erstmal hut ab dass du bei deinen recherchen darauf gekommen bist und diese frage stellst. die meisten leuten die von der beschleunigten expansion des universums hören wissen nicht dass der Hubble-parameter trotzdem mit der zeit abnimmt

um das zu verstehen musst du wissen was der sog. skalenfaktor a(t) ist. der ist es der dir angibt um welchen faktor die abstände im universum anwachsen. wenn der skalenfaktor zu einem zeitpunkt t1 gleich a(t1)=1 ist und zu einem zeitpunkt t2 gleich a(t2)=2 ist, dann haben sich zB die abstände zwischen zwei galaxien verdoppelt. zwei galaxien die zum zeitpunkt t1 2 Mrd. lichtjahre entfernt waren sind zum zeitpunkt t2 4 Mrd. lichtjahre entfernt, zwei galaxien die bei t1 3 Mrd. lichtjahre entfernt waren, sind bei t2 6 Mrd. lichtjahre entfernt, usw...

die entfernung ist also s(t) = a(t)*s0, wenn s0 der abstand zu dem zeitpunkt war an der skalenfaktor 1 betrug.

wenn der skalenfaktor einfach eine konstante ist, dann gibt es keine expansion, dann ist das universum statisch und die abstände andern sich nicht. wenn a(t) immer größer wird, dh dass die erste ableitung nach der zeit a’(t)>0, dann werden die abstände immer größer und das universum expandiert. wäre die erste ableitung a’(t)<0, so entspräche das eine kontrahierenden universum.

und was ist jetzt eine konstante bzw. beschleunigte bzw. verlangsamte expansion? das sagt dir ob die erste ableitung a’(t) selbst konstant bleibt, oder größer wird oder kleiner wird. also nichts anderes als die zweite ableitung. a’’(t)=0 heißt konstante expansion, a’’(t)>0 heißt beschleunigte expansion, a’’(t)<0 heißt verlangsamte expansion. (und natürlich immer a’(t)>0, wir sprechen ja von expansion).

und wie kommt jetzt der Hubble-parameter ins spiel? dazu musst du dir erst mal klar machen dass der absolute wert des skalenfaktors gar keine bedeutung hat. ich könnte zB den skalenfaktor um einen faktor 2 kleiner definieren, aber gleichzeitig alle abstände s0 um einen faktor 2 größer definieren, und ich würde für s(t) immer exakt das gleiche erhalten wie vorher (ich hätte also eigentlich einfach einen anderen zeitpunkt gewählt an dem ich den skalenfaktor gleich 1 definiere und hätte die abstände s0 eben an diesem zeitpunkt bestimmt.)

aber betrachte jetzt zB mal den fall einer konstanten expansion. sagen wir zum zeitpunkt t1 hat der skalenfaktor a(t)=1 und der abstand zwischen zwei galaxien beträgt 1 Mrd. lichtjahre, und eine Mrd. jahre später beträgt der skalenfaktor a(t2)=2, und der abstand der beiden galaxien beträgt 2 Mrd. lichtjahre (denn der skalenfaktor hat sich ja verdoppelt). oder wir definieren den skalenfaktor so dass der skalenfaktor bei t1 gleich a(t1)=2 (und dee abstand zwischen den galaxien beträgt natürlich wieder 1 Mrd. lichtjahre), und dann bei t2 haben wir a(t2)=4 (und der abstand natürlich wieder 2 Mrd. lichtjahre, denn der skalenfaktor hat sich ja verdoppelt). alle physikalischen resultate (hier die abstände bei t1 und t2) sind also exakt gleich, aber einmal ist die erste ableitung a’=1/Mrd.jahre (von 1 auf 2 in 1 Mrd. jahre) und im anderen fall ist sie a’=2/Mrd jahre (von 2 auf 4 in 1 Mrd. jahre). diese ableitung alleine gibt uns also kein quantitatives maß für die expansion, da sie eigentlich willkürlich ist.

