Wie würde sich eine Frau in einer Matriarchie verhalten?
Ich habe letztens an einer Geschichte geschrieben, welche im mittelalterlichen Afrika spielt. Dabei fand ich heraus das in der vorislamischen Zeit des Maghreb dort die Imazigh(Berber) matriarchale Strukturen besaßen und die nomadischen Imuhar(Tuareg) sogar hunderte Jahre länger, teilweise auch noch heute. Ich bin mir leider nicht ganz sicher, wie sich die Frauen aber auch die Männer dort verhielten, was neben meinem kulturellen Hintergrund, sowie den mangelnden historischen Quellen, auch auf mein Gehänge zurückzuführen ist.
Die zwei bisherigen Thesen die ich unter Freunden bei Unterhaltungen gefunden habe sind diese hier:
- Die Matriarchie würde zu relativer Gleichberechtigung führen. Vergleichbar mit dem heutigen Zustand der Patriarchie(Also im Kontrast zum 18. Jahrhundert), aber eben schneller.
- Die Frauen in der Matriarchie würden sich wahrscheinlich genauso verhalten wie die Männer in der Patriarchie.
3 Antworten
In matriarchalen Gesellschaften gibt es sicherlich eine starke soziale Stellung von Frauen, gerade in familiärer Hinsicht und auf die Nachkommenschaft bezogen. Das führt teilweise zu einem hohen Maß an Gleichberechtigung von Frauen, weil Männer natürlich ebenfalls ihren Einfluss geltend machen.
Das lässt sich aber kaum mit Patriarchaten vergleichen. Diese sind wesentlich stärker von einer Geschlechterhierarchie, Abhängigkeit und Schlechterstellung von Frauen geprägt wie sie umgekehrt denkbar ist. In Matriarchaten üben Frauen sicherlich Macht aus, aber eingebunden in die Gesellschaft und ebenso abhängig von der Loyalität der Männer wie der anderer Frauen.
Die "Ziele" und Bedingungen dieser beiden Gesellschaften sind recht verschieden voneinander.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz den Punkt der Gleichberechtigung. Warum geschah das damals nicht in Patriarchien, das Frauen versuchten ihren Einfluss zu stärken? Und noch eine Zusatzfrage: Würde sich die Matriarchie anders leben wenn die Gesellschaft wie zum Beispiel die Tuareg nomadisch ist?
Frauen haben nicht so ein starkes Kontrollbedürfnis, da sie immer wissen, dass sie die Mutter ihrer Kinder sind. Wir wissen aus heutigen matriarchalen bzw. semi-matriarchalen Gesellschaften, dass so etwas wie Jungfräulichkeit vor der Ehe keine Rolle spielt. Es gibt in manchen matriarchalischen Gesellschaften das Konzept der Besuchsehe, bei der Mann und Frau nicht zusammenleben, sondern der Mann die Frau über Nacht besucht und am Morgen wieder zu seiner Großfamilie zurückkehrt.
Männer haben ein stärkeres Bedürfnis, die Frau zu kontrollieren, weil sie sich nie sicher seien können, dass sie der Vater sind. Die Frau weiß, dass sie die Mutter ist, sie ist also auf jeden Fall mit dem Kind blutsverwandt, ihr kann kein "fremdes" Kind untergeschoben werden.
Auf Arbeitsverhältnisse würde sich das Matriarchat auch auswirken. Meist gibt es im Matriarchat auch eine Rollenverteilung im Arbeitsleben, allerdings wird kein besonderer Wert darauf gelegt, dass die Frau häusliche Arbeiten übernimmt und somit wenig Kontakt zu familienfremden Personen hat.
Und der Besitz wird matrilinear vererbt, also in erster Linie erben die Töchter, nicht die Söhne.
Dies wirkt auf mich ein bisschen wie eine Umkehrung der Patriarchie der Wikinger. Generell gibt es eine Rollenverteilung in der Arbeit aber die wird relativ frei gestaltet, wobei aber relativ auf männliche Eigenschaften und Ideale geachtet wird und dazu wird meist patrilinear vererbt. Könnte man behaupten dass die Matriarchie wie eine Umkehrung einer schwächeren Form der Patriarchie funktioniert?
Außerdem frage ich mich nun wie stark diese Aspekte variieren können von Kultur zu Kultur. Es gab wenn ich mich recht erinnere zum Beispiel an der Goldküste ein Reich welches meines Wissens nach einst von einer schrecklichen Königin regiert wurde die Männer versklavte sie zum kämpfen zwang und dann dem Überlebendem Sex anbot bevor sie ihn töten ließ. Dies ist natürlich teils auf Legenden basiert und nicht komplett nachweisbar, aber einiges ist sicher auch wahr weshalb ich das trotzdem als Beispiel nutzen will. Dies ist aber auch ein extremes Beispiel, wo ich denke was genau den Unterschied macht. Könnte eine Matriarchie mit einer Monarchie oder einer Autokratie funktionieren, oder wäre das gegen die Ideale von Matriarchien und könnte nur mit einem Patriarchat funktionieren?
Warum soll eine Legende wahr sein, nur weil sie erzählt wurde? Und natürlich kann es auch eine matriarchalische Monarchie geben. Es gibt keine "Ideale von Matriarchien", es ist ja nicht so, als ob matriarchalische Gesellschaften sich gegenseitig absprechen. So richtig weiß ich nicht, worauf Du hinauswillst.
Die Königin gab es meines Wissens wirklich und solche Sachen werden nicht einfach über eine reale Person ausgedacht. Höchstens übertrieben. Aber ich muss selber zugeben dass es die Wahrscheinlichkeit gibt das dies komplett ausgedacht ist.
Zu deinem zweiten Punkt muss ich zugeben, dass ich in diesem Falle durch meine schwache Meinung durch den Artikel von DODOsBACK maßgebend beeinflusst wurde und wie es aussieht etwas falsch verstanden habe. Kurz um: Ich bin dumm.
Um deine Zeit für heute nicht noch mehr zu verschwenden hier noch mal die Frage bei dem Wikingerabsatz: "Könnte man behaupten dass die Matriarchie wie eine Umkehrung einer schwächeren Form der Patriarchie funktioniert?", denn ich glaube diese Frage bräucht ich noch unbedingt beantwortet.
Vielen Dank für deine Zeit und gute Nacht.
Man könnte das natürlich behaupten, aber es entspricht nicht der Wahrheit.
Vielleicht wäre der Bienenstock das erstrebenswert Ziel.
Eine Chefin, gemeinhin als Königin bekannt, übernimmt die angenehmen Arbeiten des Staates.Anschaffen, faul herumliegen und wenn sie ihre hormonellen Schübe bekommt, den ultimativen Gruppensex einzuleiten.
Die Dronen, also der Maskuline Teil dieser „Gemeinschaft“ übernehmen die anstrengende Aufgabe, einmal im Jahr die Chefin anständig zu begatten um dann ins Paradies zu fliegen.
Die große Masse dieses Staate besteht aus hart arbeitenden Arbeiterinnen, denen sexuelle Aktivitäten untersagt werden, aber dafür einen Stachel haben um den Stock verteidigen zu können.
Ich verstehe nicht ganz was du mit dem Kontrollbedürfnis meinst. Wäre den Damen in der Hinsicht egal wer der Vater ist? Und würde sich auf andere gesellschaftliche Aspekte ausdehen, wie zum Beispiel Arbeitsverhältnisse?