Warum hat sich Jesu geärgert?

14 Antworten

Sehr gute Frage.

Über diese Bibelstelle habe ich auch sehr lange " gebrütet ", bis ich mir bewusst gemacht habe, dass es der Unglaube der Menschen war, der Gott dazu bewegt hat, aus Liebe zu seiner Schöpfung Mensch selbst Mensch zu werden um uns ein lebendiges und sichtbares Zeichen seiner Liebe und Allmacht zu geben.

Die Menschen damals wurden Zeugen seiner Lehre und der Wunder die er wirkte und es die göttliche Kraft in ihm selbst war, die diese bewirkten und dennoch kamen nicht wenige von ihnen, nicht zum Glauben an seine Göttlichkeit.

Folgende Verse geben ein Beispiel des Unglaubens der Menschen, ja sogar seines eigenen Jüngers wieder.

" Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben. 26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! " Johannes 20. 25-29

Ihm, Jesus, wäre es aber lieber gewesen wenn sie ihn durch seine Lehre erkannt und ihm geglaubt hätten statt durch seine Wunder, denn er sprach ja zum ganzen Volk und lehrte sie.

Gott hat im AT seinen Ärger auch immer wieder durch die Propheten Luft gemacht über den Unglauben Israels , warum sollte er es dann nicht auch tun, als er Mensch wurde ?

Petrus hatte er auch bedroht mit den Worten; " Weiche von mir Satan " aber nicht weil er ihn hasste oder aus Ärger, sondern aus Liebe zu Petrus, denn er hat Satan vertrieben der sich Petrus bemächtigten wollte.

LG

Woher ich das weiß:Recherche
SimonvonSirene 
Fragesteller
 27.04.2024, 16:25

Ja, Ich verstehe jedes deiner Argumente; unsere Sichweise auf die Dinge ist sehr ähnlich👍; auch die Thomas-Stelle ist mir ein Dorn im Herzen und die Petrus-Stelle ist mir auch nur allzu bekannt!

Es tut zwischendurch gut, einen "Seelenverwandten" zu treffen🍀

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berloff  27.04.2024, 17:54
@SimonvonSirene

Dann hoffe ich das wir auch darin die gleiche Sichtweise haben, wenn wir sagen dass diese Frage keine Bedeutung für den Glauben an Jesus Christus hat, denn dann würde ich dir bestätigen, dass wir " Seelenverwandt " wären. Bei solchen Fragen sollte man sich immer selbst kritisch hinterfragen was sie bezwecken soll.

Aus der Sicht eines Christen kann die Antwort darauf nur lauten : Wenn die Frage nicht dazu beiträgt einen Nutzen daraus zu ziehen weil sie einem nicht hilft im Glauben zu wachsen, dann wäre es vielleicht besser solche Fragen nicht zu stellen, da " Junggläubige und unerfahrene Christen " Zweifel an ihrem Glauben entwickeln können der leicht zu vermeiden ist. Dennoch ist es wichtig, sich kritisch mit der Bibel zu befassen, doch ohne Glauben an der Botschaft des Evangeliums wird so etwas meistens sehr schwierig bis unmöglich. LG

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berloff  27.04.2024, 18:04
@berloff

Erbauung einer Gemeinde im Glauben ist sehr wichtig für Christen, da muss man nicht jeden echten oder vermeintlichen Widerspruch ansprechen der Zweifel hervorrufen könnte. Denn seine Botschaft ändert sich deshalb nicht. Darum sollen Christen sich gegenseitig ermutigen mit Versen die Mut zusprechen. Ich denke du verstehst was ich meine. LG

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wo Jesus sich über die Menschen ärgert

Nicht über die Menschen, sondern über seine Jünger*innen.

Wie darf man das verstehen, was soll diese Aussage dem Leser vermitteln?

Ein Lehrer ärgert sich über die Unfähigkeit seiner Schüler*innen, ist jetzt nichts ungewöhnliches. Es geht da aber auch darum dem Leser aufzuzeigen, dass Jesu Macht stärker war als das was die ersten Adressaten von den Apostel*innen gehört und/oder gesehen hatten.