was aber in der tat eindeutig ist, ist das verhältnis der ersten ableitung des skalenfaktors zum skalenfaktor selbst, also H(t)=a’(t)/a(t), wobei das H eben der Hubble-parameter ist. denn wenn ich den skalenfaktor doppelt so groß definiere, wird auch die ableitung doppelt so groß und der faktor kürzt sich raus. sieht man auch am obigen beispiel. zum zeitpunkt t1 haben wir H(t1)=1 (un beiden fällen) und zum zeitpunkt t2 dann H(t2)=1/2 (in beiden fällen). das ist eine eindeutige größe. das ist der Hubble-parameter.

die frage fragt nun nach der änderung des Hubble-parameters mit der zeit, also nach der ersten ableitung. nun, die ergibt sich zu H’=(a’’/a)-(a’/a)² (einfach nur H=a’/a ableiten), und sieht man sofort dass die bloße tatsache dass a’’>0 (beschleunigte expansion) noch lange nicht heißt dass H’>0. hier kommt es auf das exakte verhältnis von a’ und a’’, und das hängt dan vom ganz konkreten fall ab. in unserem universum ist H’<0.

man kann ja ganz einfach mal ausprobieren was denn zB H’=0, also zumindest ein konstanter Hubble-parameter, bedeuten würde. das gibt eine ganz einfache differenzialgleichung a’(t)=H*a(t), mit der lösung a(t) ~ exp(H*t), also eine exponentiell beschleunigte expansion. das ist nicht was wir beobachten.

oder wieder das beispiel einer konstanten expansion a’’=0, also a’=konst. dann haben wir a(t)~t und somit H(t)~1/t, also ganz eindeutig H’(t) <0.

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Wie rechtfertigt sich sog. "Renormierung" im Bereich der Quantenphysik (Paul Dirac hätte das auch gerne gewusst)?

Dirac war noch von der alten generation und hat renormierung einfach nicht verstanden.

das moderne verständnis von renormierung wurde erst maßgeblich von Wilson (der aus der festkörperphysik kam) in den 70ern geprägt.

man muss alle unsere modelle als effektive theorien verstehen, die nur im bereich niedriger energien gültigkeit haben (was "niedrig" bedeutet hängt dann von der jeweiligen theorie ab). alles was sich jenseits dieser skalen wo die theorie ihre gültigkeit verliert abspielt wird in effektive kopplungen gesteckt. daran ist nichts seltsames oder verbotenes, das ist wenn man die idee dahinter mal begriffen hat eigentlich ganz logisch.

in diesem sinne müsste man "renormieren" auch wenn keine unendlichkeiten in irgendeiner rechnung auftreten würden. einfach als ausdruck dessen dass alles in unserer theorie jenseits einer gewissen skala sowieso keine bedeutung mehr hat. und eben weil es keine bedeutung mehr hat ist es auch egal dass von beiträgen von eben diesen bereichen irgendwelche divergenzen auftreten.

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ich könnte mir vorstellen dass es vielleicht daran liegt dass du von einer kreisbahn ausgehst. es steht aber nirgends dass man sich auf eine kreisbahn beschränken soll (dann wäre das beispiel für eine physik-olympiade nämlich eigentlich doch recht einfach). probiere es mal mit einer ellipse.

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Sollte ich lieber Mathe oder Physik studieren?

Das sind die beiden Studiengänge, die für mich am meisten in Frage kommem, aber ich bin mir ziemlich unsicher, was ich von den beiden wählen sollte.

Der Hauptkonfliktpunkt ist würde ich sagen; kein großes Interesse am Experimentieren vs keine Vorstellungen, was ich nach dem Studium machen soll

Schulisch bin ich in Mathe sehr gut; von den Noten her etwas besser als in Physik, aber ich denke, das ist nicht wirklich relevant.

