Wieso wollen so viele nicht mehr in den Handwerk?
Hey, wieso will keiner mehr in den Handwerk wie zu beispiel Fliesen,bodenleger,dachdecker,klepner etc
wieso macht keine mehr den beruf sondern nur noch einzelhandel,büro,polizei sowas es gibt zu wenige handwerker vorallem azubis im handwerk
3 Antworten
wieso will keiner mehr in den Handwerk
.... das Handwerk!
Weil man da körperlich gefordert wird.
Heute sitzt man dann doch lieber auf der Couch, schiebt sich bequem die Chips in den Hals und kippt das mit Kaffee runter. Körperlich anstrengende Tätigkeiten meidet man wie der Teufel das Weihwasser. Als Ausgleich geht man dann lieber ins Studio Gewichte stemmen (und zahlt dafür auch noch!)....
Das ist sicherlich so! Vielleicht war der Handwerker in "alter" Zeit auch nicht so angesehen. Aber eine Ausbildung im Handwerk ist absolut eine der intelligentesten Entscheidungen.
Und es ist keineswegs so, dass im Handwerk ständig körperliche Leistungen gefordert sind. Noch nicht mal auf dem Bau!
Viele Abiturienten gehen ins Handwerk. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Vor allem für die Bauleiter. Es gibt nun mal so viele Regeln inzwischen auf dem Bau, dass die Hauptschüler da nicht mitkommen und es immer mehr zu Auseinandersetzungen zwischen Bauherren, Planern, Bauleitern und Handwerkern kommt. Wenn dann alles vor Gericht geht, kriegt der kleine Handwerker oft den größten Druck ab, weil er die meisten Fehler gemacht hat. Darauf hat halt keiner richtig Lust.
Des weiteren haben wir in Deutschland etwa 100.000 schwere Unfälle im Jahr auf Baustellen. Quelle: https://www.iag-mainz.de/arbeitsunfalle-auf-baustellen/ Deshalb gibt es einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator auf jeder größeren Baustelle, der einmal im Monat vorbeischaut und alle Sicherheitsrisiken juristisch abdeckelt auf der Baustelle. Das Protokoll setzt der Bauleiter dann auf der Baustelle um, und wenn die Handwerker sich nicht daran halten, dann gibt es Probleme und so weiter. Das kann auch zu Kündigungen führen und Einbehaltung von Arbeitslohn.
Alles auf Baustellen wird inzwischen dokumentiert. Durch Fotos, Tagebücher, Videoüberwachung, Bauzeitenpläne, Gesprächsprotokolle usw. Es ist nicht so, dass man da irgendeinen Fehler mal machen kann, ohne dafür geradezustehen.
Vorurteile!
- Handwerk ist stumpfsinnige Arbeit für Leute niederen Intelektes
- Die Arbeit im Handwerk ist extrem schwer
- Handwerker haben einen kargen Lohn
- Handwerk ist dreckig und Handwerker kriegen keine guten Frauen
Hier die Wahrheiten!
- NATÜRLICH muss man keine Leuchte sein, um z.B. Fliesenleger oder Dachdecker zu werden. und auch um Elektriker oder SHKler (früher Klempner genannt) zu werden, muss man kein Genie sein. Dennoch ist es duchaus eine anspruchsvolle Arbeit, bei der man natürlich auch nachdenken muss und alles andere als stumpfsinnig oder gar langweilig.
- JA, in vielen Gewerken muss man zupacken. Das ist bei Leibe nicht für jeden was. aber selbst ich zierliches, kleines Mädchen komme zurecht. Hilfsmittel vom Akkuschrauber bis zum (Ketten)zug erleichtern die Arbeit doch so dass man kein Herkules sein muss,.
- Zugegeben, der Boden des Handwerks ist nicht mehr so golden, wie er einst war aber duchaus tragfähig und wenn du gut bist, kannst du duchaus auf einen Lohn kommen, der dir ein ordentliches Leben ermöglicht. und das ohne Studieenkredit etc. Während also z.B. der Dr. Dingenskrichen noch am Abzahlen des Studienkredties ist, hast du als Handwerker schon dein Haus fertig. Abgesehen davon kannst du vieles in Eigenleistung machen
- Hallo? auf welchem Planeten leben diese Leute nur? Handwerker sind bei Frauen sehr gefragt. und zwar bei jenen, die nicht nur auf oberflächliche Werte stehen.
und es wird besser! für einen guten Handwerker zahlen Kunden mittlerweile einen Haufen kohle. mein Chef plant mich derzeit mit 65 € die stunde ein. und wenn man dann bedenkt, dass in der Regel der Handwwerker die Hälfte dessen, was ihn der Kunde kostet an Lohn kriegt... jetzt ratet mal, warum ich mir zwei Mercedes leisten kann. einen youngtimer mit V8 Motor und einen Oldtimer :-) last but not least, weil ich als Handwerkerin nicht nur verschiedndes selbst daran machen konnte, sondern eben auch, weil ich eben Leute kenne, die mir helfen können. ich ihnen natürlich auch!