Direkt vorweg: Vieles wird sowohl fälschlich nicht als Propaganda als auch als Propaganda eingeordnet resp. empfunden. Ein großer Fehler liegt eigentlich bereits darin, irgendwelche Beiträge in sozialen Medien als Quelle heranzuziehen. Dasselbe gilt teilweise ebenso für Plattformen wie Wikipedia, sofern man es nachdem groben überfliegen auslässt, sich mit den jeweiligen Primärquellen zu beschäftigen.
Ich beschäftige mich seit nun mehr 20 Jahren mit derlei Themen und deine Frage trotzdem nicht pauschal mit einem „Ja” beantworten würde. Es liegt gar nicht mal zwingend an einem selbst, sondern ergibt sich bereits aus der weiter zunehmenden Flut an Informationen. Und diese trifft nicht nur Konsumenten, sondern ebenso auch auf Journalisten, Redakteure usw. zu, da jenen z.T. die Zeit fehlt - genommen wird.
- Arte → Edward Bernays und die Wissenschaft der Meinungsmache
- Edward Bernays → Propaganda: The Psychology of Public Relations
- Johannes Menath → Moderne Propaganda: 80 Methoden der Meinungslenkung
- Gustave Le Bon → Psychologie der Massen
Man sollte auch nicht unterschätzen, wie einerseits soziale Netzwerke angelegt werden (die Mechanik dahinter) und anderseits wie sich selbst kurz aufgeschnappte Fragmente von Informationen unterbewusst festsetzen können. Ein weiterer Faktor ist auch die Frequenz und das Ausmaß an Propaganda. Sprich von wem geht diese aus? Zu welchem Zweck wird sie gestreut? Welche Mittel können eingesetzt werden?
Zu guter Letzt wird es auch mit Blick auf die rasante Entwicklung im Bereich AI samt „Deep Fakes” und der Gleichen zunehmend schwieriger, solche Inhalte zu erkennen. Selbst Menschen die sich beruflich tagtäglich damit beschäftigen, können nicht mit allem Schritt halten. Umso problematischer wird es gesamtgesellschaftlich, wenn viele nicht mal wissen wie weit die technischen Möglichkeiten eigentlich sind.