In Physik sind es oft die Experimente, die meine Note runterziehen; vom Typ her bin ich eher theoretisch und mag es mehr, über Dinge so nachzudenken und zu spekulieren, als meine Hände zu benutzen (irgendwas Handwerkliches wäre mein Hassjob). Ich lerne gerne in der Freizeit etwas über Astronomie und versuche komplexere Formeln aus der Mechanik zu verstehen (Das macht mir auch Spaß, weil ich es freiwillig mache, wenn dann könnte ich auch in Richtung Astrophysik gehen). Ich habe vielleicht mal so aus Spaß ein bisschen mit Experimentierbaukästen mit z.B. Schaltkreisen rumgespielt; aber es ist jetzt nicht so, dass es mir mega viel Freude macht, Dinge zu tun / rumzuexperimentieren, wie ich mir es jetzt bei einem übelsten "Physikenthusiasten" vorstellen würde (hoffe ist verständlich, was ich meine?). Ich würde mich in Richtung theoretische Physik spezialisieren, aber Experimentieren ist trotzdem erstmal im Physikstudium vorhanden, was ich mit einem Mathestudium umgehen könnte (damit wäre das Gefühl weg, irgendwas auf Krampf ohne Interesse machen zu müssen, auch wenn das Gefühl oft genug da sein wird).

Was das Mathestudium angeht; das Problem, das ich sehe ist nicht unbedingt, dass es zu abstrakt wird, sondern dass selbst wenn ich theoretisch einen Doktortitel in Mathe hätte, es nichts gäbe, wo ich mir vorstellen könnte zu arbeiten. Alles Lehrertechnisches ist schlecht und ich möchte nichts mit Finanzen machen; alles was ich online gelesen habe, spricht mich auch nicht an. Es gibt ja nicht so etwas wie einen "puren Mathematiker", dem seine Arbeite es ist, im Büro die ganze Zeit neue Formeln aufzustellen 😅. Es bringt mir nichts aus Spaß die ganze Zeit Mathe zu studieren und dann keine Ahnung zu haben, was ich machen soll. Und gut Unimathematik ist generell auch nochmal was ganz anderes als Mathe auf der weiterführenden Schule...

Ich möchte nicht beides kombiniert studieren oder sowas.

Es ist noch ein bisschen hin und ich werde auch solche Schnuppergelegenheiten nutzen, aber vielleicht hat ja jemand Erfahrung und sieht eine Tendenz, was mich eher glücklich machen könnte?

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wenn du im physikstudium die entsprechenden spezialisierungen wählst, kommst im normalfall (ist aber sicher von der uni abhängig) mit nur ein paar laborkursen durch. desweiteren ist es völlig normal dass man auch durch sachen durchbeißen muss die einem gerade keinen spaß machen bzw. völlig illusorisch zu glauben dass es ein studium gäbe bei dem das für dich nicht so wäre.

die berufsaussichten sind für mathematiker und theoretische physiker wohl ziemlich die selben. entweder in der akademischen forschung, oder eben in der (privat)wirtschaft. in letzterer wird zumindest was ich bisher gesehen habe (ich arbeitet aber nicht in dem bereich) kaum ein unterschied zwischen mathematikern und theoretischen physikern gemacht. da geht es dann ohnehin nicht darum was man konkret in der forschung gemacht hat (zahlentheorie, quantenfeldtheorie,...) sondern um die allgemeinen fähigkeiten die man dabei erlernt hat.

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aber im Widerspruch zur Physik?

weil du offensichtlich falsche vorstellung von physik hast.

für die bewegung ist die beschleunigung ausschlaggebend

F=G*m*M/r²

a=F/m

schau mal qas für a rauskommt wenn du einsetzt.

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. Stehen sich zwei Sterne gegenüber, gibt es Anziehungskraft, aber gleichzeitig auch Abstoßung wegen der reflektierten Photonen.

ja.

es geht aber nicht um zwei sterne. es geht um universum das auf großen skalen extrem homogen ist. hinter jedem stern steht also noch ein stern der ihn wieder in die andere richtung drückt, und hinter dem wieder einer, und hinter diesem wieder einer ...

