wie kriege ich beim reiten den kopf meines pferdes runter?

8 Antworten

Sicherstellen, dass das Pferd gesund und vernünftig ausgebildet ist, und selber richtig reiten lernen. Man „kriegt“ den Kopf eigentlich garnicht runter. Wenn man richtig reiten, macht das Pferd sich von alleine rund. Erste Voraussetzung ist,,dass de rReiter einfach nur nicht stört. Und das ist schon schwieriger, als es sich viele Leute vorstellen.

Gar nicht, denn die Frage ist schon falsch gestellt. Na gut, du kannst am Zügel zerren und bloß nie mit der Hand nachgeben, und immer schon rechts und links zerren.. Wenn du ein Tier hast, das sich aufgegeben hat, wird es den Kopf irgendwann nach unten nehmen, manchmal bis zum Bauchnabel, sozusagen. Und an den nicht nachgebenden , abwechselnd rechts und links zerrenden Zügel treibst du das Pferd wie wild mit den klopfenden Beinen und hältst es gleichzeitig - Zügel ziehen - vorne eisern fest.

Reiten ist das aber nicht, sondern Tierquälerei und wenn das Pferd sich nicht schon längst aufgegeben hat, wird es dich dahin befördern, wo du hingehörst, in den Dreck.

Ich habe mal einen Spruch gelesen - hier vielleicht sogar? . der gut ist: Der Kopf ist wie ein Apfel am Baum. Wenn man richtig reitet, fällt er von alleine.

Übrigens soll nicht der Kopf runterkommen, sondern der Hals ab dem Widerrist. Da aber der Kopp am Hals befestigt ist, kommt der dann automatisch runter.

Oder wie es so schön heißt; richtig Reiten reicht.

Und damit man das kann, braucht es guten, sehr guten Reitunterricht und zwar viele Jahre, bevor man den Kopp runterkriegt. Also: such dir eine guuuuute Reitschule mit gutem Unterricht. Der ist allerdings teuer. Wenn du das nicht findest, solltest du auf das Kopp runter verzichten. Es ist zwar nicht ideal, ein ein Pferd mit langem hohen Hals laufen zu lassen, aber immer noch weniger schädlich als ein Pferd mit runter gezerrtem Kopp.


Johannax32  10.08.2023, 18:47
Wenn man richtig reitet, fällt er von alleine.

Auch eine Isabell Werth schafft aus einem 20-Jährigen, der bisher weder Reithalle noch Reiterin, die mehr als rechts-links und Beine-klopfen kennt, gesehen hat, ein Pferd, welches "korrekt" laufen kann. Es hat sich bisher andere Kompensationsmaßnahmen angeeignet, die auch mit körperlichen Veränderungen einhergehen, die ggf. eine andere Haltung unmöglich machen.

Wenn du ein Tier hast, das sich aufgegeben hat, wird es den Kopf irgendwann nach unten nehmen, manchmal bis zum Bauchnabel, sozusagen.

Ein M. Baastrup (Typisch bei engl. Vollblütern) ist u.a. durch eine solche Haltung gekennzeichnet. Das Pferd hat sich nicht aufgegeben, sondern versucht einfach nur seine Schmerzen zu kompensieren. Ein solches Pferd ist nicht zwingend unreitbar, sondern benötigt "Physiotherapie" und einen geeigneten Reiter.

Ansonsten kenne ich das Verhalten nur von Pferden, die mit scharfem Gebiss und einer harten Hand geritten wurden...

Oder wie es so schön heißt; richtig Reiten reicht.

Super Tipp! Jetzt weiß die FS, was sie machen muss ;)

Der ist allerdings teuer.

Ich vermute, dass das der springende Punkt ist.

0

Das geht nicht bei allen Pferden gleich gut und es braucht ein Aha-Erlebnis. Ich glaube, das lernst du am ehesten bei einem guten Reitlehrer in einer oder mehreren Privatstunden. Gute Reitlehrer sehen, weshalb sich das Pferd verkrampft, wo du nachgeben sollst und wo fordern. 'Eine starke Hand in Samthandschuhen' habe ich mal gelesen. Sicher brauchst du einen guten Sitz und du musst genug treiben, das Pferd aber gleichzeitig nicht davon rennen lassen. Sobald das Pferd aber nachgibt, musst du ihm auch Spielraum lassen und mit dem Zügel spielen, so dass das Pferd zu kauen beginnt.

