In der Stealth-Technologie sind die US-Amerikaner weltweit führend, das ist richtig. Allerdings wird der Nutzen derselben in der Zukunft von den einzelnen Lagern sehr unterschiedlich beurteilt. In vielen Schwellenländern wie der Türkei, dem Iran, Indien oder Pakistan entwickelt man derzeit Kampfflugzeuge der 5. Generation, also Stealth-Jäger. Außerdem werden solche Projekte auch durch Südkorea und Japan betrieben.

Die dortigen Projekte stellen im Wesentlichen Kopien der amerikanischen F-22 (Erstflug 1990) dar. Was daran nun so zukunftsweisend sein soll, ein bis heute völlig überteuertes Flugzeug zu kopieren, das die Amerikaner wie ein goldenes Ei hüten und bislang nicht gewagt haben, es im Krieg auch einzusetzen, will sich mir nicht erschließen. Diese Schwellenländer haben die Stealth-Technologie höchstwahrscheinlich von den Chinesen erhalten, die diese durch systematische Industriespionage aus den USA gestohlen hatten. Südkorea und Japan hingegen haben diese Technologie wohl von den USA kaufen dürfen. Solche heiklen militärtechnischen Deals laufen gewöhnlich im Geheimen – was, nebenbei bemerkt, auch zur „Stealth“-Technologie an sich passt. –

In Russland wurde Stealth von Anfang an kritisch betrachtet. Zwar waren es ironischerweise ursprünglich sowjetrussische Ingenieure, die diese Technologie überhaupt entwickelten, doch in der Sowjetunion dachte damals niemand daran, diese sensible und teure Technologie zur militärischen Reife voranzubringen. Mit L-Band-Radargeräten, Passivradaren, Quantenradaren, Radaren mit unterschiedlicher Position von Sender und Empfänger sowie mit fortgeschrittenen Infrarot- sowie auch Ultraviolettsuchern lassen sich auch Tarnkappenflugzeuge orten. Die Russen entwickeln ihre Rüstung in diese Richtung und auch die deutsche Firma Hensoldt entwickelt Radargeräte, die den Stealth-Vorteil wenn auch nicht ganz zunichte machen, so aber doch erheblich einschränken werden.

Somit wird Stealth wohl mehr und mehr zu einer Kostenfalle für die US-Rüstungsindustrie werden und könnte sich gar als einer der großen Flops der Rüstungsgeschichte erweisen, der vielleicht sogar zum Niedergang des murikanischen Imperiums beitragen könnte (ähnlich wie das Wettrüsten zur Zeit der 1980er letztlich die UdSSR in den Ruin rüstete).

Der in der militärischen US-Luftfahrt heute alles beherrschende Konzern Lockheed Martin hat technisch teilweise fähigere Konkurrenten wie Northrop, Grumman, McDonnell Douglas, Boeing und andere zu Fusionen oder aber eben zur Zusammenarbeit (lies: Unterwerfung) unter das Diktat Lockheed Martins gezwungen. Das geht spürbar stark auf Kosten der Kreativität und des Erfindungsreichtums, der vor allem klassischen marktwirtschaftlichen Wettbewerb voraussetzt, welcher durch den faktischen Korporatismus Lockheed Martin aber unterminiert wird. Tatsächlich könnte man heute Lockheed Martin als eine Art staatlichen US-Konzern für Luftfahrt betrachten wie dies in der Sowjetunion etwa bei Mikoyan-Gurewitsch (MiG) der Fall gewesen war.

Keine neuen Superjäger kommen heute aus den USA, sondern fragwürdige Pannenflieger wie die F-35. Aus Mangel an Nachfolgern für die alternde A-10-Schlachtfliegerflotte erwägt die U. S. Air Force sogar flügellahme aber kosteneffektive brasilianische Super Tucanos mit Kolbenmotor zu erwerben (anstatt wenigstens alte F-4U Corsair oder P-51 Mustang auf einem entsprechend für das 21. Jh. modernisierten technischen Stand neu aufzulegen). Und die F-22 soll bald wieder außer Dienst gestellt und durch eine neu aufgelegte Variante des Flugzeuges ersetzt werden, das sie ihrerseits eigentlich ersetzen sollte, nämlich der F-15 (in der Variante F-15EX).

