Normalerweise würde der Mann wohl sowas sagen wie "Die faulen Afrikaner wollen doch nur bei uns abstauben", und als Normalobrüllaffe würde er diese Einstellung auch in den Urlaub mitnehmen. Doch dieser spezielle Normalobrüllaffe ist Dialektiker und bedenkt sein eigenes Dasein mit. :) Daher sein Verständnis.

Und er versteht nicht etwa das Problem der Armutsmigration oder der Migration schlechthin. Doch hat er die Fähigkeit, sich selbst beim Reden mitzudenken. Das ist ja auch schon mal was. :)

Die blöde Unterstellung in seinem Spruch bleibt aber weiterhin die vorausgesetzte Annahme, Auswanderung aus der Heimat, Flucht oder Asyl sei wie Urlaubmachen.

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Um diese Frage zu beantworten muss man sich zunächst im Klaren sein, was Entnazifizierung bedeutet.

Die NSDAP hatte viele Millionen Mitglieder und diese Mitglieder lebten auch nach dem Kriegsende in Deutschland und bildeten einen Teil der Bevölkerung im Osten ebenso wie im Westen. Einen so bedeutenden Bevölkerungsteil kann man nicht vom gesellschaftlichen Leben ausschließen. Man kann aber dafür sorgen, dass Nazifunktionäre und Naziverbrecher, die in hohem Maße während der Nazizeit Verantwortung trugen, in der Nachkriegsgesellschaft von Ämtern und Funktionen ferngehalten werden.

Und hier zeigt sich der unterschiedliche Umgang in Ost und West. Während im Westen alte Nazi-Eliten maßgeblich die Bundesrepublik in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Bildung, Justiz, Polizei, Geheimdiensten und Armee prägten, wurden im Osten alte Nazi-Eliten konsequent aus den Schaltstellen des Staates und der Gesellschaft entfernt.

In wenigen Ausnahmefällen wurde auf ausgewiesene Fachleute mit Nazivergangenheit zurückgegriffen, wenn diese nicht in Verbrechen verwickelt waren. Und selbst diese wurden bis Mitte der 50er Jahre aus ihren Stellen entfernt.

Ein zweiter Aspekt ist die Erziehung der Bevölkerung, um den Naziungeist aus den Köpfen zu bekommen. Im Westen hat man sich darauf zurückgezogen, zu beklagen, dass man von Hitler verführt wurde und dass der Mord an den Juden schlimm war.

Im Osten hat man den Zusammenhang von Kapitalismus und Faschismus betont und hat nicht nur den industriell geplanten Mord an den Juden gegeißelt, sondern auch den gezielten Mord an Polen, Sowjetbürgern, Jugoslaven usw. und Versklavung anderer Völker, an der das deutsche Kapital profitierte. Auch hat man im Osten nie die Kriegsschuld Deutschlands relativiert, ganz im Gegensatz zu bedeutenden revanchistischen Bewegungen und Organisationen im Westen. Allerdings wurde in der DDR niemals von einer Kollektivschuld eines ganzen Volkes ausgegangen, sondern immer von der Schuld des deutschen Monopolkapitals und seiner Protagonisten.

Im Spiegel Special 2/1992 steht als Ergebnis einer Repräsentativen Untersuchung:

Daß unter den Ostdeutschen weit weniger Antisemiten zu finden sind als unter den Westdeutschen, hatten einige Monate zuvor Soziologen der Universität Erlangen-Nürnberg ebenfalls festgestellt, die mit anderen Fragen und anderen Methoden gearbeitet hatten. Sie waren auf 6 Prozent in den neuen Bundesländern gekommen.
Durchgängig ist, wie die Tabellen der Emnid-Untersuchung zeigen, der Anteil der Ostdeutschen, die sich antisemitisch, rechtsradikal oder ausländerfeindlich äußern, geringer als der entsprechende Anteil der Westdeutschen. Die Bundesbürger im Osten nehmen die Konsequenzen aus der NS-Vergangenheit für die Gegenwart ernster.

https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-52498291.html

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Steuersenkungen funktionieren doch so:

In erster Linie profitieren davon die, die ohnehin schon hohe Einkommen haben. Normalverdiener haben davon nur wenig und Geringverdiener haben davon gar nichts.

Die weggefallenen Einnahmen des Staates müssen gegenfinanziert werden. Das geschieht durch Sparmaßnahmen, die zuallererst bei Sozialmaßnahmen zuschlagen.