Aber eben: Ich glaube, da muss ein Experte zuschauen und dir ständig sagen, was es gerade braucht. Wenn du die Erleuchtung mal hattest, geht's immer wieder.


Urlewas  09.08.2023, 01:01

Wenn man es mal hatte, will man es zumindest immer wieder - bis das so selbstverständlich wird, ist der Weg noch lang

1
Aylamanolo  09.08.2023, 16:17
@Urlewas

das stimmt. Wenn man das einmal erlebt hat, dass das Pferd sauber und fein an den HIlfen steht, das ist so ein tolles Gefühl, das will man immer wieder haben, Ich habe immer Einzelunterricht auf meiner Stute bekommen, die auch noch professionell beritten wurde. Meistens, jedenfalls in den Anfangsmonaten, habe ich von den 30 Minuten Unterricht 28 MInuten gebraucht, bis meine Stute soweit war. Im Takt. losgelassen, in der Anlehnung....als ob ein Schalter umgelegt würde...und dann war die Stunde zu Ende....

1
Aylamanolo  09.08.2023, 16:13

bei einem guten Reitlehrer in einer oder mehreren Privatstunden.

Äh, ich will dir ja die Illusion nicht nehmen und vielleicht war ich ja auch besonders unbegabt, aber mit einer oder mehreren Stunden ist es nicht getan. Bei dem wahrscheinlichen -Reitvermögen der Fragestellerin reden wir hier von einem oder mehreren Jahren. Ich gehe mal von mehreren Jahren aus.

0
Johannax32  10.08.2023, 19:21
@Aylamanolo

Mangelndes Geld = mangelndes Vermögen? Pöbel doch einfach woanders!

Ich war jahrelang in einem Stall, in dem Jungpferde ausgebildet wurden, ohne selbst ein Pferd zu besitzen. Manche der Jungpferde durfte ich mitausbilden (wenn zeitlich absehbar war, dass sie nicht sofort verkauft werden), manchmal musste ich zurück auf Schulis, was sich jedesmal wie ein enormer Rückschritt anfühlte. Mit dem Privatpferd meiner Reitlehrerin habe ich nahezu ausschließlich Siege eingeheimst, mit den Jungpferden gute Platzierungen und einige Siege, auf den Schulis war ich froh, wenn die Basics für andere ordentlich aussahen. Schulis sind idR eben schlecht ausgebildete günstige Pferde.

Wie häufig habe ich mitbekommen, wie reiche Mädels innerhalb von wenigen Wochen von nicht mal RW-Level auf A-Niveau gesprungen sind, nur weil sie eines der Jungpferde und mehrfach wöchentliche Privatstunden bekommen haben.

Eines dieser Jungpferde wurde an eine (inzw. ehemalige) Reitschülerin verkauft, die bis dahin kaum ein Schuli im Galopp halten konnte, und ich musste erneut auf Schulis wechseln. Es dauerte nicht lange bis sie mich anging und als talentlos beschimpfte. Tja, ich bin ihr Pferd vorher geritten und hatte mit ihm bessere Platzierungen als sie. Das lag dann aber natürlich nur am Pferd. Ihre Leistungen liegen hingegen nur an ihrem Können^^ (Anm.: Sie IST eine gute Reiterin geworden und ist inzwischen im bayerischen Kader, allerdings hätte sie diese (schnellen) Sprünge ohne ihre wohlhabenden Eltern nicht geschafft).

Und warum gehe ich davon aus, dass hier das Geld ein Problem sein wird? Weil es das 1) nahezu immer ist und 2) ihr sonst ein Trainer (der natürlich Geld kostet!) erklärt hätte, was machen solle. Solche Fragen stellt man nämlich eher direkt dem RL und nicht im Internet. Sie hat vermutlich keinen Ansprechpartner. Natürlich kann es auch einfach sein, dass die FS keine Notwendigkeit für Reitunterricht sieht (unwahrscheinlich, da sie ja etwas lernen möchte) oder es aus welchen Gründen auch immer einfach keine RL in ihrer Nähe gibt...

aber mit einer oder mehreren Stunden ist es nicht getan

Je nach finanziellen Möglichkeiten kann man als kompletter Anfänger tatsächlich innerhalb eines halben Jahres (oder weniger) so viel lernen, um erfolgreich inkl. guter Platzierung eine E-Dressur zu absolvieren. Und da muss man das Pferd zumindest anständig reiten können...