Die Amerikaner sind mit ihrer Schwerpunktsetzung auf Stealth vielleicht einen folgenschweren Irrweg gegangen, der heute ihr Budget wegfrisst und sie zu solchen Notlösungen zwingt. Keines ihrer Stealth-Projekte, weder die F-117, der B-2, die F-22 und F-23, der RAH-66 oder die F-35 konnten die in sie gesteckten hohen Erwartungen bislang ausreichend erfüllen. Ähnliches gilt auch für die Stealth-Zerstörer der Zumwalt-Klasse, von der die US-Marine ursprünglich 32 Stück anzuschaffen gedachte. Am Ende hatte man gerade das Geld für drei Exemplare …

Die F-117 wurde im Jahr 2008 nach nur 25 Jahren Dienstzeit bereits wieder außer Dienst gestellt. Sie war nur als Punktzielangriffsflugzeug konzipiert und konnte in keiner anderen Rolle jemals eingesetzt werden. Im Golfkrieg 1991 hat sie sich noch ganz gut bewährt, aber ein paar Jahre später kam es über Jugoslawien gar zu einem Verlust dieses Vogels durch einen Treffer einer uralten S-125-Rakete. Ein folgenschwerer Prestigeschlag für die ganz auf Stealth ausgerichtete US-Luftrüstung, hat doch die Welt Wind davon bekommen und in der Folgezeit mehr begonnen, sich bei Kauferwerbsüberlegungen eigener Flugzeuge mehr an russischen, chinesischen und europäischen Modell zu orientieren. (Wenngleich die USA zu diesem Zeitpunkt gar keine Stealth-Flugzeuge auf dem internationalen Markt anboten. Doch der Prestigeverlust war unumkehrbar und erstreckte sich auf die US-Luftfahrtechnologie allgemein.)

Der B-2 kostet fast eine Milliarde je Stück. Daher konnte die U. S. Air Force davon nur 22 Stück anschaffen (einer ist auch bereits abgestürzt) und bald soll dieser Nurflügler wieder außer Dienst gestellt werden, während das Vorgängermodell, die uralte B-52, noch bis Mitte dieses Jahrhunderts in Dienst bleiben soll. In den Kriegen im Golf, in Jugoslawien und in Afghanistan haben die Amerikaner häufiger B-52 und B-1 eingesetzt, da diese ihre Aufgaben für weitaus weniger Geld erfüllen als der Dollarfresser B-2.

Das Nachfolgemodell B-21 sieht fast aus wie eine Kopie des B-2, soll aber entsprechend moderner und zudem kostengünstiger sein. Abwarten, was am Ende dabei herauskommen wird.

Die F-22 wurde als Nachfolger der F-15 und als Antwort auf die sowjetische, der F-15 überlegenen Su-27 entwickelt. Sie wurde niemals zu dem Zwecke eingesetzt, für den sie entwickelt wurde, zum Luftkampf. Ihre Bilanz liegt also bei 0:0, gegenüber der erfolgreichen 70:3-Bilanz der F-15 (104:0 nach US-Propaganda-Angaben) also ein faktisch von Anfang an „totes“ Flugzeug, das zudem auch kommerziell der US-Rüstungsindustrie nichts einbrachte, da es die US-Politik bewusst vermied, dieses Flugzeug an ein anderes Land zu verkaufen.

Das ist nun bei der F-35 anders. Diese soll ausgiebig an die NATO-Staaten geliefert und dort die veralteten F-16 oder Tornados ersetzen. Über die eklatanten Schwächen der F-35 habe ich mich an anderer Stelle bereits ausgelassen.

