Wieso glauben Menschen dass die Evolutionstheorie falsch ist?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil viele Menschen lieber in einer schönen Realität als in der Wahrheit leben.

Wobei ich dazu sagen muss, dass aus meiner Sicht die Evolutionstheorie einem Gott ja nicht widerspricht

broken805 
Fragesteller
 29.08.2023, 16:48

Okay weil ich bin christlich erzogen worden und glaube auch an den christlichen Gott aber manche meinen zu mir dass das nicht vereinbar sei

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NichtSakotaku  29.08.2023, 16:49
@broken805

Doch ist es, gibt keine Stelle in der Bibel die einen klaren WIderspruch von Gott und Evolution darstellen

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Das sind meistens oder fast ausschließlich religiöse Menschen, insbesondere Evangelikale in den USA oder Muslime. Warum? Weil laut dem biblischen Schöpfungsbericht oder dem Koran die Menschen oder auch andere Tiere von Gott erschaffen wurden. Laut dem Koran wurde Adam aus Lehm erschaffen (6:2, 15:26–33, 23:12, 37:11, 32:7–9, 55:14).

broken805 
Fragesteller
 29.08.2023, 16:47

Macht es mich schlechter wenn ich daran glaube? An die Evolutionstheorie? Ich bin christlich erzogen worden und würde auch sagen dass ich an EINEN Gott glaube, aber viele meinen dann zu mir dass das nicht vereinbar sei

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BelfastChild  29.08.2023, 16:48
@broken805

Ich bin auch kein Atheist und Agnostiker mehr. Natürlich kann man an Gott sowie an die Evolution glauben.

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apt2nowhere  29.08.2023, 16:58
@broken805

gut - schlecht: was ich glaube und was andere davon halten, spielt keine Rolle - jeder kann glauben, was er mag

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Mayahuel  29.08.2023, 17:09
@broken805
aber viele meinen dann zu mir dass das nicht vereinbar sei

Kreationisten sind im Christentum die Minderheit.

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jorgwalter57  29.08.2023, 17:09
@BelfastChild

Schöpfungslehre und wissenschaftliche Evolutionstheorie sind unvereinbar. Schöpfung bedeutet das zeilgerichtete, bewusste Erschaffen von z. B. Lebewesen. Evolution jedoch beruht gemäß der wissenschaftlichen Evolutionstheorie auf zufälligen, von niemandem beeinflussten Änderungen der Erbanlagen mit anschließender Selektion durch die Lebensumstände, die nur Lebewesen bestehen lässt, die selbst Nachkommen hervorbringen.

Jede Behauptung, Schöpfungslehre und wissenschaftliche Evolutionstheorie seien vereinbar, ist eine Verschleierung dieser Tatsachen und somit ein Täuschungsversuch, um die durch nichts bestätigte Schöpfungsidee am Leben zu halten.

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BelfastChild  29.08.2023, 17:12
@jorgwalter57

Möglicherweise habe ich mich zu unpräzise ausgedrückt. Es gibt Erklärungen bezüglich Genesis, dass nicht alles wörtlich zu nehmen ist usw. Ich finde grade die Seite nicht. Aber ein Theologe hat es mal gut erläutert.

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DefendRome  29.08.2023, 18:33
@Mayahuel

Muss nicht sein. Gibt schon genug. Als Katholik bin ich natürlich kein Kreationist.

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DefendRome  29.08.2023, 18:48
@Mayahuel

Komisch. Du weisst ich bin in konservativen Kreisen, auch dort wird die Evolution nicht als Irrlehre bezeichnet. Einzig die gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Affe sehen wir kritisch. Gott aus der Evolution auszuschliessen ist unbiblisch und unlogisch...

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Mayahuel  29.08.2023, 20:30
@DefendRome
Einzig die gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Affe sehen wir kritisch.

Also Kreationist.

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DefendRome  30.08.2023, 07:17
@Mayahuel

Nein. Kreationisten sind die, die behaupten die Erde wurde in 6 Tagen erschaffen, vor wenigen Jahrtausenden und keine Dinos, Entwicklungen, etc. Ich bezweifle nur den Vorfahren. Die Wissenschaft muss da auch noch weiterkommen.

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Mayahuel  30.08.2023, 07:20
@DefendRome
Kreationisten sind die,

das ist DEINE Definition.