Die Photonen ermüden nicht, egal wie weit sie sich bewegen müssen.

"ermüden" tun sie nicht, aber sie werden durch die expansion rotverschoben.

und zur frage: selbstverständlich kann man den effekt der strahlung im universum auf die expansion ausrechnen. und das ergebnis ist dass sie die expansion verlangsamt. bei gleicher energiedichte sogar noch stärker als die materie. allerdings nimmt die energiedichte der strahlung durch die expansion noch stärker ab als jene der materie, daher spielt sie im heutigen universum nur mehr eine vernachlässigbare rolle. im frühen universum war das universum aber eine zeit lang von strahlung dominiert.

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wenn das universum unendlich groß sein sollte, dann war es das auch schon zu jedem zeitpunkt. wo sollte da ein widerspruch zur urknalltheorie liegen? die besagt dass sich dass universum vor ca. 13 Mrd jahren in einem sehr heißen und sehr dichten zustand befand und sich daraus rapide ausdehnte (in der bedeutung dass auf großem skalen die abstände immer größer werden, das geht auch wenn das gesamte bereits unendlich groß ist)

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den schulstoff in mathematik solltest du auf jeden fall locker ohne probleme beherrschen. sonst wird man am beginn sehr schnell abgehängt.

physik vorwissen finde ich da weniger wichtig. es fängt eh alles wieder bei 0 an. also vorausgesetzt wird eigentlich nichts direkt.

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und Gluonen haben eine Masse

gluonen haben keine masse.

können sie sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegen

da es keine freien gluonen gibt, sind begriffe wie "geschwindigkeit" und "bewegen" ziemlich problematisch und nicht wirklich definiert.

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die materie im universum verlangsamt in der tat die expansion. das ist korrekt.

aber das alleine bedeutet nicht dass sich das universum irgendwann wieder zusammenzieht.

erstens kann die expansion einfach nur immer langsamer werden aber nie zum erliegen kommen und umkehren (so wie ein auf der erde nach oben geworfener ball durch die gravitation immer langsamer wird, aber wenn ich ihm mit einer geschwindigkeit größer als die fluchtgeschwindigkeit werfe trotzdem niemals zurück kommt)

zweitens kann es andere effekte geben die dem verlangsamenden effekt der materie entgegen wirken, also die expansion antreiben (so als würde unser nach oben geworfener ball über einen antrieb verfügen der permanent nach oben beschleunigt). und genau danach sieht es aus was wir im kosmos beobachten können. dieser effekt läuft unter dem namen "dunkle energie".

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die lösungen der Einsteingleichungen die einem schwarzen loch entsprechen erhältst du wenn du materie auf einen kleinen raum komprimierst und außen vakuum ist.

zu keinem zeitpunkt in der geschichte des universums gab es diese situation. das universum ist homogen mit materie und strahlung (und dunkler energie) gefüllt, das ist eine ganz andere situation.

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wenn x1 und x2 einfach nur komponenten eines vektors sind (und davon gehe ich mal aus) dann sind das einfach nur zwei reelle zahlen. warum sollte man die in einem produkt nicht vertauschen können??

(aber das ganze beispiel ist komisch. der ganze punkt an der summen-schreibweise ist ja gerade dass man den ganzen mist nicht ausschreiben muss und das beispiel in einer halben zeile lösen kann)

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Wie sorgen Gravitonen dafür das Teilchen eine Ruhemasse haben

gar nicht. das hat nichts damit zu tun.

Das Higgsfeld hat soweit ich weiß nur beim Urknall eine Rolle gespielt und funktioniert auch hauptsächlich nur wenn sich Teilchen mit extrem hoher Geschwindigkeit bewegen oder irgendwas miteinander kollidiert.

auch falsch. das spielt immer eine rolle und DAS ist der grund warum die (heute bekannten fundamentalen) elementarteilchen eine masse haben.

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