Zitat interpretieren, hilfe ._.
wir müssen für ethik folgendes Zitat interpretieren: "Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein. Das ist absolute Unmenschlichkeit." von George Bernard Shaw
doch ich habe überhaupt keine ahnung, wie ich da rangehen soll, denn unsere letzte lehrerin hat uns das nie erklärt oder so etwas in der richtung gemacht.
könnt ihr mir vllt helfen? wäre ganz lieb
lg, Animedevil
2 Antworten
Interpretation ist nichts anderes, als zu erklären, wie Du dieses Zitat verstehst. Also Deine ganz eigene (subjektive) Deutung.
Ich würde das Zitat so interpretieren: Wenn Du einen anderen Menschen hasst, gibst Du ihm dennoch Aufmerksamkeit, weil Du Dich gedanklich mit ihm beschäftigst; wenn auch in einem sehr negativem Sinne. Nun mag es Menschen geben, die den Hass als das schlimmste ansehen, was man Menschen antun kann. Schließlich sind aus Hass schon Menschen gestorben. George Bernard Shaw ist aber der Ansicht, dass es eine weit schlimmere Art des Umgangs mit anderen Menschen gibt; nämlich die der Gleichgültigkeit. Sie demnach nicht zu beachten. Er sagt also: Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen ist noch viel schlimmer als Hass.
ABER: Dem letzten Satz würde ich widersprechen. Jedenfalls dann, wenn man das Wort "Unmenschlichkeit" wörtlich nimmt. Unmenschlich bedeutet ja, dass etwas nicht menschlich ist. Gleichgültigkeit ist aber genauso menschlich wie Hass. Also könntest Du versuchen zu interpretieren, was George Bernard Shaw dem Sinn nach gemeint haben könnte. Er könnte gemeint haben, das Gleichgültigkeit des Menschen unwürdig ist. So könnte man den letzten Satz des Zitates umformulieren "Das ist des Menschen absolut unwürdig". Mit Unmenschlichkeit wollte er vielleicht zum Ausdruck bringen, das es für ihn absolut inakzeptabel ist, wenn man anderen Menschen gegenüber gleichgültig ist.
So sähe meine Interpretation des Zitates aus.
Gruß Matti
Wenn uns jemand völlig egal ist, nehmen wir einen Menschen nicht als einen Menschen wahr, sondern als Nichtperson.
Jemand, dem wir irgendwelche Gefühle entgegenbringen, bekommt unsere Aufmerksamkeit, und er wird dann natürlich als Person angesehen.
Oft sind Bettler am Wegesrand Nichtpersonen, sie werden einfach nicht wahrgenommen.
Solche Leute müssen sehr einsam sein.
Unmenschlich sind wir wohl alle. Der Kellner und der Polizist wird ja auch nicht als Mensch wahrgenommen, sondern nur seine Funktion.