Wie viele Bäume pro Fläche Wald sind normal?

2 Antworten

wenn Du "Baum" als jeder Individuum einer Baumart verstehst (also bis zum Sämling runter), dann kann es von vllt. 10 Stk bis 1 Mio pro he und mehr gehen - für km² das 100-fache...

Gerade bei naturnahen, mehrschichtigen Wäldern mit langen (Voraus-) Verjüngungszeiträumen ist immer viel (Natur-) Verjüngung zu berücksichtigen... = hohe Zahlen in natürlichen Beständen

Wenn Du mit "Baum" nur die Oberschicht meinst wird es natürlich weniger, wobei bei naturnahen Wäldern meist überall mindestens ein paar wenige alte drüber stehen, im Gegensatz zu den "klassischen" abgeräumten (eher stammzahlreichen) Jungbeständen im Altersklassenwald... = in natürlichen Beständen können das auch geringe Zahlen sein (die wenigen ganz alten und großen auf der Fläche in einem Mehr an Nachwuchs...)

= also wieder mal eine Frage der Definition...

wenn Du Dir vorstellst:

  • Naturverjüngung mit alle 10 cm ein Sämling = 1 Mio pro ha
  • Pflanzung mit 3000 (Nadelholz) bis 7000 (Laubholz) pro ha
  • mit zunehmendem Alter werden es immer weniger
  • in einem Altbestand sind es je nach Alter und Art +/- 100 Bäume pro ha
  • im Forst gibt es für Altersklassen/Reinbestände sog. Ertragstafeln mit Richtwerten (Beispiel auf die Schnelle: https://www.wsl.ch/forest/waldman/vorlesung/images/ww_fig65_3.gif)
  • je gemischter (mehrere Baumarten) und ungleichaltirg (mehrschichtig) ein Bestand ist, desto höher in der Tendenz die Baumzahl

über große Flächen (qkm aufwärts) wird es schwierig, Mittelwerte anzugeben, wenn Dir aber eine Größenordnung reicht nimm etwas um 500-1000 Bäume pro ha an :-)

Das kann man nicht so einfach sagen. Das hängt immer von der Baumsorte und dem Baumalter ab, auch vom Gelände.

In einem Wald, wo viele junge Bäume stehen, ist die Baumdichte sehr hoch. Erst wenn die Bäume älter werden, sterben die meisten ab, weil Licht und Platz nicht mehr für alle reichen. Nur gesunde Bäume mit gutem Standort setzen sich da durch, wachsen über die anderen hinaus und nehmen diesen damit Licht und Wasser. Der Wald dünnt sich dann selbst aus, die Baumdichte sinkt drastisch.

In einem Buchenwald ist mehr Abstand zwischen den Bäumen als in einem Wald mit Fichten oder Tannen, da die Krone einer Buche sehr umfangreich ist, im Gegensatz zu den im Vergleich zur Buche oder Eiche recht schlanken Fichte oder Tanne. Somit ist auch hier die Baumdichte unterschiedlich.

Auch vom Gelände ist es abhängig, da an einem steilen Hang eine wesentlich geringere Baumdichte ist, als in einem ebenen Stück Wald.

Sollte es dazu Angaben geben, dann sind das sehr ungenaue Schätzungen. Denn mir wäre nichts von Baumzählungen auf großen Flächen bekannt. Zumindest hier bei mir wird das nicht praktiziert.

myotis  16.04.2018, 14:12

nur beim Hang möcht ich widersprechen: die Bezugsfläche wird immer in der Waagrechten gemessen, die Hangfläche ist aber größer... außerdem stehen die Bäume gestaffelt, der weiter oben stehende ragt mit seiner Krone über den unteren hinaus und kann auch das seitliche Licht nutzen, insb. am Südhang...

hänge mit geringeren Baumdichten (und -höhen) deuten eher auf z. B. steinigen oder trockeneren Standort hin - auf den richtig fetten Standorten etwa in einer Mulde aber sind die Bäume so groß (und breit), dass es auch wieder nur wenige Bäume sind .... :-)

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ichbinich2000  16.04.2018, 14:18
@myotis

Ja, ich meinte damit auch nur wirklich steile Hänge, wo sich Bäume nur schwer halten können bzw. nur bestimmte Baumarten eine Chance haben.

Du hast natürlich völlig recht ;-)

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