Wer sich allerdings nur wöchentlichen Reitunterricht auf Schulis leisten kann, braucht sich nicht zu wundern, wenn er nach Jahren immer noch "nur" Schritt-Trab-Galopp und Bahnfiguren mit Schlaufis kann (die in vielen Reitschulen ja einfach nur aus Prinzip bei Reitschülerin reingemacht werden...) Da hat zudem kein RL große Lust Zeit zu investieren, wenn andere Reitschüler eben mehr Geld einbringen.

0
diderot2019  10.08.2023, 19:25
@Aylamanolo

Die absoluten Anfänger stellen andere Fragen. Ich nehme an, die Fragestellerin, reitet schon seit einiger Zeit.

1
Johannax32  18.08.2023, 19:53
@diderot2019

Ich vermute es ebenfalls. Ich vermute auch, dass die FS in einem größeren Schulbetrieb ist, der nicht sonderlich am Tierwohl interessiert ist. Betriebsleiter sind zwar häufig auch Reitlehrer, aber dann leider doch zu sehr am Geld interessiert. Da reicht es aus, wenn sie mal anmerken, dass die Schülerin die Fersen nach unten nehmen solle, auch wenn diese das in der aktuellen Situation gar nicht unbedingt weiß umzusetzen bzw. ein anderes Problem in der Situation das Grundproblem ist. Die Schüler kommen schließlich trotzdem wieder, weshalb also mehr anstrengen? Guter Reitunterricht ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass Reitlehrer nicht nur das offensichtliche ansprechen, was ohnehin schon jeder theoretisch weiß, sondern dem Schüler beibringen, wie er mit individuellen Schwierigkeiten oder schwierigen Situationen umgehen kann. Einen solchen Unterricht bekommt man (zumindest meiner Erfahrung nach) selten vom Betriebsleiter und der ist auch deutlich teurer. So gut wie immer ist für guten Unterricht auch ein Pferd (eigenes oder RB) nötig. Der Markt regelt das... Meist sind die Schulis in Schulbetrieben auch nicht so gut ausgebildet und (schlimmer noch) werden nahezu ausschließlich von Schülern geritten.

Reiter mit gutem Individualunterricht stellen solche Fragen jedenfalls auch nicht.

Ich muss aber auch sagen, dass diese Seite besonders ungeeignet ist, um solche Fragen zu stellen. Sobald man hier irgendwo eine Schwäche erkennen lässt, fühlen sich sofort einige User getriggert. Das finde ich Schade, da hier ja eine Reiterin ist, die etwas lernen möchte, was schlussendlich auch dem Pferd zugutekommen wird. Einen Reitbetrieb, der sie dennoch aufs Pferd lässt, hat sie ja schon gefunden.

1

Indem du es von hinten nach vorne reitest, so, dass es mit den Hinterbeinen unter den Schwerpunkt tritt. Dadurch tritt es an's Gebiss heran, der Rücken kommt hoch, es wird "rund". Bücher hierzu füllen ganze Bibliotheken und es gibt zuhauf Videos und Co, da kannst du dich in der Theorie schon mal schlau machen. Um das praktisch zu erreichen brauchst du guten Unterricht, Gefühl und Übung.

Was du niemals machst ist bitte den Kopf einfach runter zurren, wie man das vielerorts zu sehen bekommt.

Das viel zitierte "an den Zügeln spielen" ist zu 95% riegeln, viele Reiter kennen noch nicht mal den Unterschied. Schmerzt das Pferd im Maul, davon bekommen Pferde Verspannungen, im schlimmsten Fall Arthrose in der Halswirbelsäule und die Vorhand wird überlastet, weil lediglich Kopf runter zerren schafft jedes Lieschen Müller, hat nur mit korrektem Reiten gebaut nichts zu tun.

https://youtu.be/BKYYEuETvlc

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

"Richtig reiten reicht." Die Hals-Kopf-Position ist einfach nur eine Folge dessen, was zum restlichen Körper passt. Stimmt alles, stellt es sich von selbst richtig ein.