Zitat Sokrates?

3 Antworten

Die Aussage ist von Matthias Claudius dem antiken Philosophen Sokrates zugeschrieben worden.

Matthias Claudius, Zugabe zu den Sämmtlichen Werken des Wandbecker Boten, oder Achter Theil. Wandbek, 1812. Vom Gewissen. In Briefen an Andres. Fünfter Brief. S. 140 – 141:

„Mangel und Entbehrung stehen überhaupt dem Menschen besser an, als Ueberfluß und Fülle. Je weniger der Mensch braucht, sagte S o c r a t e s , desto näher ist er den Göttern. Und es giebt Gedanken und Empfindungen, die auf fettem Boden nicht wachsen.“

https://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/2181971

„Mangel und Entbehrung stehen überhaupt dem Menschen besser an als Überfluß und Fülle. Je weniger der Mensch braucht, sagte Sokrates, desto näher ist er den Göttern. Und es gibt Gedanken und Empfindungen, die auf fettem Boden nicht wachsen.“

Sokrates hat nach einer Überlieferung (Diogenes Laertios 2, 25), als er über den Markplatz ging und viele angebotene Sachen sah, gesagt: «Wie vieler Dinge bedarf ich nicht!».

Eine möglichst große Unabhängigkeit von Bedürfnissen ist nach einem Denkansatz mit dem Ideal der Autarkie (Selbstgenügsamkeit) eine Freiheit von Abhängigkeit. In einem Höchsrmaß kann dies bei Gottheiten vorgestellt werden.

Der Aussage bei Matthias Claudius liegt wahrscheinlich eine Stelle in einem sokratischen Dialog eines Sokratesschülers zugrunde.

Xenophon, Apomnemoneumata (Ἀπομνημονεύματα; Erinnerungen an Sokrates; lateinischer Titel: Memorabilia) 1, 6, 10:

ἔοικας, ὦ Ἀντιφῶν, τὴν εὐδαιμονίαν οἰομένῳ τρυφὴν καὶ πολυτέλειαν εἶναι: ἐγὼ δὲ νομίζω τὸ μὲν μηδενὸς δεῖσθαι θεῖον εἶναι, τὸ δ᾽ ὡς ἐλαχίστων ἐγγυτάτω τοῦ θείου, καὶ τὸ μὲν θεῖον κράτιστον, τὸ δ᾽ ἐγγυτάτω τοῦ θείου ἐγγυτάτω τοῦ κρατίστου.

Xenophon, Erinnerungen an Sokrates : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Peter Jaerisch. 4., durchgesehene Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag, 1987 (Sammlung Tusculum), S. 71/73:

„Antiphon, du scheinst mir zu glauben, das Glück bestehe in Schwelgerei und Wohlleben; ich aber glaube, daß es göttlich ist, nichts zu benötigen, daß man aber dem Göttlichen am nächsten kommt, wenn man am wenigsten benötigt, und das göttliche ist das Beste, was aber dem Göttlichen am nächsten steht, das steht auch dem Besten am nächsten.“

https://www.projekt-gutenberg.org/xenophon/erinneru/chap007.html

„Es scheint, Antiphon, du suchst die Glückseligkeit in Ueppigkeit und Wohlleben; ich dagegen glaube, nichts bedürfen sei göttlich, und so wenig als möglich Bedürfnisse zu haben, dem Göttlichsten am nächsten; und das Göttliche sei das Beste, was aber dem Göttlichen am nächsten komme, das komme dem Besten am nächsten.“


Zimtstern633 
Fragesteller
 03.11.2022, 20:23

Puh, wow! Weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mit einer so ausführlichen und qualifizierten Antwort habe ich nicht gerechnet 😄 danke! Vielen lieben Dank!

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Zimtstern633 
Fragesteller
 04.11.2022, 13:07

Zimtstern633Fragestellervor 16 Stunden

Puh, wow! Weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mit einer so ausführlichen und qualifizierten Antwort habe ich nicht gerechnet 😄 danke! Vielen lieben Dank!

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Materielle Bescheidenheit hielt auch Marc Aurel für eine Tugend.

Hi Zimtstern,

dieses Zitat wird ihm lediglich zugeschrieben.

Vermerken könntest du das so:

Sokrates zugeschrieben, (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph

Liebe Grüße

Sherlocky

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zimtstern633 
Fragesteller
 02.11.2022, 22:09

Hach Mensch, ich hatte es befürchtet 😄

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