Wieso sind die Menschen mit ihrer Scheinwelt zufrieden?

30 Antworten

Hey Neutralis,

um direkt auf deine Frage zu sprechen zu kommen.

Die Menschen sind zufrieden mit ihrer "Scheinwelt" weil sie nichts anderes kennen. Festgefahren in ihren Normen und Glaubenssätzen durch die soziale Konditionierung. Diese soziale Konditionierung muss man brechen.
Wie das funktioniert steht hier: 
http://petersencoachings.de/durchbreche-die-soziale-konditionierung/

Das ganze Phanomen ist aber bereits ewig bekannt. So schrieb Platon, der alte Philosoph, bereits das "Höhlengleichnis" in dem es inhaltlich genau um diese Scheinwelt geht. Super zusammengefasst findest du Platons Höhlengleichnis hier in dem Video.

Memento Mori,
Morpheus

https://youtube.com/watch?v=XcfhDs9l6mQ

Hallo Neutralis,

das ist komplexer als du denkst. Nicht jeder lebt in einer schein Welt, es gibt genug die wie du sehen was los ist, doch sie haben sich mit dem Arrangiert. Das beste Beispiel dafür war ein Gespräch was ich mal mit einer Frau hatte, es ging um Straftaten von Arbeitgebern. Ihre Meinung: Da kann man nichts machen und man sollte sich raushalten. Das Problem vor dem wir stehen ist Verantwortung. Alles was wir tun hat Konsequenzen und mit denen muss man leben.

Die Menschen wollen nichts anderes wie du und ich, in frieden leben, doch das geht immer wieder gerade so wie es jetzt ist gut. Jede Änderung könnte das bisschen heile Welt, welche sie sich erarbeitet haben, zerstören und das wollen sie vermeiden. Zudem kommen einige auch nicht auf die Idee was ändern zu wollen. Das dumme an der Welt ist nämlich das nichts gutes und schlechtes ungestraft bleibt. Ein Mann hat es 40 Tage ohne lügen versucht, sein Leben war danach kaum ein Pfennig mehr Wert, weil niemand die Wahrheit ertragen konnte.

Es ist auch so das man durch die erwähnten Krankheiten aber auch durch die Gesellschaft und das leben langsam in eine Ameisenfalle gerät und immer weiter sinken tut und je Tiefer = länger du drin bist, desto schwerer kommst du hinaus. Allein sowieso und Hilfe zu bekommen ist schwer, da selbst Ärzte unfähig und von sich eingenommen sind.

Jeder kann die Welt verändern auch wenn er allein etwas tut und als Vorbild dient, doch man muss daran glauben. Eines was man vermeiden sollte ist Verbesserungen von anderen Menschen denen man etwas beibringen will, zu erzwingen, das bringt wohl nur das Gegenteil. Ich selbst würde gern die Welt zu einem besseren Ort machen doch müsste ich in die Öffentlichkeit und würde zu einem Ziel werden, zudem bin ich so antriebslos das mein da sein eh kaum leben nennen kann.

Das was die meisten nicht ahnen ist, das wir in einem Chaos leben. Alle Menschen leben in einer Scheinwelt selbst Konzerne, Politiker und Diktatoren, bis hin zum Papst. Der Grund sind die Menschen und deren denken. Ich du, wir alle machen, bei allem was wir machen, das was wir für richtig halten und/oder was andere von uns "vielleicht" erwarten. Das ganze Findet überall statt und mit anderen dingen ebenfalls. Ein weiteres Beispiel ist die berühmte stille Post. Nur weil ein Mächtiger etwas will heißt es noch lange nicht das es überall so ankommt. Wir leben in einer Welt die zu Komplex ist als das man Kontrolle darüber haben könnte.

Jeder von uns lügt. Jeder von uns hat Probleme und trotzdem nutzen wir soziale Netzwerke als eine Art Bühne. Eine Bühne auf der wir nur das beste von uns zeigen, das schlechte darf sich hinter den Bühnenvorhang verstecken. Die die ihr Leben meistern und ganz oben stehen werden angehimmelt.

Auch wenn viele die uns Menschen als Herrenrasse über allen sehen es nicht  wahrhaben wollen, es ist simple Natur. Das sind Mechanismen die älter sind wie die Menschen selbst. Wer macht hatte und Stärke, der bekam die Weibchen das Rudel oder Herde wie auch immer man es früher nannte. Der konnte sich fortpflanzen und so weiter, denn nur die waren für Weibchen interessant genug.

Die Welt ist wirklich alles andere als schön, wenn man die Augen öffnet. Die Lösungen wären manchmal so einfach, doch niemand will auf was verzichten und das hat bisher schon viele dinge für Menschen die nach ihnen kamen schwer gemacht.

Gruß Plüsch Tiger

Ich habe mich jetzt durch den nahezu unlesbaren Text gequält und kann mir am Ende dessen ein fettes Grinsen nicht verkneifen.

Wollte ich dir eben mal mitgeteilt haben :-D

Kleine Revoluzzer waren wir alle mal, als wir noch sehr jung waren. Später haben wir Verantwortung übernommen und nun finden die Revolutionen eben nicht mehr weltumspannend und schlagartig statt, sondern von Grund auf und im Kleinen.

Die bessere Welt kann jeder propagieren. Wenn man das möchte, kann man in seinen eigenen, kleinen Universum damit anfangen und das zieht Kreise.

Wie der Stein, der ins Wasser geworfen wird.

Ich finde die Welt zwar auch nicht in Ordnung, aber meine kleine Welt, die mich umspannt, ist es. Weil ich daran arbeite. Wenn das jeder machen würde, wären wir einen Riesenschritt weiter!

Ich kann kein passend gespaltenes Holz für den Ofen erwarten, ohne die Bäume dafür überhaupt mal angesät zu haben! Danach kommt eine lange Zeit der Pflege, bis die Erntezeit überhaupt erlebt werden kann.

Geduld ist mit die wichtigste Eigenschaft, die ein Mensch mitbringen kann im und für das Leben.


verreisterNutzer  14.09.2016, 17:28

Aber in Deiner totalen (und bis zu einem gewissen Grad nicht wirklich unegoistischen) Rückbesinnung auf Dich selbst und Deinen eigenen Mikrokosmos bestätigst Du völlig die These, die der Fragesteller mit seiner Frage selbst aufgestellt hast. Das einzige, womit Du die Frage nach dem Warum dieser Existenzform beantworten kannst, ist ein mehr oder minder arroganter ("kann mir ein fettes Grinsen nicht verkneifen") Rückgriff auf Dein Alter, das nur begründet, dass Du Dich mit den Verhältnissen durch Verdrängung arrangiert hast, ungefähr so wie ein Priester, der im 3. Stock eines Bordells lebt, aber solange alles für ok hält, wie die Probleme außerhalb seiner Wohnung bleiben.

Ich will nicht sagen, dass ich dem Fragesteller grundsätzlich recht gebe - aber Deine Antwort verstärkt die Wirkung seines Textes und seiner These ungemein.

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Diese Scheinwelt regt mich einfach nur noch auf. Wir sind eine Generation von Leuten, die perfekt darin sind Sachen zu verdrängen und sich selbst anzulügen.

Das Wort "wir" schließt deine Person demzufolge mit ein?

Eine Welt, in der es nur gute Dinge gibt, existiert nicht. Selbst die Natur hat immer zwei Seiten: Ein kleiner, ruhiger Bach kann durch Schneeschmelze oder viel Regen auch zu einem reißenden Fluss werden, der alles mit sich reißt.

Das heißt, es gibt Dinge, die einem vielleicht nicht immer gefallen, die aber dennoch passieren. Und man muss lernen, sie im Leben zu akzeptieren.

Deine Beispiele mit Essen und Kleidung sind sicher richtig. Aber der Faktor Geld spielt nun mal in vielen Familien eine Rolle. Was bedeutet, selbst wenn sie es wollen, können sie sich trotzdem nur in ihrem zur Verfügung stehenden Budget etwas kaufen.

Ich kaufe auch keine überteuerten Klamotten, weil ich da auch nur das Label bezahle. Hab ich was davon? Nee. Und zum 10. Mal lassen auch namhafte Labels in China und anderen Ländern billig produzieren.

Die Menschen verdienen definitiv zu wenig für ihre Arbeit. Würde aber gar nichts davon gekauft, würden sie gar nichts verdienen. Man muss sich also informieren, welche Hersteller wo und unter welchen Bedingungen produzieren lassen. Mehr ist uns aber nicht möglich.

Mit Essen dasselbe in grün. Am Ende ist alles nur eine Frage der Ehrlichkeit und ob man vertrauen kann. Steht auf Eierkartons zum Beispiel nur drauf "von freilaufenden Hühnern" mit nettem Bildchen drauf oder durften sie wirklich im Dreck, Sand oder Wiese scharren?

Waren Tiere auch mal auf der Weide oder standen sie nur im muffigen Stall?

Ich selbst habe in der Landwirtschaft mal gelernt. Die Kühe gingen da nach dem Melken auf die Weide. Schafe waren auch Weidetiere. Die Schweine dagegen blieben im Stall.

Wie es richtig geht, wissen viele Menschen. Aber ein Bauer, der der Meinung ist, seine Tiere sind auch im Stall glücklich, dem kannst du ein Referat halten über ausgeglichenere Wesen seiner Tiere oder bessere Fleischqualität - er wird trotzdem seinen Stiefel machen.

Der einzelne Mensch kann real nur sein eigenes Leben besser gestalten, nachdem er den gesellschaftlichen Vorgaben Genüge geleistet hat. Und sein eigener Charakter, sein Denken und sein Handeln sind entscheidend, ob es eine gute oder eine schlechte Welt ist.

Ganz wie in der Indianergeschichte mit den 2 Wölfen. Jeder Mensch füttert den Wolf in sich, von dem er meint, dass er hungrig ist.

Plottwist: Sie sind mit ihrer Scheinwelt nicht zufrieden, wissen nur nicht wie sie da rauskommen oder bemerken nicht, dass sie in einer leben. ;)

Vergiss nicht, dass in Wirtschaft, Medien und Politik Korruptionen ablaufen, die uns tagtäglich beeinflussen. Da laufen Dinge ab, die wir gar nicht wahrnehmen. Der durchschnittliche Bürger denkt bei Manipulation an falsche Medienbilder und falsche Werbung. Tatsächlich sind hier aber viel tiefgreifendere Mechanismen am Werk, von denen man so erstmal nichts spürt.

Wir werden in dieses System hineingeboren. Daraus auszubrechen erfordert Mut und bedeutet Risiko und in erster Linie auch die Bereitschaft für Neues. Die meisten Menschen sind Sicherheitsdenker und Gewohnheitstiere. Deswegen bleibt so vieles so, wie es ist. Und deswegen funktioniert das System auch. Ob die Menschen wirklich zufrieden sind, bezweifle ich. ;)


AriZona04  29.08.2016, 22:36

Du sprichst mir aus der Seele!

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Scriptorium  28.09.2016, 15:00
@AriZona04

Wären die Menschen zufrieden oder gar glücklich, würde der Absatz an Waren und Dienstleistungen einbrechen.

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