Schreitet die Infantilität in der Gesellschaft immer weiter voran oder kommt der Prozess irgendwann auf natürliche Weise zum Stillstand bzw. zur Umkehr?

Meine Klassenlehrerin war 27 und eine Respektsperson. Alle haben gezittert vor ihr.

Auf vergilbten Fotos sieht man 16-jährige, die sich mit Hut und seriösen Anzügen kleiden, um erwachsen zu wirken. Mit 20 haben sie schon die Verantwortung für Frau und 2 Kinder übernommen.

Heute laufen 40-jährige mit roten Turnschuhen, bunten Schnürbändern und verkehrtem Basecap herum und übernehmen für überhaupt nichts Verantwortung, verschanzen sich hinter Meinungsfreiheit und kaufen Hund anstelle von Kindern.

Im Gegensatz zu meiner Lehrerin treffen sie nur beliebige Aussagen, um schlagfertig zu wirken und malen manchmal ein Smiley dahinter.

Im Laden duzt man sich, bei IKEA sowieso ... die Werbung bietet vereinfachtes Deutsch an mit raumgreifenden Gesten und lauter Stimme statt Fakten. Offenbar zielt man auf die Trottel, weil denen das Geld am lockersten sitzt. Seriösität und Respekt sind out oder auf Rapper übergegangen.

Woran liegt es, dass ich mich langsam fremd fühle? Liegt es an der höheren Lebenserwartung, dass man ab dem 15. Lebensjahr die nächsten 15 Jahre nicht mehr zählt und sich in eine spaßige Nimmerlandblase begiebt? Liegt es daran, dass es immer weniger absolute Wahrheiten mehr gibt und man sich besser nicht festlegt und diese Unsicherheit durch "Humor" kaschiert, weil der immer gut ankommt?

Ich stelle diese Frage bewusst in eine Rubrik, weil ich Antworten suche und nicht nur den Aufschrei und sein Echo.

Werbung, Angst, Persönlichkeit, Pubertät, Psychologie, Entwicklung, Jugend, Psyche, Selbstfindung, Adoleszenz, coming of age, Kindliches Verhalten
Ruf für immer ruiniert- was soll ich tun?

Fällt mir sehr schwer darüber zu schreiben also seid bitte nett.

Über mich: Ich bin weiblich und 24 Jahre alt. Ich wohne mit meinen Eltern in einer Gemeinde mit ca 1200 Einwohnern. Derzeit habe ich einen Festvertrag als Erzieherin in einer Tagesstätte, wo ich auch meine Ausbildung gemacht habe.

Ich war schon als Kind eher wild, und als ich in die Pubertät kam hat sich das auch wenig geändert. Ich hatte vor allem männliche Freunde und eher untypische Interessen, weswegen ich bei den Mädchen auch wenig Anschluss gefunden habe. Heutzutage würde man mich vermutlich als "Tomboy" bezeichnen, also als jungenhaftes Mädchen. Innerhalb meiner festen Freundesgruppe gab es 5 Jungs, und wir haben so ziemlich jede freie Minute miteinander verbracht, das fing bereits vor der Mittelstufe an. Als wir dann so in der achten Klasse waren mischten sich in unsere Freundschaft auch so langsam Gefühle und sexuelle Spannungen hinein, weshalb es dann öfters mal vorkam dass ich mit dem einen anderen anderen rumgeknutscht habe. Am Anfang war das noch recht harmlos, und immer heimlich, aber später haben dass dann alle untereinander rausgefunden. Das gab dann erstmal ziemlichen Zoff, aber am Ende haben wir uns eben wieder vertragen weil wir auch Freunde waren. Ich bin vermutlich Neurodivers, und habe mich nie so richtig in den einen oder anderen verliebt, ich war eben nur manchmal heiß auf einen, und dann wieder nicht. Das haben die dann so akzeptiert, vermutlich auch weil es ihnen gefallen hat. Als etwas mehr Zeit verging wurde aus Knutschen dann eben auch Fummeln und schließlich Sex. Wie ihr euch schon denken könnt war ich auch da nicht unbedingt wählerisch, und habe mich mehr oder weniger durchprobiert, bis ich wirklich mit all meinen Freunden gebumst hatte. Und hier fing es ehrlich gesagt an zu entgleisen- Wir waren dann eben schon 16,17 rum, und haben uns manchmal Alkohol besorgt und auch so Lanparties und so gemacht, und da habe ich manchmal sogar mehrere am selben Abend rangelassen, manchmal sogar während die anderen zugeguckt haben. Noch etwas später ist das dann in regelrechten Gruppensex ausgeartet wo dann mehrere und abwechselnd mit mir gebumst haben. Ja ich weiß das ist alles sehr drastisch, aber der schlimmste Teil kommt jetzt erst-
Hin und wieder haben mich einer meiner Freunde eben auch mal so allein zu sich nach hause eingeladen, und dann waren da eben auch andere von seinen Bekannten. Er hat mich dann regelrecht verkuppelt weil die "ja sonst keine abkriegen" und ich habe mir dabei nichts gedacht weil das ganze Sexthema für mich nie eine große Sache war, aber die konnten eben ihren Mund nicht halten, und bald ging dann das Gerücht rum dass ich eine H*re bin die es für geld macht, und dass man nur bei mir klingeln muss damit man ran darf. Letztlich haben meine Eltern auch Wind davon gekriegt was da abgeht, und die haben mir jeglichen Umgang mit all meinen Freunden verboten. Das hat aber wenig gebracht denn die Gerüchte haben nie aufgehört, und egal wo ich hingehe habe ich das Gefühl dass mir die Augen von allen folgen und dass immer hintenrum geredet wird. Ich hatte glück dass das meine Ausbildung nicht beeinträchtigt hat, aber da hörte mein Glück auch schon auf. Jetzt war ich vor kurzem auf einem Stadtfest und meine alten Freunde sind da aufgetaucht, und haben sich alle so um mich herum gestellt und angefangen sich über mich lustig zu machen, haben diese ganzen Sachen die eigentlich geheim sein sollten auch so richtig laut ausgeplappert, und dann habe ich gemerkt dass sich schon Leute umdrehen und zuhören. Ich habe dann eine Panikattacke bekommen und bin weggerannt. Ich traue mich nun schon seit 2 Wochen nicht mehr raus und musste mich deswegen krankschreiben lassen.

Mir scheint es so als würde nur ein Umzug helfen, und dass ich alles lösche worüber man mich finden kann, aber dann verliere ich auch noch meine Arbeit und hänge komplett im Nichts. Meinen Eltern habe ich nichts davon erzählt, aber die fragen ständig nach und ich kann das alles langsam nicht mehr. Sry für den langen Text und die schlechte Formatierung.

Angst, Mädchen, Sex, Eltern, Pubertät, Depression, Jungs, Panik, Psyche, Streit

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