Was haltet ihr von den Pro Palästina Demos in den Universitäten bzw. Hochschulen?

7 Antworten

Hier kommen verschiedene Interessengruppen und Akteure zusammen.

US-Universitäten haben spätestens seit den Protesten gegen den Vietnam-Krieg seit den 1970igern eine Art von Tradition entwickelt, gegen kriegerische Auseinandersetzungen zu protestieren ("make peace, not war"). Es gibt also sicherlich Studierende, die es aus Prinzip als ihre Aufgabe oder Pflicht verstehen, sich daran zu beteiligen, möglicherweise auch ohne Hintergründe genauer zu kennen, oder zu verstehen.

Es gibt allerdings auch anderen Gruppen, welche die Uni-Proteste als Kostüm benutzen, um ihre politische Agenda unter die Menschen zu bringen. Bei den Protesten der Columbia University waren ca. 30 von 100 Personen überhaupt keine Studenten, sondern Pro-Palästinenser/Pro-Hamas-Aktivisten, die dort einfach mitgemacht haben.

Außerdem wäre interessant, welche Rolle Russland bei all dem spielt. Wir wissen, dass es russische Hacker (GRU, Apt28, etc.) bereits in der Vergangenheit geschafft haben, Social-Media-Kanäle zu nutzen, um lokale Proteste und Demonstrationen in den USA zu organisieren.

In one instance, social media accounts used by Russia's Internet Research Agency simultaneously promoted opposing protests in New York City: one in support of the Black Lives Matter movement, and the other against it. In one case, Russian operatives even hired individuals to organise protests.
https://en.wikipedia.org/wiki/Russian_interference_in_the_2016_United_States_elections

Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat bspw. auch Frankreich Ermittlungen gegen Russland eingeleitet, weil dort eine Gruppe von Leuten verhaftet wurde, die sagten, dass sie Geld von einem "Russen" bekommen, um Davidsterne in einer Stadt an den Wänden zu verteilen.

https://www.rferl.org/a/france-accuses-russia-disinformation-stars-of-david/32678319.html

Die Palästinenserdemos sorgen ja ohne Zweifel auch zur gesellschaftlichen Spaltung in den jeweiligen Ländern. Teilweise benehmen sich die Akteure scheinbar absichtlich schlecht und provokant, indem sie bspw. Denkmäler mit "Free Palestine" beschmieren, oder speziell in den USA deren Flaggen durch Palästina-Flaggen ersetzt werden, was dort natürlich als Provokation wahrgenommen wird.

Es wäre jedenfalls schlau, auch hier ein weiteres Mal den demokratischen Liberalismus als indirekte Waffe einzusetzen.

annabg777  07.05.2024, 18:32

Ich finde die Amis immer so extrem. Die Free P. Demonstranten müssen ja andere damit belästigen, immer so extrem.. Amis haben für mich immer etwas unausgeglichenes..

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II99II  07.05.2024, 18:53
@annabg777

Das ist nicht nur in den USA so.

In Frankreich wurden Denkmäler beschmutzt, oder für die politische Agenda missbraucht durch Pro-Palästina-Demonstranten.

In Deutschland werden regelmäßig Polizisten attackiert von Pro-Palästina-Demonstranten.

In Großbritannien haben Politiker die Einwohner davor gewarnt, ihre Häuser zu verlassen, während der Pro-Palästina-Demos.

Sie demonstrieren überall, außer in Palästina... einem sollte auch klar sein, dass es dabei eher selten um Demonstrationen "für den Frieden" geht.

Hier kannst du zum Beispiel die Reaktion von Pro-Palästinensern aus Kanada sehen, während einer Demo "Für Frieden", als sie erfahren haben das Israel vom Iran mit 300 Drohnen und Raketen angegriffen wird: https://www.youtube.com/watch?v=VsILy70kaYs

Die Free P. Demonstranten müssen ja andere damit belästigen

Der Schah von Iran - Mohammad Reza Pahlavi - sagte 1976 schon in einem Interview (übersetzt aus englisch): "Unsere guten palästinensischen Freunde müssen wissen, dass es Grenze dafür gibt, wohin sie gehen und die Welt schikanieren können"

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annabg777  07.05.2024, 19:00
@II99II

Ich weiß das viele immer diesen Demonstranten, zumindest dem lauten radikalen Teilen davon, vorwerfen Juden bzw Israel zu hassen, antisemitisch zu sein etc.

