Wird Social Media zu einer Sucht?

4 Antworten

Kann ich eigentlich von mir nicht sagen.

Am ehesten würde ich noch sagen, dass mich dieses Gerede um den Instagramalgorithmus unter Druck gesetzt hat. Das Hobby wurde zu einer Art "Pflicht für den Algorithmus". Also, es kam der Gedanke, "du musst wieder ein Foto erstellen und posten, du musst ein paar Fotos für eine Story erstellen, du verlierst Follower, du hast schon lange nichts mehr gepostet".

Das führte dann allerdings eher zum Gegenteil, zu Stress und komplettem Kreativitätsstop.

Bei mir ist es eher so, wenn ich bei Instagram scrolle wird es irgendwann langweilig und ich lasse es. Ich speichere da schon genug Bilder als Anregung, aber ich sehe die mir nicht täglich oder wöchentlich an, nur hin und wieder, wenn ich nach Anregungen suche.

Mein Motto ist immer: Wenn man merkt, dass einem etwas nicht gut tut, sollte man es eine Weile komplett lassen und sich überlegen, warum man das gemacht hat, welches Bedürfnis da erfüllt wurde oder welchem Druck von Dritten man nachgegeben hat (Dritte könnten auch so etwas wie ein Algorithmus oder Infos darüber sein). Und dann sollte man sich ehrlich sagen: Das ist meine Freizeit, warum lasse ich mir die von Dritten vorschreiben?

Ich fand es schon krass, als eine erwachsene Foodfotografin so in etwa erklärte, dass "Instagram möchte, dass wir mehr Videos machen", als ob das eine Vorgabe wäre, an die "wir" uns halten "müssten". Als ob es normal wäre, dass man sich sein Hobby (oder seinen Beruf) durch irgendeinen Algorithmus vorschreiben lässt, der nur dazu da ist, die Leute auf der Seite zu halten.

Da sage ich doch "Stop!" Ich will keine Videos machen, warum sollte ich das tun, warum sollte ich mich so verhalten, wie der Seitenbetreiber das möchte, um Follower oder Likes zu bekommen? Die bekäme ich dann ja nicht für meine Inhalte, mein Hobby, sondern für mein "Wohlverhalten", das mir gar keinen Spaß macht und nichts mit meinem Hobby zu tun hat.

Also grundsätzlich: Wenn etwas ein schlechtes Gefühl gibt, einfach mal Pause machen und gründlich darüber nachdenken, woher das schlechte Gefühl kommt, was man vor sich verantworten möchte und was nicht.

Das kann ein Zeitlimit pro Tag sein, ein Wochentag, an dem man hemmungslos scrollen darf oder eine komplette Auszeit von einer Seite. Und auch mal gründlich nachdenken: Was erwarte ich von der Seite, was gibt sie mir, was gibt mir ein schlechtes Gefühl, wie kann ich das einschränken? Was kann ich stattdessen machen, das mir ein gutes Gefühl gibt?

Und AUF GAR KEINEN FALL etwas machen, nur weil andere - ein Algorithmus, Freunde, Influencer oder so - das erwarten oder gar fordern! Es ist DEINE Freizeit, hole sie dir zurück!

Es ist möglich, dass Social Media für manche Menschen zu einer Art Sucht werden kann. Einige Leute können sich nicht von ihren Social-Media-Konten fernhalten und verbringen viel Zeit damit, ihre Posts zu checken, Fotos hochzuladen und mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben.

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass jemand möglicherweise eine Social-Media-Sucht hat, wie zum Beispiel:

  • Der Drang, ständig die Social-Media-Konten zu überprüfen
  • Das Gefühl, dass man sich ohne Social Media einsam oder ausgeschlossen fühlt
  • Das Verbringen von viel zu viel Zeit auf Social-Media-Plattformen, auf Kosten anderer Aktivitäten oder Verpflichtungen
  • Das Gefühl, gestresst oder überwältigt zu werden, wenn man nicht online sein kann
  • Das Vergleichen von sich selbst mit anderen auf Social Media und das Gefühl, nicht gut genug zu sein

Wenn jemand eine oder mehrere dieser Symptome hat, könnte es sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu suchen, um das Problem anzugehen und eine gesunde Balance zu finden. Es ist wichtig, dass Social Media ein Teil des Lebens bleibt und nicht das gesamte Leben bestimmt.

Hey!
Ich bin voll deiner Meinung. Ich habe seit ein paar Monaten Insta und Tiktok gelöscht. Ich bin froh, dass ich die apps nicht mehr hab.
Man merkt wie man darin gefangen wird.
Mein Freund hat sogar ein Nokia und hat sein iPhone deaktiviert.


Jaridien  03.01.2023, 01:39

Bei einer Sucht kommt man aber meist nicht so einfach davon los. Wie war es bei dir nach ein paar Tagen?

Keine Entzugserscheinungen?

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Fatma446 
Fragesteller
 03.01.2023, 01:50
@Jaridien

Als ich tiktok vorhanden hatte, hatte ich wirklich eine starke sucht so dass ich meine Eltern keine Aufmerksamkeit geschenkt habe aber irgendwann kam eine Freundin zu mir und bemerkte es dass ich nur am Handy war und nur scrollte, sie fing an darüber zu reden und ich hörte ihr nicht zu, also ich bemerkt habe dass ich meine Zeit davon verschwendet habe und an die Natur und das Leben verpasst habe dachte ich mir dass ich ab und zu Social Media benutzen werde nur in meinem freien aber nicht so oft das ist so eine Sucht wird(danke dass du fragst)

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MelodyAries  03.01.2023, 01:57
@Jaridien

Ja ich hatte die, aber nicht so starke. Ich hab dann angefangen Musik zu hören oder was kreatives zu machen (basteln, malen,…) oder auch Serien schauen.
Vorher hatte ich aber, muss man dazu sagen, meistens eine bildschirm Zeit von 30 min (auf Insta) und auf tiktok viel mehr. Da war der Effekt auch stärker. Und leider hatte ich die App, als ich eine Trauerphase hatte, wieder heruntergeladen. Und wieder gelöscht, seit dem nie wieder heruntergeladen.
Aber ich hab das ganz gut durchgezogen.
Mein Freund hingegen hat beides gelöscht, heruntergeladen und wieder gelöscht usw. Aber er meinte seine Sucht hat sich verlagert aufs Zocken oder YouTube Shorts.
Er hat deswegen auch seinen Fernseher verkauft und letztens seinen Laptop wieder eingepackt und verlegt.

Ich bin mir aber sicher, dass ich viel mehr konsumiert hab als er.

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Was deiner Meinung nach sollten wir machen.leider hast du mit deiner Meinung zu 99% recht. Finde es sehr gut das einmal jemand darüber schreibt. Ich hoffe das es viele Leute lesen. Du hast eine sehr gute Meinung dazu. Lobenswert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung