Sollte man heutzutage noch Kinder bekommen?

15 Antworten

Guten Morgen!

In der Tat gar keine so einfache Entscheidung...

Klima, Kriege, schwächelnde Wirtschaft,...

Ich kann mir vorstellen, dass sich einige fragen, ob sie es tatsächlich verantworten können, in DIESE Welt Kinder zu setzen.

Aber es wurden Kinder geboren vor dem 2. Weltkrieg, danach und sogar währenddessen.

"Die Zeiten waren mal besser" kann man irgendwie fast immer anbringen, und doch haben sich Menschen dafür entschieden.

Ob Kinder überhaupt "in Dein Leben passen", ob Du persönlich welche haben möchtest - das ist ganz allein Deine individuelle Entscheidung.

Das muss jede(r) für sich abwägen.

LG

Hallo zusammen,

ich finde eindeutig JA!

Ich bin selbst Vater einer Tochter, die inzwischen 8 Jahre alt ist und ich hätte vorher nie geglaubt wie erfüllend und schön die Aufgabe ist, ein Kind zu einem glücklichen und vernünftigen Menschen groß zu ziehen. Es ist aber natürlich auch viel Arbeit, Mühe und auch eine gehörige Portion Geduld und Gelassenheit erforderlich um das zu bewerkstelligen.

Trotzdem, ich habe es nie bereut Vater geworden zu sein - selbst in den dunkelsten Stunden als ich die Mutter meiner Tochter verloren hatte und mit dem Baby völlig allein dagestanden hab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Vater eines Mädchens (bis vor kurzem Alleinerziehend)

Als Deutsche können wir da recht entspannt sein aufgrund unserer niedrigen Geburtenrate.

Erschreckend finde ich, dass es oft so ist, dass in den Regionen auf der Welt, in der Hungersnot herrscht, besonders viele Kinder gezeugt werden. Das Prinzip dahinter ist dieses: Möglichst viele Kinder zeugen, in der Hoffnung, dass möglichst viele davon durchkommen.
Das ist schon erschreckend, aber dem geschuldet, dass dort kein Rentensystem wie bei uns eingeführt wurde. Die menschlichen Verluste sind dort keine Entscheidung, sondern notwendig.

Aber auch in Deutschland habe ich den Eindruck, dass es oft die mit geringem Einkommen oder Stütze sind, die viele Kinder bekommen, obwohl diese Kinder vergleichsweise schlechtere Perspektiven haben als die Kinder von vermögenden Eltern.

Das scheint wohl evolutionär in uns verankert zu sein, dass Armut den Wunsch des Kinderkriegens antriggert.

Hiii,

Ja,meiner Meinung nach auf jeden Fall und des soll auch echt jeder selbst entscheiden,ob er Kinder will oder eben nicht...da soll es keine Vorschriften oder so geben,ob man Kinder bekommen soll oder nd.💙🦋

LG Maike^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beantworte gerne eure Fragen🐬🦋🫶🏻

Guten Tag,

in der Tat hat einer meiner ehemaligen Kollegen mir vor geraumer Zeit erklärt, er habe seiner Tochter vorgeworfen, es sei verantwortungslos, in diesen Zeiten zwei Kinder zur Welt zu bringen. Muss aber sagen: Er ist ein lieber Mensch, schon immer gewesen, aber auch etwas kontrovers in seinen Ansichten - er ist ein Humanist durch und durch, betrachtet alles einzig aus der menschlich-ethischen Seite. Das kann Vorteile haben, aber es schießt manchmal übers Ziel hinaus. Generell dürfte er aber nicht allein sein mit seiner Ansicht.

https://www.youtube.com/watch?v=gMh3iWozKOY

Ich finde, dass es nicht so schlimm ist, wie dieser Ex-Kollege das sieht - er hat auf seine Weise nicht Unrecht, aber Kinder sind die Zukunft und man kann jetzt nicht einfach sagen ... nee, will ich nicht, weil ... denn vor 100 Jahren waren die Zeiten (Erster Weltkrieg) deutlich schlimmer, vor 80 Jahren (Zweiter Weltkrieg und Vertreibung; entbehrungsreiche Nachkriegszeit) noch extremer als um 1914-1918 und auch da wurden Kinder geboren und kamen durch, leben teilweise heute noch. Dann gibt es den Liedermacher Alexander Köberlein, der sich auf einer meiner Lieblings-CDs 1988 schon Gedanken gemacht hat: "Keine Kinder" heißt sein (starkes) Lied.

https://www.youtube.com/watch?v=bzfllG3C9rY

Ich denke, dass manche sich auch einfach zu sehr in alle Szenarien reindenken und zu viele Eventualitäten einbeziehen. Früher waren die Menschen oft spontaner und unverfänglicher und heute wird vorher zu viel einberechnet - egal um was es geht, den Kauf eines Autos oder auch Heiraten und Kinderkriegen, dafür ist man in andren Sachen wiederum zu sorglos und macht grad, was man will und meist dann auch grad das Falsche ... Herr, dein Wille geschehe, aber es geschieht nicht.