Die sagen dann, gegen Krieg und Genozid zu protestieren ist unsere Pflicht blabla.. Das Ding ist aber das sie auffällig aggressiv auf alles jüdische reagieren.. Warum stellen diese Leute immer eine Verbindung zu Juden her.. Ja Israel ist der Jüdische Staat der sich als solcher identifiziert, aber nicht jeder Jude hat doch was mit der Politik Israels zu tun oder ist Israeli, für diese Leute aber macht das keinen Unterschied. Jude gleich Palästina Unterdrücker gleich Feind.. eigentlich ist es antisemitisch wenn wir mal ehrlich sind.

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II99II  07.05.2024, 20:20
@annabg777

Du hast es erfasst!

Besonders gibt es auch viele Palästinenser, die großen Wert darauf legen, dass man eine Unterscheidung zwischen Hamas (und Hamas-Supportern) und den Zivilisten in Palästina macht. Gleichzeitig nehmen sie aber häufig auch alle Israelis in Kollektivschuld für die Taten der rechtsradikalen Regierung in Israel, gegen die ja auch zehntausende in Israel auf den Straßen protestieren.

Dann wird gesagt, die Bürger Israels hätten diese rechte Regierung ja auch gewählt. Stimmt. Aber nur mit ca. 26% der Stimmen. Die Hamas dagegen wurde 2006 von 56% der Stimmen gewählt und selbst noch nach den Anschlägen vom 07. Oktober gab es laut offizieller Umfrage aus Palästina selbst, immer noch 72% Palästinenser aus allen Gebieten (inkl. Westbank, Ost-Jerusalem), die die Anschläge auf Israel als "gut und richtig" anerkannt haben.

Alle Strukturen in Palästina sind auf Hass, Eskalation und Kampf ausgerichtet. Kein palästinensischer Anführer war jemals ein echter "Peacemaker", sondern nur "Troublemaker" im Kampf gegen Israel.

Und es kann durchaus sein, dass diese radikale Ideologie systematisch dafür genutzt wird, um auch Hass und Gewalt im Ausland auszulösen, um die Gesellschaft weiter zu spalten und um Europa oder USA zu zwingen, selbst rechtsradikale Regierungen zu wählen, welche dann wieder mit Russland zusammenarbeiten werden zu deren Bedingungen (Trump, AfD, etc.). Sehr interessant, aber auch sehr gefährlich.

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Ist nicht meine Meinung, die die Menschen dort vertreten, aber ist ok. So ist das in einer Demokratie

LG.

Nichts. Wenn diese Studenten damals bei dem Musikfestival in Israel dabei gewesen wären ( und es waren Ausländer dabei), wären sie abgeschlachtet worden, weil sie Westler sind, weil sie " zu unanständig " gekleidet sind, weil sie was getrunken haben.. Sie demonstrierten für eine Ideologie, die sie hasst.

Ich bin leider gegen diese Demonstration. Man sollte richtig demonstrieren, zum Beispiel gegen den israelischen Präsidenten und gegen die Hamas, anstatt gegen Israel als Land. In Israel leben Juden, Muslime, Christen und viele andere, die auch gegen die Hamas und den israelischen Präsidenten sind. Man sollte also richtig demonstrieren und nicht so radikal oder mit Hass und Gewalt, denn das führt zu keinem Frieden und keiner Lösung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das fällt dann wohl in die Kategorie "jugendliche Naivität". An den Fakultäten sind viele Menschen von irgendwelchen Idealen getrieben und eine Rationalisierung findet dann im Laufe des Berufslebens statt, wenn man tagtäglich mit irgendwelchen Problemen konfrontiert wird. Die Universität ist irgendwo halt auch eine Wohlfühloase, ein Ort an dem sich gebildete Menschen aufhalten und alle freundlich sowie nett zueinander sind.