Jesus wollte den Jüngern deutlich klarmachen, dass ihr Glaube zu schwach war.

In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

  • "du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Vers 20 zeigt, dass der Herr damit die Jünger und ihren schwachen Glauben meinte."

Und im Walvoord-Bibelkommentar im Kontext:

  • "Auf die Frage der Jünger, warum sie den Patienten nicht hatten heilen können, entgegnete Jesus, ihr Kleinglaube habe sie daran gehindert (vgl. im Gegensatz dazu den "großen Glauben" des römischen Hauptmanns [Mt 8,10] und der kanaanitischen Frau [Mt 15,28]). Dabei genügt schon ein Glaube von der Größe eines Senfkorns (vgl. den Kommentar zum Bild des Senfkorns in Mt 13,31), um einen Berg zu versetzen, vorausgesetzt, die Bitte steht im Einklang mit Gottes Willen. Bei Gott sind alle Dinge möglich (vgl. Mt 19,26; Lk 1,37). (Manche griechischen Handschriften fügen bei Mt 17,21 noch hinzu: "Aber diese Art fährt nur aus durch Beten und Fasten."; vgl. Mk 9,29.) Jesus war dabei, die Jünger auf ihr zukünftiges Amt vorzubereiten. Ihr Kleinglaube und ihre mangelnde Orientierung am Wort des Herrn sollte ihnen noch häufig zu schaffen machen. Das Wort des Herrn reichte aus, um Menschen zu heilen, doch die Werke der Jünger würden daneben noch großen Glauben und ständigen Kontakt zum Herrn durch das Gebet erfordern. Wenn diese drei Elemente gegeben waren, könnten die Jünger alle erdenklichen Wunder tun, solange sie dabei den Willen Gottes befolgten."

Hallo SimonvonSirene,

so sehr Jesus uns glaubhaft über die Überlieferungen als Göttlich erscheint, so sehr dürfen wir ihn auch als Mensch, der sich ärgern kann, verstehen.

Auch wenn Jesus als "leiblicher" Sohn Gottes vielfach geglaubt wird, wir genauso geglaubt, dass Gott auch zornig und verärgert sein könnte.

Ich kann Jesum verstehen und ihm gut nachvollziehen, dass er Göttlichkeit propagieren wollte. Er mag aber auch gesehen haben, dass sich Menschen dagegen aussprechen, er die Menschen nicht erreicht. Da kann dieses "Donnerwetter", das sich überliefert hat, sehr plausibel erscheinen.

Hier fällt es Jesu möglicherweise schwer, Menschen, die sich in Nicht-Göttlichkeit selbst und anderen etwas rauben, länger darin zu verstehen. Es mag aber eine Ablehnung dieser Menschen mitklingen - und das wäre absolut gesehen schon außerhalb der Göttlichkeit.

Es erscheint mir aber absurd, dass Jesus seine Göttlichkeit wegen Anwesenheit von viel Nicht-Göttlichkeit geschmissen hätte, noch ist so etwas überliefert. Also kann dieses "Donnerwetter" diese Menschen allenfalls wachrütteln gekonnt haben.

Damit eröffnet sich Jesu eine rhetorische Tür für solche Worte, die dann nur Nicht-Göttlichkeit suggerieren würden.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Hey, sehr interessante Frage

wenn du im Kapitel weiterliest (Matthäus 17:18) heißt es, dass dem Dämon dann von Jesus befohlen wurde, aus dem Jungen nun raus zu fliehen, was er auch tat und der Junge, der besessen von diesem Dämon war, endlich befreit war.

Es ging hier also nicht um die Menschen sondern darum, dass Jesus versuchte ihnen zu helfen, bzw sie zu retten.

Hoffe diese Antwort hat dir evtl etwas Verständnis geschenkt :)

Woher ich das weiß:Recherche
SimonvonSirene 
Fragesteller
 04.05.2024, 18:18

Du denkst also, er hat sich über den besessenen Jungen (den Dämon) geärgert?

Nicht über die ungläubige Generation (Juden) oder gar den Jüngern, unter denen er weilte?

Diese Ansicht vertreten die meisten anderen Antworter..

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