Tatsächlich sind die ganzen gegenwärtigen Verträge der europäischen NATO-Staaten mit den USA nichts weiter als durch murikanischen Druck zustande gekommene Deals. Der militärisch-industriell-politische Komplex der USA ist stärker als die europäischen Politiker, die durch ihre Uneinigkeit in Fragen internationaler militärtechnischer Entwicklungszusammenarbeit keinen einheitlichen Block bilden können, der sich dem Einfluss der US-Rüstungslobby erfolgreich zu widersetzen imstande wäre: Siehe die nervösen Affären im Zusammenhang mit der Entwicklung des Eurofighters sowie des Eurocopters, dem vom Scheitern bedrohten deutsch-französischen neuen Panzerprojekt (MGCS) und dem wahrscheinlich bereits gescheiterten deutsch-französischen Nachfolgeprojekt für den Eurofighter (FCAS).

Selbst die Systemmedien, die seit dem 24. Februar 2022 eigentlich auf Propaganda für Aufrüstung umgeschaltet haben, können die politischen Probleme bei der Zusammenarbeit mit Ländern wie Frankreich nicht verschweigen. Hier eine kurze Lageeinschätzung zum MGCS:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/panzer-deutschland-frankreich-100.html

Und hier zum FCAS, wo man noch Zweckoptimismus zu verbreiten sucht:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fcas-abkommen-101.html

Zusammengefasst: Die Franzosen wollen die Technik am liebsten selbst entwickeln und deren Details nicht an die Deutschen weitergeben, dafür aber sollen die Deutschen das Ganze sehr wohl mitfinanzieren! Mit solchen „Partnern“ kann nur ein „Deutschland“ zusammenarbeiten, das von Politikern wie den jetzigen regiert wird. –

Das passt gut zu den Schattenseiten der Lichtblicke, die es auf Seiten technischer Entwicklungen durchaus gibt. So hat die deutsche Firma Hensoldt auch für den Eurofighter nun ein neues Superradar entwickelt, das einen technologischen Quantensprung darstellt und Deutschland damit an die Weltspitze zurückbringen würde.

Als Zwischenlösung, die heute bereits voll entwickelt ist, hätten wir das von britischen, deutschen und italienischen Firmen entwickelte Captor-E-Radar, das erste AESA-Radar für den Eurofighter. Wer erhält es zuerst? Deutschland? Großbritannien? Italien? Spanien? Aber nicht doch! Natürlich erhalten nicht die Europäer, sondern die arabischen Saudis und natürlich auch der Vorzeigestaat Katar die neuen Geräte zuerst – selbst nach dem 24. Februar 2024 haben sich die Verkaufsprioritäten hier nicht geändert. Es fehlt uns hier jeglicher dringend notwendige „sacro egoismo“.

Auch mit den Polen lässt sich nicht mal in trivialsten Fragen rüstungspolitisch zusammenarbeiten:

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/panzerwerkstatt-polen-100.html

Ob die Halsstarrigkeit der französischen und polnischen Politiker gegenüber einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Deutschen die Folge eines politischen Druckes auf diese Politiker aus Richtung der USA ist, wäre eine Überlegung wert. Aus Sicht der USA macht es natürlich Sinn, die Europäer hier gegeneinander auszuspielen und entsprechende Uneinigkeit zu erzeugen, so dass diese aufgrund politischer Querelen nichts Brauchbares zustande bringen und am Ende zum Kauf von US-Produkten gezwungen sind, selbst wenn diese leistungsmäßig in den USA selbst als gescheitert betrachtet werden wie etwa die F-35.

Wenn es den Europäern gelingt, sich vom US-Einfluss zu lösen und nicht die fähigsten Europäer in die USA selbst abwandern würden (vor allem aus Deutschland mit seiner vor allem hochqualifizierten Inländern so feindlich gesonnenen „Regierung“), so könnten sie natürlich Waffensysteme entwickeln, die den murikanischen mindestens gleichwertig wären. Besonders in germanischen Ländern wie Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Schweden oder auch Großbritannien ist das Potential dafür sehr groß, aber auch Franzosen, Tschechen, Polen, Finnen und Italiener könnten brauchbare Beiträge leisten, die über das, was heute trotz allem möglich ist, weit hinausgehen würden.

