Wieso interessieren sich Menschen erst dann für mich, wenn ich etwas anzubieten habe?

6 Antworten

Das ist einfach der ganz normale Egoismus, der halt auch primär gesund und normal ist.. Aber echte Dauerfreundschaften hätten auch was!!!!!!! Aber so was würde BINDUNG bedeuten und das wollen die meisten Menschen nicht mehr. Eine "echte" Freundschaft hat kaum weniger Bindung als eine Ehe.

Und ich habe selbst leider auch die Erfahrung gemacht, daß mich Leute, denen es nicht so gut geht, oft auch fast geradezu aussaugen, mich selber im Endeffekt sogar runterreißen. Aber fallenlassen, wenn es mir schlecht geht!!!!!!!

Wenn ich immer zu Freunden stehe (habe ich echt lange getan- auch mit umfangreicher Tat), lassen mich die fallen,sobald es denen es besser geht als mir, aber die denen es noch schlechter geht als mir, saugen mich aus, und wenn es DENEN dann- auch durch meine Hilfe- sogar wieder besser geht als mir, lassen sie mich fallen!

Ich habe im Verlaufe meines Lebens echt gelernt!!!!! Und mache dieses Spiel, welches irgendwie im Endeffekt immer zu meinem Nachteil verlief, nicht mehr mit. oder doch sogar sehr, indem ich mich anpasse! Ich habe im Moment keine Freunde (aber waren die davor meine Freunde?- wohl eher nein (nach meiner ursprünglichen Definition) mehr, habe noch Bekannte, bin nichtmal isoliert, aber ich WILL eigentlich keine "Freunde" mehr!- weil meine Freunde waren keine echten Freunde!.

Heute nenne ich Leute meine Freunde, die ich früher NIE Freunde genannt hätte, ich hätte sie GUTE Bekannte genannt- auch da hilft man sich......, schnackt miteinander über Probleme und ist sich nicht fern zueinander, verbringt auch gerne gemeinsame Zeit und unterstützt sich bei kurzfristigen Sachen. Aber es gibt da immer eine GRENZE, die auch ich mittlerweile NICHT mehr überschreite.

Was für MICH immer noch zählt! Immer die Familie!!!! Aber auch da: nur die engere!

Ich selbst habe mich vom Konstrukt der Freundschaft mittlerweile verabschiedet. Ich habe keine ECHTEN Freunde ! Bin in der Hinsicht desillionsoniert . Ist traurig aber wahr!!!!! Ich habe im Moment verschiedene Kategorien von Bekannten, habe da fast ein Stufensystem.

Mit zunehmendem Alter verliert man immer mehr Idealismus und das war echt hart für mich!!!!!!!!!

Als ich dann das akzeptiert hatte, wurde das Leben leichter für MICH!!!!!.

Da der Mensch trotzdem eigentlich kein Einzelwesen ist: Meine engere Familie ist das, was mir Halt und Beständigkeit gibt, die zu mir stehen! (und zu denen ICH stehe) und jetzt kein weiterer mehr darüber hinaus!!!!!!! Der Rest sind Bekanntschaften ( ich bezeichne die aber besser nicht als solche ( die Bezeichnung "Freundschaft" ist heute ziemlich niederschwellig, also sage ich "offiziell sogar "Freunde" Man unterstützt sich auch gegenseitig. Aber das ist nur was beschränkt stabiles)

Weil jede Beziehung aus Geben und Nehmen besteht. Das ist auch nichts Schlimmes und nichts Schlechtes, sondern darauf beruht unser Mensch-Sein.

Was viel wichtiger ist: Beziehungen sollten nicht einseitig sein. Wenn einer immer nur gibt und der andere immer nur nimmt, dann kommen wir in beziehungsschädigendes Verhalten.

Was Menschen zu geben haben bzw. geben möchten, ist natürlich sehr individuell. Klar, das kann natürlich Geld sein oder so. Was man aber auch geben kann, sind zwischenmenschliche Wärme, ein Gefühl von Schutz/Geborgenheit, ein offenes Ohr, eine verrückte Sache, die man gemeinsam teilen kann, kurz: irgendetwas bereicherndes Immaterielles.

Ebenso unterscheidet es sich, was Menschen brauchen bzw. nehmen möchten. Es gibt Menschen, die nur Geld/Ruhm oder anderweitige materielle Vorteile bei Menschen suchen. Das kann, z. B. im beruflichen Kontext, sogar gewünscht sein - ein Firmenchef muss schauen, wie er finanziell stabil bleibt, wie er sinnvolle Kontakte knüpft usw., damit seine Firma und damit auch seine Arbeitsplätze erhalten bleiben. Auf zwischenmenschlich freundschaftlicher Ebene ist das natürlich eher sehr einseitig, wenn man da nur Geld oder Macht sucht. Ebenso gibt es aber auch viele, ja, ich möchte fast meinen, nahezu alle Menschen, die eben z. B. ein offenes Ohr oder so suchen.