Ich habe mich davon unabhängig gegen eigene Kinder entschieden, aber das hat nichts mit der Zeit zu tun, das stand vor 20 Jahren schon fest. Es gibt eine Art "Familienkrankheit", die seit belegt drei Generationen vorhanden ist, wahrscheinlich schon weit vorher da gewesen ist, nur wusste man es damals halt nicht - das ist nix Bedrohliches, man kommt weder in den Rollstuhl damit noch stirbt man früher, die bekannten Patienten sind damit teilweise sehr alt geworden ohne immobil oder gebrechlich zu sein, und ich weiß noch nicht mal, ob ich das geerbt habe, aber ich könnte es theoretisch weiter-vererben und das will ich keinem Kind zumuten.

Wenn ich die Erkrankung tatsächlich als Vater weiter vererbe und ein Kind dann drunter leidet (ich habe einige Kinder und junge Erwachsene drunter leiden gesehen aus meiner Familie, es war nicht schön), wäre ich meines Lebens einfach nicht mehr froh - oder würde mir in zwei, drei Jahrzehnten als Opa diese Vorwürfe machen, wenn eines meiner Enkelkinder die Anzeichen auf dieses "Familienleiden" hat. Ich war 14 Jahre alt, als ich erfuhr, dass es das gibt und auf einmal erklärten sich bis dahin zwar überlieferte, aber nie feststehende charakterliche "Merkwürdigkeiten" einiger Familienmitglieder - habe zwar selbst keine Anzeichen und keine Diagnose und das ist jetzt genau 20 Jahre her, aber ich bin trotzdem vorsichtig.

Ich wünsche es keinem Kind, mit dieser Erkrankung aufwachsen zu müssen, vor allem weil man sie einem optisch nicht mal ansieht und man oft genug damit nicht verstanden oder belächelt wird bzw. in Schubladen gesteckt wird. Und nachdem heute fragwürdige Mode-Diagnosen im Umlauf sind und fast jeder, der nicht die Norm aufs Tausendstel erfüllt, als Asperger, ADHS'ler oder sonst was eingestuft wird, damit die Eltern beruhigt sind weil eine Diagnose im Raum steht, erst recht nicht ------> jedes Kind, das so eine Diagnose kriegt, ist doch spätestens dann gebrandmarkt und das Opfer der Allgemeinheit, wenn sich das erstmal rumspricht und es ein Lehrer oder Erzieher weiß ... so etwas macht doch die Runde und dann war's das letztlich mit der "sozialen Karriere": Jemand, bei dem sich rumspricht, er hätte dieses und jenes, ist doch im Zuge einer Normendenken-Gesellschaft voll erledigt, obwohl wahrscheinlich jeder Lehrer oder Erzieher sagt, er meinte es doch nur gut, wenn er allen brühwarm im Klassenzimmer oder beim Spezial-Elternabend die "Wahrheit" aufs Brot schmiert - die anderen googeln das dann und addieren 1:1 zusammen mit irgendwelchen nicht belegten Wikipedia- oder Rentnerbravo-Berichten. Und es gibt solche "Events", ich habe das mehrfach bei Mitschülern oder über seriöse Bekannte miterlebt. 

Ansonsten sollte man jedem die Sache selbst überlassen. Ich respektiere jeden, der Kinder haben möchte und jeden, der sich dagegen ausgesprochen hat, aus welchen Gründen auch immer.

Ich kann gut mit Kindern und Jugendlichen und merke, dass sie auf mich ansprechen - mir hat man zur Schulzeit den Rat gegeben, ich solle Erzieher oder Grundschullehrer oder Kinder- und Jugendpsychologe werden - ich finde es auch etwas schade, weil ich weiß, dass es menschlich klappen könnte, aber es ist halt so, wie es ist - das Leben geht weiter.

Abrundend noch ein Lied von Reinhard Mey: "Aller guten Dinge sind drei" - einen schönen Tag, ich wünsch' euch was!

https://www.youtube.com/watch?v=07Z68zDpNO0

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung