Wieso könne wir die Vergangenheit nicht einfach hinter uns lassen?


05.06.2023, 09:21

Es wird Zeit mal an die Zukunft zu denken.

8 Antworten

Mag ja sein, dass ihr nur an die Vergangenheit denkt.

Aber warum schließt du von euch auf alle anderen?

Und was möchtest du mit deiner ablbern-absurden Floskel "die Vergangenheit hinter uns lassen" denn eigentlich sagen. Die Vergangenheit liegt ohnehin hinter uns. :-)

Wieso könne wir die Vergangenheit nicht einfach hinter uns lassen?

Die Vergangenheit liegt hinter uns, ich begreife nicht was du mit dieser Frage aussagen willst.

Es wird Zeit mal an die Zukunft zu denken.

Wir denken doch permanent an die Zukunft. Ich weiß nicht was du mit diesem Satz sagen willst.

Die Welt ist heute anders, wir sind heute anders.

Klar. Was genau willst du damit aussagen?

Ist dir eigentlich der Unterschied zwischen Schuld an der Vergangenheit und Verantwortung für die Zukunft bekannt? Hat mir meine Mutter schon vor 45 Jahren beigebracht.

Deine Aussage bleibt für mich unklar. Was ändert es dass es "Vergangenheit" ist an der geschichtlichen Tatsache?

Weil uns die Vergangenheit prägt, selbst wenn sie noch viel länger zurückliegt. Denke daran, unser Rechtssystem ist in nicht unerheblichen Teilen vom römischen Recht geprägt, obgleich rund 2.000 Jahre vergangen sind. Die Aufteilung, wo überwiegend Katholiken oder Protestanten leben, zu großen Teilen ein Ergebnis des dreißigjährigen Krieges, fast 400 Jahre her. Das deutsche Nationalbewusstsein ist ein Produkt aus der napoleonischen Zeit, mehr als 200 Jahre her. Und so weiter ... Gerade die beiden Weltkriege haben ganz Europa nachhaltig geprägt, es scheint, als hätten die Menschen in Europa erstmals für längere Zeit ihre Lektion gelernt, so lange Friedenszeiten waren in der Geschichte extrem selten; und auch aus dem Holocaust sollten wir lernen, um solche Fehler in der Zukunft nicht zu wiederholen.

Man kann die Zukunft nur dann vernünftig gestalten, wenn man die Vergangenheit nicht immer außer acht lässt. Zudem gibt es genügend gewaltorientierte Rechtsextremisten - nach wie vor. Das Thema ist so gesehen nicht bloß Vergangenheit.

Wenn alle gestolenen Sachen den Juden zurück gegeben wurden und alle Zwangsarbeiter nachträglich ihren Lohn erhielten und ihr Leben wieder normalisiert ist, kann man vielleicht anfangen zu vergessen. Und damit meine ich nicht nur die Sho'ah, sondern auch die Diebstähle und Greueltaten der Christen an Juden in den letzten 1700 Jahren.

Doch wird gewarnt, im Vergessen liegt die Gefahr der Wiederholung.

Was soll ich sagen, denn ich war 2018 aus Deutschland nach Israel geflüchtet, wegen zuviel erlebten Judrnhaß, von mehrmals täglichen angespuckt und beleidigt werden, nur weil ich Jude bin.

Das ist der Preis den ich zahlen musste, als der Deutsche begann zu vergessen.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Rassismus, Zweiter Weltkrieg, Adolf Hitler)