Doch das politische Misstrauen bzw. die chauvinistischen Ressentiments gegenüber Deutschland und die US-Intrigen erschweren eine effektive Zusammenarbeit – und das keineswegs mit sinkender Tendenz: Im Gegenteil, der US-Einfluss weitet sich mehr und mehr aus wie der F-35-Deal beweist. So ist dieser Pannenflieger, der nach Wertung der US-Luftwaffe selbst failed, also gescheitert, ist, wirtschaftlich dabei, zu einem ähnlich großen Erfolg für die US-Rüstungsindustrie zu werden wie das Vorgängermuster F-16.

Sinnvoll wäre meiner Auffassung etwa die Zusammenarbeit benachbarter Staaten mit ähnlicher Mentalität, Denkungsart und guten Ergänzungsmöglichkeiten, z. B. zwischen Schweden, Deutschland, Österreich, Tschechien und den Niederlanden. Doch all solchen Plänen stünde voran ein Bekenntnis zur europäischen Identität und eine innere Abwendung von der Hörigkeit gegenüber dem murikanischen Weltreich und dessen hyperaggressiver und rücksichtsloser Wirtschaftspolitik.

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Ähnliche Mischung. Westisch + nordisch. Der westische bzw. „atlantide“ Typus war der protoindogermanische in Westeuropa vor den Eroberungenszügen der indogermanischen Kelten in der Bronzezeit. Als die nordischen Kelten kamen, haben sie sich in Westeuropa mit den dunklen westischen Ureinwohnern vermischt. Daraus ging das typisch „westeuropäische“ Erscheinungsbild hervor mit dunklen Haaren, aber heller Haut und häufig auch helleren Augen. Der Phänotypus der Menschen an der ganzen Atlantikküste überlappt sich hier oft.

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Es gibt viele Möchtegern-Diktatoren, aber nur wenige, die wirklich den Willen zur Macht und die absolute Rücksichtslosigkeit haben, diese aus der eigenen Komfortzone heraus anzustreben. Mut, Rücksichtslosigkeit, Gleichgültigkeit über das Geschwätz anderer (heute: der "politischen Korrektheit"), Egoismus und ein höheres politisches Ziel müssen sich in einer Person vereinen, um einen starken Willensmenschen zu formen. Gewöhnlich haben nur geborene Verbrecher diese Eigenschaften und Nietzsche traf wohl das Richtige, als er sagte, dass alle bedeutenden Willensmenschen der Geschichte Verbrecher gewesen waren.

Das einzige, was eine Gesellschaft davor schützen kann, in eine Diktatur zu verfallen, ist eine lebenskräftige, unangefochtene Monarchie, in der die führenden Staatsämter a priori für das Königshaus vorgesehen sind und somit keine Emporkömmlinge wie Hitler aus dem Nichts an die Spitze der Macht gelangen können. Republiken bzw. "Demokratien" sind grundsätzlich immer in Gefahr, von solchen Emporkömmlingen "übernommen" zu werden.

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Ursprünglich war ja Naturschutz, Antivivisektionsbewegung und reformierte Ernährungsbewegungen eng mit Heimatschutz und Volksschutz verbunden und ein Anliegen der Völkischen Bewegung der Weimarer Republik. Die ersten tatsächlichen Tierschutzgesetze wurde dann von den Nationalsozialisten 1935 eingeführt.

Mittlerweile ist alles, was mit Tierschutz und Naturschutz zu tun hat, natürlich (seit Jahrzehnten bereits) von "linken", also volksfeindlichen, globalistischen Parteien okkupiert. Da bei Linken aber das Moralische nur Schein ist, so muß gefragt werden, um es den Leuten der Tierschutzpartei tatsächlich um Tierschutz geht, oder aber ob dieser nicht eher ein Vorwand ist für ganz andere politische Ziele, die sich mit ihrer wahren Absicht nicht ans Licht der Öffentlichkeit wagen (vgl. hier z. B. die GRÜNEN).

Wenn ich mich für Tierschutz einsetzen möchte, würde ich eher entweder auf eigene Faust handeln oder aber mit lokalen Tierschutzgruppen zusammenarbeiten bzw. mich diesen anschließen. Diese sind mit allergrößter Wahrscheinlichkeit authentisch. Bei Parteien hingegen ist das immer so eine Sache. -

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Die Karikatur bezieht sich auf die schier unerschöpflichen, von Europa aus unangreifbaren murikanischen Industriekapazitäten, durch welche von den USA aus Großbritannien und Frankreich mit riesigen Mengen an Waffen und anderem kriegswichtigen Gerät beliefert werden konnten.

Um diese Waffenlieferungen zu bezahlen verschuldeten sich diese beiden westeuropäischen Länder bis auf die Knochen bei murikanischen Banken. Als die Kriegslage 1917 nicht mehr gut für Großbritannien und Frankreich aussah, griffen die USA selbst in den Krieg ein zugunsten dieser beiden Länder und gegen Deutschland. Der Grund: Im Falle einer Niederlage der Briten und Franzosen hätten die New Yorker Banken, welche die Westeuropäer gegen Deutschland finanzierten, ihre Anleihen niemals wiedersehen können. Es ging den USA im Weltkrieg also um Geld und sonst um nichts weiter.

Nach dem Weltkrieg mussten Großbritannien und Frankreich diese Schulden bei den Murikanern begleichen. Um das Geld auftreiben zu können, verpflichteten sie Deutschland im Versailler Diktat von 1919 zu irrsinnigen „Reparationszahlungen“ in Höhe von 132 Milliarden Goldmark! Später sorgten die US-Banken durch Dawes- und Young-Plan dann dafür, dass ein großer Teil des Geldes direkt von Deutschland in das im Entstehen begriffene murikanische Imperium transferiert wurde.

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Der Gegensatz von Römern und Germanen war der von hochurban lebenden, der Natur schon weitestgehend entfremdeten Menschen einer Überzivilisation und den naturverbunden lebenden Menschen nördlich der Alpen. Metropolen sind aber immer Zentren von Dekadenz, Unzucht, Korruption, Lug und Betrug. Die Römer waren davon genauso wenig frei wie die Menschen anderer antiken urbanen Zivilisationen. Auch die Griechen und Illyrer dieser Zeit galten als treulos, verschlagen, unaufrichtig und verweichlicht – von Ägyptern, Phöniziern, Parthern und anderen ganz zu schweigen.

Manche Römer waren nicht blind für die Realität. Sie selbst waren zu Zeiten Cäsars ja schon recht dekadent geworden und verloren immer mehr den Bezug zu ihren eigenen Wurzeln. Männer wie Tacitus oder Caesar haben die große Tugendhaftigkeit der Germanen überall beobachten können und es ist kein Zufall, dass die römischen Kaiser zu ihrer Leibgarde (Prätorianer) hauptsächlich germanische Recken wählten, galten diese doch nicht nur als die kampfstärksten Krieger, sondern zugleich auch die zuverlässigsten und loyalsten Untergebenen.

Die Kraft des römischen Reich selbst beruhte in der Spätzeit so ab dem zweiten Jahrhundert n. Chr., auf germanischen Truppen, zunächst Auxiliartruppen, bis dann im Laufe der Zeit auch die regulären römischen Legionäre zu immer höheren Anteilen aus germanischstämmigen Menschen bestanden. Besonders die Goten genossen einen hervorragenden Ruf als zum einen unüberwindliche Krieger, zum anderen als ehrlichste und tugendhafteste Menschen. Die Siege, welche die Römer ab dem 2. Jh. zuweilen noch über germanische Stämme (wie z. B. die Markomannen) errangen, wurden zu großen Teilen durch germanische Truppen in römischen Diensten erkämpft.

Rom selbst versank allerdings von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr im Sumpfe schwüler Dekadenz, trivialer Unterhaltung, Betrug, Verbrechen und Korruption und hunderter irrationaler religiöser Sekten, von denen das Christentum nur eine war. Die Römer vergnügten sich lieber mit ihren Sklaven, mit Wein und dekadenter Unterhaltung in Form von Zirkuskämpfen, Shows, Theatern, Wahrsagern, Spielereien und dergleichen anstatt noch Kinder zu zeugen und aufzuziehen. Das Ergebnis waren sinkende Geburtenraten (bereits im ersten Jh. n. Chr.), was es schließlich nötig machte, gänzlich fremde Menschen aus Afrika und Asien zu „Römern“ zu machen. Formal wurde dies erst im Jahre 212 n. Chr. Wirklichkeit, durch die Constitutio Antinoniniana des römischen Kaisers Caracalla (der selbst kein „echter“ Römer war, sondern afrikanische und syrische Wurzeln hatte). Durch diese Gesetzesverordnung wurde nun aus jedem Menschen, der sich auf dem Boden des römischen Imperiums aufhielt, auf einmal ein „Römer“. Die Constitutio Antinoniniana machte jedoch auch nur etwas zu einer formalen Realität, was faktisch schon seit langem normal war: Dass die Römer selbst in ihrem eigenen Reich langsam aber sicher in aller Dekadenz ausstarben und ihre Städte – unter anderem Rom selbst – von Fremden übernommen wurden.

Anders als die Römer waren die Germanen keine großstädtisch lebenden Imperialisten, sondern naturverbunden lebende Bauern mit noch traditionellen, gesunden Sitten und einer relativ hohen Geburtenrate. Obgleich viele Germanen aller Stämme den verlockenden Rufen des materiell so reichen römischen Imperiums folgten, dort Legionäre wurden und zuweilen auch in der Politik aufstiegen und in manchen Fällen hohe Ämter bekleiden konnten, so waren die germanischen Stämme unter sich doch wenig angefault von römischer Kriminalität, Unzucht und Dekadenz.

Immerhin haben die Römer ja die halbe Welt ausgeraubt und sind somit ungeheuer vermögend geworden, was ihnen einen Wohlstand und Luxus ermöglichte, der den anderer, früherer Kulturvölker um Längen übertraf. Ähnlichkeiten mit den heutigen Murikanern sind rein zufällig. –

Der räuberische, barbarische Charakter des römischen Reiches fiel damals nicht allzu vielen auf. Wie moderne Murikaner gewöhnlich blind sind für das Leid, das sie in ihren Angriffskriegen über die Welt bringen, waren dies auch die meisten Römer. Dennoch haben Männer wie Caesar und Tacitus bitter erkennen müssen, dass andere Völker, wie die in viele Stämme zerfallenden Germanen ihnen an Rechtssinn, Tugend, Keuschheit, Achtung vor den Frauen und Fairness durchaus überlegen waren. Die Ostgoten z. B. haben nach ihrem Sieg über Rom Anfang des 6. Jh. die Barbarei der abartigen, menschenverachtenden Gladiatorenkämpfe abgeschafft und den Römern wieder eine gewisse Innerlichkeitskultur und Menschlichkeit gebracht.

Die Germanen haben auch das Christentum angenommen und ihrer sittlicheren Seelenveranlagung entsprechend zu einer Lehre des Mitleides und der Verachtung für alles Irdische umgeformt. Bei den Südvölkern hingegen herrscht bis heute der wenig christliche Katholizismus, der mit seinem Pomp und Prunk sowie seinem erpresserischen Ablasshandel wenig Raum für spirituelle Suche und ernsthaftes sittliches Streben lässt, sondern vielmehr eine materialistische, kapitalistische Religion geworden ist, die ihren Gläubigern das Geld aus der Tasche zog.

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