Wie können wir den wirtschaftsliberalismus wieder populärer machen und den Anarchokapitalismus einführen?

3 Antworten

Etwas, das schon längst in der Welt vorherrscht und die Ideologie ihrer kapitalistisch verfassten Staaten und des größten Teils der Menschheit umfasst, muss nicht populär gemacht werden.

Diese Ideologie muss durch Bildung ausgelöscht werden. Denn diese bringt Diktatur (1973; Chile), Abbau des sowieso schon rudimentären Sozialwesens (ich spreche nicht nur von der BRD) und damit einhergehend Verarmung.

Woher ich das weiß:Hobby – Anhänger und Student des Marxismus/Leninismus
NeonSchaf  22.10.2023, 20:38

Wo herrscht denn bitte die Ideen des Wirtschaftsliberalismus in der Welt vor?

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Wieso sollten wir das wollen. Derartige Modelle brachten und bringen der überwältigenden Mehrheit der Menschen nur noch mehr und mehr Nachteile. Und profitieren würden wieder ausschließlich Oberschichtler.

In den USA ist man dieser Marktwirtschaftsform noch näher und ich wünsche dir viel Spaß dort, wenn du Gering-/ Kleinverdiener bist und am unteren und mittleren Bereich der Nahrungskette stehen solltest.

Timberwolf627  19.03.2024, 03:49

Dank dem Kapitalismus ist die Globale Armut stärker zurückgegangen als jemals vorher und der Kapitalismus steht für Freiheit,Fortschritt oder Wohlstand!Warum sollten wir das nicht wollen??

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J1gsaw  19.03.2024, 16:45
@Timberwolf627

Ja, die globale Armut ging in den letzten Jahrzehnten und paar hundert Jahren vllt immer mehr zurück und dieser Trend hält auch noch an, in dem Punkt stimme ich voll zu. Das Problem ist nur, dass wir uns langsam einer Schwelle nähern. Eine Schwelle die wir als Gesellschaft immer wieder zu überschreiten hatten und dies auch schafften. Sonst wären wir schließlich nicht da wo wir sind. Die politische, marktwirtschaftliche und gesellschaftliche Form ist stetig im Wandel und geht zwingend miteinander einher. Kapitalismus ist nichts anderes als eine Abwandlung und Weiterentwicklung der Markt- und Gesellschaftsform.

Es gab Pharaonen, welche die Macht inne hielten und über die Ressourcen entschieden. Es gab Caesaren, welche diktatorisch über Volk und Sklaven regierten und gab und gibt Religionen die durch ihre Vertreter diktieren. Lords, Earls, Herzoge, Barone, Gouverneure, Kolonialherrschafter, Oligarchen, Kapitalisten etc die Ländereien ihr Eigen nannten/ nennen und dortige Bewohner nach deren Regeln lebten (/leben müssen). Die, welche die Regeln vorgeben, hatten immer nur andere/ unterschiedliche Bezeichnungen und Befugnisse. Die Funktion >derer sie sich sahen<, ist aber zusammengefasst im Kern stets die Selbe. Richtung vorgeben, mal mehr mal weniger, mal besser mal schlechter.

Unterschiedlichste Marktwirtschaften finden unabhängig verschiedenster politischer Regierungsformen statt. Die Frage ist nur das Maß. Ausmaß/ Regularien und Strenge unterschieden sich schon immer und finden wir natürlich überall auf der Welt.

"Globale Armut und Wohlstand"

Das was global betrachtet zu mehr Wohlstand und weniger Leid führte, ist nicht der Kapitalismus selbst, sondern vielmehr der technische Fortschritt. Warum muss man das trennen... Kapitalismus ist nur eine vorherrschende Markt- und Gesellschaftsform wie viele andere auch. Das was das Leben an sich schon immer verändert hat, zum guten wie zum schlechten, ist Technologie und Wissen und wie und wofür man es einsetzt. (gutes Beispiel ist die Kernspaltung)

"Freiheit"

Da musst du schon genauer werden. Freiheit im Gegensatz zu? In welchen Bereichen lässt der Kapitalismus denn mehr Freiheiten zu, in welchen weniger? Etwas machen zu dürfen, weil es nicht verboten ist, irrelevant von wem, ist nicht gleichbedeutend damit, dass es jeder machen kann. Und etwas machen zu können ist nicht gleichbedeutend damit es auch zu tun. ZB darf ich ins Casino und 100k verzocken, kann und sollte ich das tun?! Unsummen Steuerhinterziehung, als kleiner Selbstständiger wirst du mehr Probleme haben, als mit einem Topteam an Strafverteidigern. Kleiner Marken- oder Patentrechtsstreit? Konzerne leisten es sich die kleine finanzschwache Gegenseite mürbe zu machen.

"Fortschritt"

Ja, seit wir in der Marktwirtschaftsform des Kapitalismus leben gab es Fortschritt. Dann und soweit wie er den wenigen mehr Profit einbringt. Aber Fortschritt allgemein findet auch so statt. Man stelle sich vor wie fortgeschritten wir schon sein könnten... Bildung und Forschung wären unabhängig von profitorientierten Unternehmen und Investoren und für jeden gleich erreichbar, größte Hürde sind halt immer wieder die Finanzen. Egal wie sehr man zb die FDP vergöttert, das ist nunmal eine Tatsache.

