Wurdest du als Weißer schonmal diskriminert?

Das Ergebnis basiert auf 64 Abstimmungen

Ja 52%
Nein 48%

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Ja, vom deutschen Rundfunk. Die diskriminieren Hellhäutige andauernd. Ganz besonders wenn sie alt & heterosexuell sind. Nur mal ein Beispiel: https://youtu.be/XW_P4RaImKI?si=vCF7eEOBsLpnjg9H


komplex  21.05.2024, 12:36

man kann auch Probleme sehen wo keine sind ....

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Ja

Das hat weniger mit der Hautfarbe zu tun, sondern z.B. mit dem Status.

Du kannst in fast jeder Gesellschaft überall dort diskriminiert werden, wo man unter sich sein will, wie z.B. in einem elitären Golfclub .

Ja

Ich habe in meiner Kindheit und Jugendzeit vor ca. 20-30 Jahren sowie vereinzelt noch als junger Erwachsener einige Erfahrungen gemacht und es geschah einiges, das heute als "Alltagsrassismus" wohl laufen würde.. wobei ich den Begriff für mich ablehne.

Ich war in der Realschulzeit zum Beispiel "der Ausländer". Wirklich gemobbt wurde ich nicht, bekam es aber oft zu spüren, weniger wert zu sein oder ungern gesehen zu sein aufgrund meiner Herkunft und Familie. Es war in gewisser Weise diffamierend und auch diskriminierend: Wir "Ausländer" und oft auch unsere Familien standen immer verstärkt unter Beobachtung, das fing schon im Kindergarten an. Der russlanddeutsche Alexander, der jugoslawische Viktor, der polnische Tomasz und der türkische Hakki standen immer mehr im Fokus wie Michael, Christoph und Philipp aus deutschen, alteingesessenen Familien und wurden auch strenger bestraft oder eher rangenommen oder waren von vorne rein die Sündenböcke, wenn was war, obwohl man gar nicht wusste, ob "der Ausländer" schuld war - alle diese aufgezählten Jungen gab es tatsächlich und einer von denen war ich.

Ich war zwar an der Schule recht beliebt und kam bei den Mädchen gut an, aber es gab immer wieder Gesten, die eklig waren - durchaus auch von Lehrern. So was hinterlässt Spuren, vor allem wenn es jahrelang geht und sich ständig wiederholt. Mein Selbstwertgefühl war einige Jahre im Keller und ich habe mich z.B. über große Autos definiert, etwa über einen gebrauchten Siebener-BMW.

Ich hatte unter anderem eine Chemie-Lehrerin, die sich gern über meine Herkunft lustig gemacht hat; ich bin irgendwann in der neunten Klasse während des Unterrichts aufgestanden, wortlos vor ans Pult gelaufen und habe ihr vor allen anderen gesagt, dass jeder erst mal seine eigenen Probleme lösen sollte, bevor er über andere herzieht. Sie war erschrocken, zumal ich relativ groß war. Sie hat mir zwar eine Vier im Verhalten angedroht, kam damit aber nicht durch und ich muss sagen, bis Ende der zehnten Klasse war tatsächlich Ruhe.

Im Berufsleben habe ich in meiner Heimatstadt die Erfahrung gemacht, als "Ausländer" nicht überall gern gesehen zu sein und manche Orte, Vereine und Pressetermine besser nicht anzunehmen, ich habe in meinen ersten fünf Berufsjahren immer noch Beleidigungen wegen meiner Herkunft einstecken müssen. Es gab damals sogar ein paar Vorfälle, wo man sich weigerte, mit mir zu sprechen und das auf meine Herkunft und Familie bezogen hat - da wurde dahingehend argumentiert, dass man den alteingesessenen freien Mitarbeiter, einen "urdeutschen" Lehrer in Pension, oder einen Redakteur deutscher Herkunft forderte. Das war vor ungefähr zehn Jahren. So was meldete ich dann, einer wie der andere bekam dann wenigstens hinterher Ärger von meinem damaligen Chef. Er war einer der Ersten, die es jemals gut mit mir gemeint hatten, und nahm so was sehr ernst.

Auch wurde ich als Jugendlicher von einer älteren Dame an der Hand gepackt und recht wüst zur Seite gestellt, weil ich mich angeblich (war nicht so) im Postamt angeblich "vorgedrängelt" hätte und ein "dreckiger Ausländerbub" gewesen sei, "die können sich ja alle nicht benehmen". So was ist Rassismus pur und leider war ich damals noch nicht so weit, als dass ich was gesagt hätte, weil mich die Geste überfordert hat. Der Postbeamte war nett. Er hat hinterher zu mir gesagt, dass das nicht in Ordnung war und er die Dame drauf hinweise, wenn sie wieder käme. Was danach passiert ist, weiß ich nicht, hatte ab diesem Zeitpunkt aber eine große Abneigung gegen dieses Postamt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Als ich noch lange Haare hatte, wurde ich regelmässig von der Polizei kontrolliert und gefragt, ob ich "was genommen hätte".

Da ich mit 30 noch aussah wie 18, musste ich auch ständig den Ausweis zeigen, und man hat mir bei Gruppenreisen jedes Mitspracherecht verwehrt, bis man mich besser kannte.

Diskriminierung gibt es in vielen Bereichen. Hautfarbe ist nur eine davon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein

Die Unterstellung, man würde auch als "Weißer" häufig diskriminiert ist ein reiner Whataboutismus, mit dem sich Rassisten verteidigen wollen. Klappt nicht!


guitschee  21.05.2024, 10:25

... und das "häufig" dichtest du da zu, oder woher käme das?

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VeryBestAnswers  21.05.2024, 12:30
@guitschee

Wenn fast 50% der Abstimmenden behaupten, schon Diskriminierung erfahren zu haben, ist das schon recht häufig.

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SarahSchweiz  21.05.2024, 10:41

Du bist also der Meinung, dass Rassismus ausschliesslich von "Weissen" in Richtung Menschen anderer Hautpigmentierung gehen kann? Also ist Rassismus eine rein "weisse" Erfindung?

Na ja... auch eine Einstellung. Diese Aussage halte ich beispielsweise für ziemlich diskriminierend.

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guitschee  21.05.2024, 10:43
@SarahSchweiz

Auch wenn ich denke, dass er das ebenfalls meinen und denken könnte: das hat er hier nicht geschrieben.

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seinersjirwj  21.05.2024, 12:26

Hast den Sinn von Fake Argumenten nicht verstanden

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Mondrago  21.05.2024, 12:50

Die Unterstellung das Weiße gar nicht diskriminiert werden, ja dass das gar nicht erst möglich wäre ist nichts weiter als ein ideologisches Glaubensbekenntnis das einen kritischen Denkprozess nicht überstehen würde! Würden Weiße nicht meist ausreichend Geldmittel mit sich führen im Ausland (auf die die Einheimischen hoffen) würde dieser Rassismus noch sehr viel mehr zu Tage kommen.

Man muss nur in Schulen mit hohem Migrantenanteil sehen wie hier oft das Verhalten der weißen Minderheit gegenüber aussieht.

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