Wie lang war der urlaub in der ddr möglich?
Wie lang war Urlaub möglich? Dann bräuchte ich noch Informationen zu Busreisen, Flugzeugreisen, Zugreisen. Gab es da Möglichkeiten mit zu reisen? wenn ja durfte es jeder usw.
3 Antworten
Hier die wichtigsten Regelungen:
Grundurlaub: 18 Tage
Lehrlinge: 24 Tage
Jugendliche: 21 Tage
Vollbesch. Mütter mit 3 und mehr Kindern bis 16 Jahre 21Tage
Bei besonders schwerer Arbeit gab es zusätzlich 5 Tage, bei Schichtarbeit - 3-6 Tage extra.
Quelle: DDR- Handbuch.
Im Durchschnitt denke ich hatten alle 21 Tage Urlaub.
Urlaubsreisen waren in alle Länder des sozialistischen Wirtschaftsgebiet möglich.
Der Großteil dürften Individualreisen gewesen sein, für den Rest schau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Tourismus_in_der_DDR
Aus eigenen Sicht kann ich dir sagen das ich mit meinen Eltern anfangs viel in der DDR im Urlaub war. Später sind wir jedes Jahr im Ausland waren. Anfangs in Polen, später in der CSSR und ab und an auch in Ungarn.
Mit Jugendtourist war ich dann in Bulgarien und in Baku in Aserbaidschan. Ein Bekannter war in der Mongolei. Ich hatte vor dem Fall der Mauer schon die Genehmigung für eine JT-Reise nach Saarbrücken, die ich dann im Frühjahr 1990 auch wahrgenommen habe. Das waren zwar nicht die Regel aber solche Reisen wurden immer öfter durchgführt.
Meine Eltern waren in der zweiten Hälfte der 80er auch einige Male gemeinsam in Westberlin.
Die strikten Beschränkungen der Anfangsjahre der DDR haben sich spätestens nach 1980 immer mehr entspannt.
Reisen durfte jeder. Begrenzungen gab es nur bei der Auswahl der Ziele. Urlaub waren glaube ich 24 Tage
Wir waren mal in Dresden im Urlaub und sind in die CSSR mit dem Auto mal rübergefahren. Ich war noch ganz klein. Ich erinnere mich an die heftigen Kontrollen der Autos. Bei uns wollten sie sogar die Bezüge von den Autositzen reißen. Bis mein Vater sagte, wo er denn neue herbekommen solle, denn die gab es ja nicht.
Urlaubsplätze zu bekommen war auch nicht das leichteste. Wir fhren abwechselnd über die Betriebe meiner Eltern innerhalb der DDR. Und zwei Jahre gingen wir leer aus. Da organisierten meine Eltern etwas privat. Die Nachfrage war höher als das Angebot, es war ja auch nicht teuer.
Du konntest jederzeit in die genannten Länder fahren. Wenn du gut warst auch UdSSR, Jugoslawien oder Kuba.
Urlaub bekamen meine Eltern jeder 18 Tage, nicht mehr. Ich war Lehrling und hatte dadurch ein paar Tage mehr.
Die Feiertage waren auch deutlich weniger als heute.
In den Westen kam man nur als Rentner oder zu besonderen Anlässen. Da durfte man aber politisch nicht auffällig sein, sonst wurde das versagt.
"Begrenzungen gab s nur bei der Auswahl der Ziele". Das hast Du aber nett ausgedrückt, weil Reisen ins Ausland für DDR-Bürger nur alle Jubeljahre mal möglich waren - und das nur ins(angeblich) "befreundete" (also kommunistische) Ausland: Ungarn, CSSR, Polen, Bulgarien. Der typische Urlaub war der mit der Gewerkschaft (FDGB-Feriendienst) ins Gewerkschaftsheim - wenn man Glück hatte: an die Ostsee.