Hätte man der Ukraine viel früher und viel mehr Waffen geliefert, wäre der Krieg entweder gar nicht erst ausgebrochen oder schon beendet worden. Das die Ukraine in einer scheinbar auswegslosen Pattsituation ist, liegt einzig und allein an der unzureichenden Waffenlieferungen des Westens. Russland hat von Anfang an klar gemacht, dass ein Rückzug der Truppen nicht zur Debatte steht und somit kein ernsthaftes Verhandlungsinteresse auf Basis des Völkerrechts besteht sondern bestenfalls ein Diktatfrieden erreicht werden soll.
Da es allerdings unwahrscheinlich ist, dass die NATO der Ukraine in Zukunft alle Waffen zum Sieg liefern wird, wäre die pragmatischste Lösung für die Ukraine, die besetzten Gebiete aufzugeben, da eine vollständige Rückeroberung unter den derzeit bestehenden Umständen einfach nicht möglich ist. Dann wäre der Weg für eine NATO Mitgliedschaft. Die Idee: "Land gegen NATO Mitgliedschaft" hat zum Beispiel die US Historikerin Sarotte formuliert. Dann bleibt halt noch die Frage offen, ob wirklich alle NATO Länder einer Mitgliedschaft zustimmen würden (Ich denke da vor allen Dingen an Ungarn). Selbst bei Schweden und Finnland gab es ewige Diskussionen darüber. Da wären wir also schon beim nächsten Problem. Eine Alternative wäre zum Beispiel ein Sicherheitsabkommen mit den USA, dass eine Entsendung von Bodentruppen nicht ausschließt. Das wichtigste für die Ukraine wird sein, dass sie in Zukunft eine absolute Gewißheit hat, nicht mehr von Russland angegriffen werden zu können.