige Effekte, die eine Form von wechselseitiger rückgekoppleter (katastrophalen) Resonanz unterbinden werden. Ein Tipping, also eine abrupt disruptive Änderung wird nicht ausgeschlossen, nur für die nahe Zukunft (zumindst durch Permafrosttau) als unwahrscheinlich und vermutlich weniger gewichtig, als die CO2-Effekte eingestuft.

Allerdings sagt man auch, daß nur sehr begrenzte Daten vorliegen und Modellierungen unzureichend sind, aber vor allem ist das alles vorbehaltlich der Einhaltung der gesetzten Ziele.

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Sind ein riesiges Problem

je wärmer es wird desto mehr Methaneis taut auf! Aber auch in den Meeren sind gewaltige Mengen dieses Gases "gespeichert" (im Meeresboden selbstverständlich) Wir können NICHTS dagegen machen! Jede vermodernde Zelle - und wenn´s nur Amöben sind oder sogar Pilzsporen und auch jegliches Pflanzliche vermodert und Methan wird freigesetzt! Wenn wir es nicht auffangen können und zum heizen oder kochen oder in Wasserstoff umwandeln bzw. verbrennen können - - -


Kaminofenheizer  07.02.2023, 14:36

Nachsatz! Es ist aber längst nicht so gefährlich wie man es sich vorstellen mag - dafür ist es wiederum zu wenig! (wie man hin und wieder hört - weil Methangas selbstentzündlich ist und in genügender Menge den gesamten Sauerstoff des Planeten verbrennen könnte!) Das ist Unsinn! Genau so ein Unsinn wie mit dem CO2 dem verfeuern fossiler Brennstoffe! Selbst wenn alle noch vorhandenen Vorräte an Kohle, Gas, Holz verbrannt würden dann würde es immer noch nicht genügend CO2 in der Atmosphäre geben um uns umzubringen oder den Planeten signifikant aufzuheizen!

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Wird die Zeit zeigen.

Ich halte sehr wenig von diesem Gerede über Kipp-Punkte. Bisher konnte noch keiner wirklich nachgewiesen werden und manchmal erscheint es einfach nur wie Panikmache.

Das freiwerdende Methan kann ein potentieller Antreiber der Klimaerwärmung sein. Derzeit gibt es keine hinreichenden Modelle, um dies sicher vorherzusagen.

Meine Schätzung ist, dass das alles übertrieben wird und politisch ausgeschlachtet. Ich gehe davon aus, dass sich vieles natürlich ausbalancieren wird.

Wichtig ist, die Menge zusätzlich freigesetzten Kohlendioxids aus fossilen Quellen zu reduzieren. Darauf kann die Menschheit Einfluss nehmen.

Das teilweise Auftauen der Permafrostböden und das Freisetzen von Methan ist außerhalb unserer Kontrolle.


Avatarez2 
Fragesteller
 06.02.2023, 11:51

Die Idee ist halt, selbst wenn wir vollständig aufhören CO2 emittieren, geht die Erwärmung trotzdem weiter, die Kontrolle darüber ist uns dann schlicht entglitten. Schaut man sich die verrottende organische Biomasse in den Permafrostböden an, dass ist tatsächlich eine gewaltige Menge dort.

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Kajjo  06.02.2023, 12:15
@Avatarez2

Und wie willst du darauf reagieren? Auch kein CO2 mehr einsparen?

Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir auch beeinflussen können. Das Gerede über die Permafrost-Bereiche bringt uns nicht weiter. Und deren zukünftiger Einfluss ist super schwer zu bewerten, fast alles sind nur Vermutungen.

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Sie werden das Problem natürlich verstärken und die Einhaltung der gesetzten Ziele zusätzlich erschweren, daran besteht keinerlei Zweifel.