So bleibt unterm Strich, dass der Vorteil der Reichen durch Einsparungen bei den Armen finanziert wird. Das ist ein typisch neoliberales Konzept und trägt seit Jahrzehnten zur Spaltung der Gesellschaft bei.

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Solange jemand keine strafbare Handlung begangen hat, ist er auch kein Straftäter und hat sich somit auch nicht schuldig gemacht. Somit ist es unmöglich einen Straftäter vor der Tat einzusperren. Vor der Tat kann man nur Unschuldige einsperren.

Wer aber Unschuldige einsperren möchte, gehört selbst hinter Gitter.

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"Jemanden nass machen" bedeutet so viel wie diesen dumm dastehen zu lassen.

Ein Doppelpass ist ein Spielzug beim Fußball, mit dem man die generische Mannschaft ausspielen kann.

Diese Zeile bezieht sich auf den VfL Bochum, der nach Meinung Grönemeyers, jeden Gegner auf dem Rasen mit einem Doppelpass dumm dastehen lassen kann.

Nun ja, in einer Liebeserklärung - hier an Bochum, wozu auch der VfL gehört - darf man das Objekt seiner Liebe auch ein wenig verklären. Wen interessiert es da, dass Grönemeyer dem VfL etwas mehr zutraut, als dieser halten kann? ;-)

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Ist das der Plan der Regierung um Überakademisierung zu verhindern?

Nein, das ist die ökonomische Stellschraube, an der gedreht wird, um sozialen Aufstieg durch Bildung zu verhindernl. So kann man pro forma Chancengleichheit verkünden, de facto ist es damit aber nicht weit her.

Bei diesem Verhindern ist die Bundesrepublik besonders erfolgreich.

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Es gab in der DDR keine Schwerindustrie und von der Schwerindustrie im Westen Deutschlands war die DDR abgeschnitten als Opfer des Wirtschaftsboykotts.

Deshalb musste die DDR nicht nur sowjetische Reparationsansprüche bedienen, sondern in beispiellosen Kraftakten eine Schwerindustrie aus dem Boden stampfen, die die Abhängigkeiten von der westdeutschen Schwerindustrie beseitigten.

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Die MItglieder der Jungen Union sind alle schon so alt, dass sie zur Risikogruppe für Prostata-Erkrankungen gehören und ihnen eine solche Untersuchung empfohlen wird. In Deutschland wird bei Männern ab 45 Jahren eine solche Untersuchung von den Krankenkassen übernommen.

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Ich weiß ja nicht, in welchem Land du Steuern zahlst, aber in Deutschland kann das nicht sein.

Auf 20.000 € zu versteuerndes Einkommen werden mit Solidaritätszuschlag 2.764,03 € fällig.

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Die Frage ist, wie vertrauenswürdig die Quellen sind. Die schreiben gegenseitig voneinander ab und da kann sich Fehler schnell verbreiten. Gerade zur Dingen die DDR betreffend gibt es sehr viele ungenaue und falsche Darstellungen.

In deinem Fall halte ich das Schild für eindeutig und die Auskunft der Quellen für zweifelhaft

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Die Sozialdemokratie versucht das bestehende kapitalistische Wirtschaftssystem mit seinen Ausbeutungsverhältnissen beizubehalten und mit sozialen Maßnahmen dafür zu sorgen, dass sich nicht zu viel Druck im Kessel aufbaut, damit die ganze Chose nicht in die Luft fliegt. Dabei gilt die Maxime: so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig.

Im Sozialismus wird die auf Privateigentum beruhende kapitalistische Wirtschaftsordnung mit der dadurch bedingten Ausbeutung Schritt für Schritt beseitigt und der Aufbau einer Gesellschaft angestrebt, in der die Klassenunterschiede und damit die Klassen selbst verschwinden. Das bedingt eine auf gesellschaftlichem Eigentum beruhende Produktionsweise.

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Ja, was denn nun, Gefahr für den sich selbst als frei bezeichnenden Westen oder Gefahr für die Welt? Der Unterschied ist dir klar?

Momentan ist es doch eher so, das der Westen mit den USA voran in seiner Hybris und seinem unverholenen Anspruch, die Welt zu dominieren immer noch die größte Gefahr für die Welt darstellt.

Wenn man sich zudem die politischen Entwicklungen im sogenannten Westen ansieht, dann macht mir China immer noch die wenigste Angst.

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