Die Wissenschaft muss da auch noch weiterkommen.

Die ist weit genug, um sich sicher zu sein.

Erklär doch mal, warum viele Menschen DNA vom Denisova-Menschen und vom Neandertaler haben.

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"Falsch" ist vielleicht das falsche Wort. Ausgesprochene Kreationisten kann man heutzutage mit der Lupe suchen. Dass die Evolution stattgefunden hat, ist z.B. durch die Fossilienfunde gut belegt und weitestgehend unstrittig, auch unter Gläubigen.

Woran man zweifeln kann, ist der unheimlich simple Mechanismus der Auslese ("Träger unvorteilhafter Gene gelangen nicht bis zur Fortpflanzung und verschwinden"). Daran hatte Darwin selbst so seine Zweifel. Wir sprechen ja nicht von Krankheiten. Wegen einer kleinen genetischen Veränderung bleibt man nicht gleich zeitlebens Single.

Es müssen also ganze Arten sein, die irgendwann nicht weiterkommen, und das müsste eigentlich trilliardenfach passiert sein, damit sich rein statistisch ein so komplexes Wunderwerk wie unser Organismus herausbilden konnte.

Die paar Gründe, derentwegen man aussterben kann, stehen dazu in keinem Verhältnis (zu warm/zu kalt, zu hell/zu dunkel, zu nass/zu trocken, Nahrungsangebot, Fressfeinde...).

Es ist also - jenseits von Bibel und Biolehrstoff - nicht verkehrt, darüber nachzudenken, ob da nicht noch etwas anderes am Wirken ist, das die Entwicklung des Lebens steuert.

Welche? Wir haben Darwin und Lamarck in der Schule durchgesprochen und in dem Zuge auch mal einen Blick auf den "Blinden Uhrmacher" geworfen.

Es wird immer Menschen geben, die bestimmte Themen nicht verstehen, oder verstehen wollen - ich hab keine Ahnung von höherer Mathematik. Das komplizierteste, was ich noch hinbekomme ist eine Ableitung...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Das hat oft religiöse Gründe. In Island beispielsweise wird die Evolutionstheorie stärker akzeptiert, als jetzt beispielsweise in der Türkei, wo viele Muslime leben oder in den USA, wo viele konservative Christen leben. Viele verstehen die Evolutionstheorie aber auch einfach oft falsch bzw. kennen die Grundlagen nicht z.B. wenn Laien behaupten, dass sie nur eine Theorie sei, der Mensch vom Affen "abstammt", der Stärkere sich durchsetzt, dass die meisten Mutationen schädlich sind, oder wenn man meint die Evolution funktioniere so, dass irgendwann aus einem Krokodil eine Ente wird oder wenn man beispielsweise meint, es würde von den Mechanismen her Unterschiede zwischen einer Mikro- oder Makroevolution geben. Bei Letzterem kommt es dann sogar zu einem "Sonderfall", wo die Mikroevolution zwar akzeptiert und die Makroevolution jedoch abgelehnt wird. Sehr verbreitet ist zum Beispiel auch der Irrtum, dass die Evolutionstheorie erklärt, wie das Leben entstanden ist, womit sich aber die Abiogenese beschäftigt usw. So kenne ich sogar auch weniger religiöse oder weniger fundamentalistische Menschen, die oft eine falsche und missverständliche Ansicht von der Evolutionstheorie haben. Wenn sie jetzt auch nicht jeder davon zwingend als falsch ansieht, kann man dennoch zumindest von erheblichen Wissenslücken oder weitverbreiteten Irrtümern reden. Die Grenzen sind fließend. Viele Schulbücher enthalten auch nicht all zu selten grobe Schnitzer und könnten qualitativ wesentlich besser gestaltet sein. Oft werden auch keine neuen Forschungsergebnisse mit berücksichtigt, so dass die Schulbücher auch mal veraltet sind. Aus religiösen Gründen muss man übrigens die Evolution nicht ablehnen - denn es gibt sogar Beispiele für Evolutionsbiologen, die an Gott glauben, ihre Bibel aus der Forschung heraushalten und gleichzeitig den Kreationismus strikt ablehnen und gegen ihn argumentieren. Naturwissenschaften sind für alle da.