Wie sieht der Alltag in einer Uni aus?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Bachelor-Studium ist unterteilt in Module, gewissermaßen Fächer. Diese bestehen je nach Modul aus Vorlesungen, Übungen, Tutorien, Seminaren oder Praktika sowie Modulprüfungen und einer abschließenden Bachelorarbeit. Der Stundenplan erstellt sich aus dem was man nimmt bzw. zugewiesen bekommt. Im Laufe des Studiums bekommt man bei der Modulwahl normalerweise größere Freiheiten. 

Vorlesungen sind die üblichste Art und bei den meisten Modulen vorgesehen, hierbei steht der Dozent in einem großen Hörsaal und präsentiert teilweise mehreren hundert Studenten gleichzeitig das Thema. Das dient als Grundlage und beinhaltet nur das zuhören, Mitarbeit ist unüblich, Fragen werden ggf. nach der Vorlesung persönlich geklärt. Anwesenheitspflicht ist normalerweise nicht gegeben.

Übungen und Tutorien dienen der Vertiefung und Einübung des Stoffes. Es gibt mindestens eines der beiden bei den meisten Modulen. Bei den Übungen werden Großgruppen ebenfalls eher passiv aber etwas aktiver an konkreten Übungen geschult indem diese gelöst werden. Bei den Tutorien erarbeitet der Tutor (normalerweise auch ein Student) mit Kleingruppen Aufgaben zu Themen, hierbei ist mehr Mitarbeit angesagt. Anwesenheitspflicht gibt es normalerweise auch hier nicht.

Seminare sind in mittelgroßen Gruppen stattfindende vorlesungsähnliche Kurse bei denen üblicherweise spezifischere Themen behandelt werden. Durch die kleineren Gruppen sind Mitarbeit und Nachfragen eher möglich. Eine Anwesenheitspflicht besteht teilweise.

Praktika, also inneruniversitäre, sind praktische Übungen zb. im Labor oder der Natur. Sie kommen üblicherweise bei naturwissenschaftlichen Studiengängen vor, manchmal allerdings auch bei anderen. Die Praktika dienen in kleinen, festen Gruppen der praktischen Übung die in späteren Berufen stattfinden kann. Es gibt normalerweise eine strenge Anwesenheitspflicht, bei Krankheit muss ein Attest vorgelegt werden. Verpasst man zuviele Termine oder einen unentschuldigt gilt das Praktikum normalerweise als nicht bestanden und muss wiederholt werden. Mitunter werden auch Testate abgehalten um die Vorbereitung zu prüfen und es müssen Protokolle geführt werden.

Hausaufgaben in dem Sinne sind unüblich, es gibt allerdings bei einigen übungsintensiven Modulen wie mathematischen öfters regelmäßige Hausaufgaben. Diese sind mitunter auch freiwillig, können aber manchmal benotet werden und gehen dann auch oft in die Note mit ein. Darüber hinaus gibt es in diversen sozialwissenschaftlichen Fächern regelmäßige Hausarbeiten bei denen ein Thema Aufsatz-artig bearbeitet wird.

Dass ein Dozent seine Studenten alle kennt ist sehr unüblch. Meist hat er mehrere hundert allein in einem Studiengang. 


Kimmay  03.07.2016, 20:01

Nur so als Ergänzung. 

Ich bekomme in Seminare und Tutorien jedes Mal Hausaufgaben auf, die ich innerhalb von einer Woche online stellen muss. Diese werden nicht benotet, mache ich sie aber nicht bestehe ich das Seminar/Tutorium nicht und werde nicht zur Klausur zugelassen.
Habe das auch bei Freunden, die etwas anderes studieren, auch so mitbekommen.

Aber das kommt auch immer auf die Uni, den Studiengang, den Seminarleiter etc an.

2

Also als erstes kommt es darauf an, WAS du studierst. Die Bachelor-Studiengänge sind oft schon sehr "verschult", dh es wird Anwesenheitsliste geführt usw also zB die Leute die ich so kenne, die Bio, Mathe, Chemie o.Ä. machen haben schon so einen typischen Tag, dass sie regelmäßig von 9-17 Uhr in der Uni sind usw von Medizinstudenten habe ich ähnliches gehört, nur dass die eben auch noch bis mitten in der Nacht lernen vor ihren Testaten

Vorlesungen sind nicht verpflichtend, aber da Professoren in der Regel Gutes erzählen, geht man da durchaus auch gerne mal hin. 

In Jura zB ist das alles ganz anders. Bis auf ganz wenige Stunden im 1.Semester, wo man sein muss, ist es dann für den Rest des Studiums egal was du machst. Niemand interessiert sich für dich, du musst alles eigenverantwortlich in die Hand nehmen.

Ansonsten ist es generell so, dass Vorlesungen immer mit vielen Kommilitonen sind (meistens so 40-500 je nachdem was du studierst) und dann gibt es meist überall noch Übungen usw in Klassenstärke, also so wie man es aus der Schulzeit kennt, ähnlich dem Unterricht. Da "kann" man mitarbeiten, also Aufgaben vorbereiten, aber man muss es nicht zwingend.

"Mit einem Stundenplan?" Jedes Semester schreibt man sich für spezifische Vorlesungen ein und erstellt sich somit seinen Stundenplan selbst.

" Gibt es in den Vorlesungen eine Anwesenheitspflicht?" Unterschiedlich, manchmal ja, manchmal nein

"Kennt der Professor bzw. der Dozent seine Studenten persönlich?" Müssen Hausaufgaben gemacht werden und werden die auch kontrolliert und benotet?" Auch für die zwei Punkte: Manchmal ja und manchmal nein

An den meisten Unis gibt es Tage der offenen Tür. Da kannst du dich umfangreich informieren.