Wenn du das Gefühl hast, dass du mit deinen zwischenmenschlichen Beziehungen nicht zufrieden bist und dich ausgenutzt fühlst, lohnt es sich also, dir folgende Fragen zu stellen:

  • Was bietest du Menschen (bewusst oder unbewusst) in einer zwischenmenschlichen Beziehung mit dir an? Ist es eher materiell oder immateriell? Möchtest du das anbieten? Oder möchtest du etwas anderes anbieten? Weitergedacht: Welche Menschen fühlen sich von dir angezogen und bleiben bei dir?
  • Was bietest du Menschen nicht an? Was signalisierst du mit deinem Verhalten, was du nicht geben möchtest? Bedeutet, weitergedacht: Welche Menschen wenden sich eher von dir ab, weil ihre zwischenmenschlichen Bedürfnisse nicht erfüllt werden?
  • Was suchst du (bewusst oder unbewusst) in zwischenmenschlichen Beziehungen? Was ist dein Bedürfnis? Welche Menschen ziehst du damit an?
  • Wie passt das, was du anbietest und das, was du dir von anderen wünschst, zusammen? Zum Beispiel lässt sich aufrichtige zwischenmenschliche Nähe wohl kaum mit Geld kaufen.

Ich hoffe, dass ich dir ein paar Anregungen geben konnte. Es macht keinen Sinn, auf die böse egoistische Gesellschaft zu schimpfen und zu verurteilen, das andere dir nicht das anbieten, was du suchst oder aber Dinge von dir nehmen, die du nicht geben möchtest. Erstens sind Menschen sehr, sehr unterschiedlich. Zweitens ist Geben und Nehmen nicht pathologisch, sondern gesund in einer Beziehung. Ja, es ist sogar der Sinn und Zweck von Beziehungen. Und drittens reicht das reine Klagen nicht, damit du in für dich erfüllende Beziehungen findest.

Liebe Grüße :)

Zu sehr Nice guy. Man merkt dir an, dass du Dinge tust oder gibst, um respektiert / gemocht zu werden. Du kennst deinen eigenen Wert nicht und gibst dich dementsprechend auch nicht wertvoll.

Man kann nur wertgeschätzt werden, wenn man sich seines eigenen Wertes bewusst ist. Schau zu dir selbst auf, dann tun es auch andere.


drkock 
Fragesteller
 06.09.2023, 14:35

Ich kenne genug Menschen, die sehr von sich überzeugt sind, aber nichts anzubieten haben. Die sind genauso einsam.

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GunnarPetite  06.09.2023, 14:36
@drkock

Die geben sich vielleicht nur nach außen so. Jemand der sich selbst liebt, kann auch andere wirklich lieben. Und solche Menschen sind eigentlich nie allein bzw. einsam.

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drkock 
Fragesteller
 06.09.2023, 14:39
@GunnarPetite

Ja, das stimmt, aber Liebe alleine reicht nicht. Viele Menschen erwarten mehr.

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GunnarPetite  06.09.2023, 14:41
@drkock

Du darfst dich selbst nicht unter Wert verkaufen. Leute sollen dich schon um dich bemühen müssen. Nur was schwer zu kriegen ist, ist auch begehrenswert.

Oft sehe ich, dass Leute, die ausgenutzt werden, zu schnell zu viel von sich geben. Aber eben nicht, um Gutes zu tun, sondern um Anerkennung zu erlangen. Das aber spüren andere.

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Weil wir in einer Generation des Ich-bezogenen Denkens leben. Menschen heutzutage leben immer öfter nach der Devise "me first". Das heißt auch, dass sie sich nur mit Menschen umgeben, die ihnen etwas anzubieten haben (berufliche Kontakte, Vorteile etc etc). Das kommt leider auch von diesen ganzen falschen Personal-Improvement-Sprechern auf Social Media, die ihr halbgares Wissen darüber, wie man zum erfolgreichen Unternehmer wird, kundgeben ("umgib dich mit Menschen, die dich voranbringen"). Freundschaft zählt immer weniger, wird immer oberflächlicher eben genau wegen all diesen Faktoren summiert.

Es sagt mehr aus über dein Umfeld als über dich, wenn deine Mitmenschen dich nur ausnutzen, also sei froh, dass du es bemerkst, wenn sie noch nicht Gelegenheit hatten, dich zu hintergehen und ernsthaft zu verletzen :)

Ich sage es mal vorsichtig so ....

Jede berufstätige Frau, die mitten im Leben steht, wirkt auf mich viel attraktiver und "more sexy" wie ein Mädel, welches den ganzen Tag mit Jogginghose und schönen Haaren rumläuft.

Oberflächliche Sachen versprühen nun mal keine Inteligenz, keine Selbstständigkeit, keinen Selbstwertgefühl , keine Ziele ....etc.

Erfolg macht sexy ..