Wie kommt es, dass sich selbst in Deutschland destruktiver Populismus immer mehr ausbreitet?
Der frühere Siemens-Chef Joe Kaeser kritisiert, dass sich eine Mehrheit der Deutschen nicht mehr für den Erhalt der Demokratie in ihrem Land einsetzte. „22 Prozent sind für die AfD, auch wenn die Mehrheit ihrer Anhänger vielleicht Protestwähler sind. Wenn Sie dann noch die Nichtwähler hinzurechnen, dann ist das praktisch die Mehrheit in Deutschland. Diejenigen, die für die Demokratie einstehen, sind in der Minderheit“, sagte Kaeser in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Kaeser sieht zugleich die führenden Repräsentanten der deutschen Wirtschaft stärker als bisher gefordert. Dabei zog er zieht er einen Vergleich zu den ersten Jahren der Nazi-Herrschaft in Deutschland in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. „Das ist auch eine Lehre der Geschichte“, sagte er.
„Nach 1933 gab es eine Zeit, in der die wirtschaftliche und gesellschaftliche Elite noch Position gegen den Kurs des Nazi-Regimes hätte beziehen können. Damals haben die meisten geschwiegen, diesen Fehler dürfen wir nicht wiederholen.“
Quelle: FAZ.NET, 22.12.2023
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Antworten auf die Frage, wie populär einzelne Dateien gegenwärtig jeweils sind, finden sich auf Seite https://www.wahlrecht.de/umfragen/ .
7 Antworten
Schön das du hier Joe Kaeser zitierst. Das ist ja durchaus jemand, der sich auch mal fragen könnte, was die Deutschen Wirtschaftsführer mit der zunehmenden Politik- und Demokratieverdrossenheit zu tun haben könnten?
Demokratie heißt ja Herrschaft durch das Volk. Aber so als normaler Arbeitnehmer, kriegt man ja durchaus den Eindruck, dass nicht jeder den gleichen Einfluss auf unsere Parlamentarier hat. Lobbyismus ist hier das Stichwort, wo wir auch wieder bei Joe Kaeser sind. In Brüssel und Berlin sitzen mehr Wirtschaftslobbyisten als Parlamentarier. Wenn hier Wirtschaft und Vermögende durch ihr Geld mehr Einfluss auf die Politik nehmen können, als andere zivilgesellschaftliche Gruppen, stärkt das nämlich nicht die Demokratie. Es höhlt sie aus und es bleibt von ihr nichts außer einer Hülle voller heißer Luft übrig.
Wir normalen Arbeitnehmer müssen es dann nur ausbaden und bezahlen. Beispielsweise die Abhängigkeit von Russland bei Gas, war ein Werk der Wirtschaftslobby, die hier massiv verdient hat, an billigem russischen Gas und hier die Politik entsprechend beeinflusst hat. Jetzt wo uns der Mist um die Ohren fliegt, schimpft die Wirtschaft auf die Politik und will im Zweifelsfall Produktionsstandorte ins Ausland verlagern. Sowas stärkt die Demokratie auch nicht gerade.
Deswegen würde ich Herrn Kaeser empfehlen, bevor er mit dem Finger auf andere zeigt, sich erstmal an die eigene Nase zu fassen.
Was soll man schon von einem Typen halten, der offensichtlich weder Demokratie verstanden, noch tiefere Geschichtskenntnisse hat. Uninteressant seine Polemik.
Genau diese Typen waren es doch, die damals ganz vorne dabei waren, um Kohle und Karriere zu machen. Hätten wir jetzt eine rechte Regierung, würde er sofort das Gegenteil sagen, um mit dem Strom zu schwimmen. Wirtschaft und Politik sind voll mit solchen billigen Vögeln.
Das ist eine absolut ungerechtfertigte Kritik an Joe Kaeser.
Etliche Menschen sind unkritisch und dafür empfänglich. Es besteht eine Korrelation zwischen Bildungsferne und Nähe zum Populismus.
Der Populismus funktioniert nach dem Prinzip des steten Tropfens, der den Stein höhlt. Immer dieselben Parolen. Wer da nicht hinterfragt, was hinter den Kulissen abgeht, sondern die oftmals simplen Erklärungen ohne bessere Kenntnis komplexer Zusammenhänge für bare Münze nimmt, ist ein leichtes Opfer des Populismus
Pffff die meisten sind doch Populisten,was hat das jetzt nur mir der AFD zu tun?
Die Menschen sind unzufrieden und haben Angst vor der Zukunft.
Es ist einfach eine Schöne Phantasie zu glauben das ein starker Führer, der sich um alles kümmert, alle Probleme des Landes wenn nicht sogar der Welt lösen würde.
Und eine noch schönere Phantasie ist das es gar keine Probleme mit Arbeitskräftemangel oder Umweltkatastrophen gibt weil die einfach irgendwer erfunden hat.
Stimme dir zu,nur hat man das Gefühl,dass sich einige Politiker gar nicht für die Probleme des Fussvolkes interessieren so kommt halt Politikverdrossenheit auf...
Das Problem ist eben, dass das Handeln der meisten Politiker nur dazu dient, sich selbst in Szene zu setzen.
Das internet und die sozialen medien sind da das problem. man landet da durch die algorithmen recht schnell in irgendeiner blase wo man nur noch seine vorurteile bestätigt bekommt und kaum noch andere meinungen hört.
man muss sich wirklich aktiv darum bemühen sich umfassend zu informieren um sich ein objektives bild von etwas zu machen und das machen die wenigsten und oftmals fehlt auch die medienkompetenz um zu filtern was seriöse quellen sind
Medienkompetenz,dass ich nicht lache,hat man ja während der Coronakrise gesehen,hab mich wie in ner Sektenblase gefühlt...
Bis auf Deine Kritik an Herrn Kaeser gebe ich Dir recht.