Z.B. in Afrika oder Indien kommen Kobras und Grubenottern (Lanzen-, Sandrassel-, Puffottern) parallel vor. Welche ökologische Nische besetzen sie jeweils?

2 Antworten

Die können schon manchmal im gleichen Lebensraum vorkommen, aber lassen sich dann auch häufig gegenseitig in Ruhe. Giftnattern wie etwa die Grüne Mamba (Dendroaspis viridis) oder die ebenfalls grüne Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) leben fast nur in Bäumen und Sträuchern, so dass sie mit der am Boden lebenden Puffotter (Bitis arietans) kaum in Kontakt kommen.

Bei uns im Tierpark werden sogar grüne Mambas und die Gabunviper (Bitis gabonica), die mit der Puffotter verwandt ist, im selben (sehr großen) Terrarium gemeinsam gehalten. Man sieht dann sehr deutlich, dass sie eine sehr unterschiedliche Lebensweise haben.

Manche Schlangen wie etwa die Königskobra (Ophiophagus hannah), die längste Gifschlange der Erde, fressen auch andere Schlangen, gegen deren Gift sie weitgehend immun sind.

Auch von der in Australien beheimateten Mulgaschlange (Pseudechis australis) ist bekannt, dass sie manchmal auf andere Schlangen Jagd machen.

Einige Schlangenarten leben bevorzugt in Savannen, andere Arten eher den dichten Urwald. Einige Arten, wie etwa die Grüne Mamba jagen bevorzugt Vögel, andere Arten bevorzugen als Beute Säugetiere. Die indische Kobra (Naja naja) frisst häufig Ratten, die etwa für die kleinere Sandrasselotter (Echis carinatus) doch etwas zu groß sein können. Die werden dann eher Mäuse, sehr junge Ratten, Vögel oder manchmal sogar Insekten fressen.

Parralelwelt 
Fragesteller
 06.05.2024, 21:13

Die Wärmesensorik der Grubenottern ist super faszinierend. Die Preisfrage hierbei ist, ob Grubenottern z.B. Agamen ignorieren, weil diese keine Wärme abstrahlen?

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Kobras und Grubenottern, wie die Lanzen-, Sandrassel- und Puffottern, bewohnen oft ähnliche geografische Regionen, aber sie unterscheiden sich in ihren ökologischen Nischen und Verhaltensweisen.

  1. Kobras: Kobras sind im Allgemeinen bekannt für ihre Größe, ihre Fähigkeit, sich zu erheben, und ihr starkes Gift. Sie bewohnen verschiedene Lebensräume, von Wäldern über Grasländer bis hin zu halbwüstenartigen Gebieten. Ihre ökologische Nische umfasst oft die Rolle eines Top-Prädatoren innerhalb ihres Ökosystems. Sie kontrollieren die Populationen von Nagetieren und anderen kleinen Säugetieren, was eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Ökosystems spielt. Ihre Präsenz kann auch Einfluss auf das Verhalten anderer Tiere haben, da viele Arten sich vor ihnen in Acht nehmen.
  2. Grubenottern: Grubenottern, einschließlich Lanzen-, Sandrassel- und Puffottern, haben eine ähnliche Rolle als Raubtiere, aber sie sind in der Regel kleiner als Kobras und haben spezialisierte Sinnesorgane in Form von Wärmebildsensoren in Gruben um ihre Augen, die ihnen helfen, Beute zu finden. Diese Schlangen bewohnen oft die gleichen Lebensräume wie Kobras, aber sie können spezifischere Mikrolebensräume besetzen. Sie sind oft Bodenbewohner und jagen in der Nacht, um Hitzeunterschiede in ihren Beutetieren zu erkennen. Ihre ökologische Nische könnte sich auf die Regulation von kleinen Nagetierpopulationen konzentrieren, aber sie könnten auch eine Rolle bei der Kontrolle von Wirbellosen in ihren Lebensräumen spielen.

Insgesamt können beide Schlangenarten eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, indem sie die Populationen bestimmter Beutetiere kontrollieren und möglicherweise das Verhalten anderer Arten beeinflussen.

Woher ich das weiß:Hobby – Jäger / Wild- & Naturschutz
Parralelwelt 
Fragesteller
 06.05.2024, 21:13

Die Wärmesensorik der Grubenottern ist super faszinierend. Die Preisfrage hierbei ist, ob Grubenottern z.B. Agamen ignorieren, weil diese keine Wärme abstrahlen?

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Lactron  08.05.2024, 13:53
@Parralelwelt

Die Wärmebildsensoren von Grubenottern sind in der Tat faszinierend und ermöglichen es ihnen, Beute auch bei Dunkelheit zu orten. In Bezug auf Agamen oder andere Kaltblüter kann die Reaktion der Grubenottern variieren.

Grubenottern jagen in der Regel nach Warmblütern wie Nagetieren, kleinen Säugetieren und Vögeln, die eine signifikante Wärmeabstrahlung haben. Agamen und andere Kaltblüter strahlen weniger Wärme ab und könnten daher für Grubenottern weniger attraktiv sein.

Es ist möglich, dass Grubenottern Agamen ignorieren, wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind, da ihre Wärmebildsensoren sie nicht unbedingt als potenzielle Beute identifizieren. Stattdessen konzentrieren sie sich wahrscheinlich auf Warmblüter, die eine deutlichere Wärmeabstrahlung aufweisen.

Dennoch könnten Grubenottern, besonders wenn sie hungrig sind oder keine anderen Beutetiere verfügbar sind, durchaus Agamen jagen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ihre Jagdinstinkte könnten sie dazu veranlassen, sich auch an solche Beute anzupassen, obwohl sie nicht ihre primäre Nahrungsquelle darstellen.

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