Hallo Leute, hier mal eine knappe Vorgeschichte, die meine Gefühle begründet:
Ich genoß eine sehr autoritäre Erziehung mit teils sehr drastischen Strafen; besonders im Kindheitsalter (3-9). Mein Vater war immer extrem streng und fordernd. Zudem ließ er mir immer nur sehr wenige Freiräume, da ihm so ziemlich alles, was ich machte nicht passte: War ich Zuhause, so beschwerte er sich wieso ich nicht an die frische Luft gehe und was unternehme - war ich draußen, so habe ich seine aggressiven Gefühle gespürt, dass ich wieder irgendwo draußen war und irgendwas getrieben habe. Anschreien und sonstige emotionalen Ausfälle, die gegen mich gerichtet waren, standen regelmäßig an der Tagesordnung. Zudem konnte man mit ihm nie diskutieren, da er seiner Ansicht nach immer Recht hatte und wenn man ihn dann dennoch zu überzeugen versuchte, so wurde man einfach angeschrien, bis man ruhig war und Folge leistete wie es ihm passte. Deshalb verkroch ich mich meistens in meinem Zimmer bei geschlossener Tür, da das die geringsten negativen Gefühlsimplikationen nach sich zog. Er hat meine Kindheit und mein Erwachsenwerden aus sozialer Sicht erheblich getrübt.
Auch heute im Erwachsenenalter spüre ich diese ganze Vergangenheit und kann diese nicht loslassen. Wenn ich meine Eltern zuhause besuche, so verspüre ich sofort dieses Gefühl starker Abneigung ihm gegenüber. Normal reden kann und will ich bis heute nicht mit ihm. Wenn ich mit ihm rede, dann sind das nur ein Paar emotionslose Wortfetzen - mehr als eine Minute gehen unsere Gespräche nicht; es sei denn er verwickelt mich in einen Monolog über seine Hobbys, die mich aber absolut nicht interessieren, weshalb ich meist schweigend dasitze. Und mittlerweile denke ich, dass diese Erlebnisse mich auch im Leben abseits von ihm sehr beeinflussen - natürlich zum Negativen.
Habt ihr Tipps wie ich das Ganze verarbeiten kann? Gerne auch Tipps wie ich es ohne ihn verarbeiten kann; wenngleich dies wohl nur eine Milderung und keine Heilung implizieren würde.
Vielen Dank fürs Lesen und Beantworten