Würdest du lieber leiden und leben oder lieber tot sein und nicht mehr leiden?

Nicht mehr leiden (sterben) 63%
Leiden (leben) 33%
Angst 4%

48 Stimmen

18 Antworten

Nicht mehr leiden (sterben)

Sollte ich einmal sehr schwer krank werden, wünsche ich mir, dass man mich gehen lässt.

Ich habe im engsten Familienkreis erfahren, was es bedeutet, sehr viele Jahre lang zu leiden.

Das wünscht man wirklich niemandem.

In meinen Augen ist es die höchste Stufe der Liebe, einen geliebten Menschen dann auch gehen zu lassen.

Wir müssen den Tod nicht fürchten:

Uns erwarten ewige Ruhe, Frieden und Freiheit von Schmerz.


HouseofDarkness  04.07.2025, 21:24

Deine Einstellung finde ich gut. Aber bitte denke daran, dass du eine detailliert verfasste Patientenverfügung hast und eine Vollmacht für eine (oder mehrere) Personen, die diese durchsetzen soll (falls nicht schon geschehen). Denn ohne Patientenverfügung werden auch deine engsten Familienmitglieder dein Leid nicht beenden können, sollte eine solche Situation je eintreffen, was ich dir natürlich nicht wünsche.

Leiden (leben)

Erstmal das Leben einschließlich Leiden auskosten.

Das Sterben kommt noch früh genug. Und meist dann, wenn das Leben nur noch Leiden wäre.

Wer lebt, der liebt.

Wer liebt der leidet.

Also gehört das Leiden zum Leben.

Wovon ein jeder ein Lied davon singen kann.

Alles Gute!

Regilindis


PfefferApfel  04.07.2025, 19:36

Sehr schöne und zutreffende Antwort.

Nicht mehr leiden (sterben)

Hallo EinsamVerlassen!

Gut, man kann auch das Problem (Leiden) lösen bzw. einen Mittelweg finden oder den Umgang damit lernen.

Dennoch kenne ich durch den Beruf einige Leute, die massive Probleme haben oder gesundheitlich sehr eingeschränkt sind. Man muss dies gleichwertig fair sehen und nicht meinen, dass das Beenden bei A legitim und bei B falsch ist.

Ich arbeite ehrenamtlich beim Hospiz als Sterbebegleiter, sodass ich aus der Praxis sagen kann, dass ich schon manche Menschen über mehrere Wochen und Monate hin begleitete habe. Der Egoismus der Angehörigen geht mir oft auf den Zeiger,
da die zumeist Betroffene wegen dem Nicht-Loslassen-Können/Wollen Qualen aussetzen und somit das leidliche Leben verlängern. Einige Ärzte sind auch keine Unschuldsengel und unterstützen dies noch. Recht auf Leben und der Eid des Hippokrates wirken dann sadomasoschistisch.

Ich kenne einige Menschen, die einen Suizidversuch unternommen haben.
Zudem kannte ich auch Personen, die erfolgreich den Suizid ausgeführt haben.

Ich verstehe alles, da ich mich in Menschen hineinversetze und "zuhöre".
Jeder Mensch hat seinen eigenen Grund, der eben respektiert und toleriert werden muss.

Durch das andere Ehrenamt habe ich auch mit Behinderten und Kranken, Alten etc. zu tun. Auch im "Kinderhospiz" kann ich nur den Kopf schütteln.

Eine andere Person habe ich länger begleitet und habe die Qualen nebst Elend mitbekommen. Dann kommen immer Schwurbler, die diese Menschen nicht kennen, und meinen, dass alles gut wird und alles halb so wild ist. Floskeln bringen gar nichts. Tabletten, Psychiatrieaufenthalte und Dramen. Dies ist wohl ein besseres Leben?

Einige Menschen sind gegangen und haben nun den Frieden gefunden!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

DianaValesko  04.07.2025, 22:42

Danke, sehr gutes Statement, aus Egoismus, die Sterbenden behalten wollen, steckt wohl erst immer in allen Menschen drin, bis man dann doch verinnerlicht, dass das wohl nicht sein kann, dem Menschen seine ewiger Ruhe nicht zu gönnen.

Leiden (leben)

Wenn ich jedes Mal gestorben wäre, wenn es was zu leiden gegeben hat, hätte ich so viel Schönes nicht mehr erlebt!