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Timberwolf627  20.03.2024, 01:44
@J1gsaw

Gerade der Kapitalismus fördert Fortschritt und Innovation (Belohnt wird wer von vielen Probleme löst.Wer ein Angebot hat das vielen nützt kann so selbst sehr erfolgreich werden!)

"Richtung vorgeben,mal mehr mal weniger,mal besser mal schlechter"

Auch zB. Monopole sind den Regeln des Marktes unterworfen.Ein Konzern kann trotz Monopolstellung von anderen überholt werden wenn dieser zB. anfängt schlechte Ware anzubieten.

"Freiheit"

In kapitalistisch orientierten Ländern zählen vor allem Angebot/Nachfrage und es muss kein menschenfeindliches System künstlich per Zwang aufrecht erhalten werden.Besonders frei leben Menschen allgemein in den Ländern die besonders kapitalistisch sind (zB. Schweiz,Kanada,Neuseeland etc.).

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J1gsaw  22.03.2024, 16:07
@Timberwolf627

Ich will natürlich nicht alles am Kapitalismus schlecht reden, er war/ ist >noch< notwendig. Um richtig informiert zu sein ist es aber wichtig die Einschränkungen und Nachteile nicht auszublenden. Für Fortschritt ist immer Wissen nötig, auch wenn eine andere Sicht nicht gefällt. Zb die wissenschaftliche Methode lebt davon alle Seiten zu betrachten. Mit dem Wissen, nur ein Gesamtbild bietet ausreichend Informationen um daraus zu lernen und eine Theorie, Methode oder Praxis zu verstehen, verbessern und Fortschritt voranzutreiben.

"Kapitalismus fördert Fortschritt und Innovation (Belohnt wird wer von vielen Probleme löst"

Ja, mit nem dicken aber... Ein kapitalistisch geprägter Markt, so wie wir ihn zb haben, ist profitorientiert und agiert entsprechend. Bringt etwas kein Geld, wird wenn überhaupt nur geringfügig dran geforscht/ gearbeitet. Solange etwas Geld bringt, wird am Status quo festgehalten. Bestes nicht zu leugnendes Beispiel ist die Autoindustrie. Mit Verbrennern verdienten die Hersteller über viele Jahrzehnte gut und die Fossilen sind Goldgruben. Schon lange (also wirklich viele Jahre) angebahnt und von Wirtschafts- und Wissenschaftsexperten prognostiziert und gewarnt wenn nicht reagiert wird, war die Wende. Dass der Verkehrssektor sich mit der Zeit verändern wird, zum einen aus Umweltgründen, zum anderen der abnehmende zwingende Bedarf nach Individualverkehr waren schon lange abzusehen. Der Markt hat wie wir sehen viel zu spät reagiert. Trotz stetiger Milliardengewinne wurde mehr Wert darauf gesetzt den Gewinn noch mehr zu maximieren, statt mehr in Forschung und Entwicklung zu stecken. Entsprechende Lobbys haben viel dafür getan, stets den Individualverkehr zu pushen, eine bessere Infrastruktur der Öffis etwa hätte fast ausschließlich Vorteile. Dieser Ausbau, der allen zu gute kommt wurde versucht gering zu halten. Beste Bsp ist mal wieder die #LobbyFDP aktuell mit Wissing und Lindner. Die großen Profiteure sind weniger der Endverbraucher, auch wenn die kleinen Verbesserungen natürlich irgendwann auch hier ankommen, der größte Teil der Gewinne wird, und das macht halt ebenfalls den Kapitalismus aus, an Kapitalisten ausgezahlt. Und davon der Großteil hat keinen realen und produktiven für die Gesellschaft nutzbaren Gegenwert, geschweige denn dass dafür geabeitet wurde. Fakt ist... Geld erzeugt Geld, einen realen Mehrwert wie ein erzeugtes Produkt oder eine erarbeitete Dienstleistung gibt es da nicht.

Was ist daraus zu schließen... 1. Fortschritt und Innovation finden effizient erst und nur dann statt, wenn der >Profit< vom bisherigen Stand voll ausgeschöpft ist. Und 2. **Am meisten belohnt wird, wer am Markt aktuell schon am meisten zu sagen hat.

"Wer ein Angebot hat das vielen nützt kann so selbst sehr erfolgreich werden!"

Wenn´s um den Nutzen geht, dann muss ich die Fragen stellen: Wieso gibt´s immer noch so viel Kinderarbeit? Wieso gibt es immer noch Arbeiten die massiv schädlich für den Menschen sind? Wieso gibt´s immer noch so viel Ausbeutung? Wieso gehen immer noch so viele Konzerne so reudig mit der Umwelt um und scheren sich nicht um Tierwelt und Natur? Und natürlich... Warum werden fortschrittliche Patente reihenweise aufgekauft und zurückgehalten? **(Das auch zur Marktmacht)

Lass mich die naheliegende Vermutung äußern, >Profitmaximierung<. Also genau das worauf der Kapitalismus baut und abziehlt, worauf er ausgelegt ist.

"Monopole"

Du wirst kaum einen Wirtschafts- Ökonomieexperten, der nicht Lobby finanziert ist, finden, der nicht den Standpunkt vertritt, dass ein Monopol die schlechteste Marktstellung für Konsumenten, Endverbraucher, Mieter und Patienten ist. Der Preis kann bei einem Monopol diktiert werden da dann ja keine "brauchbare" Alternative gibt. Und das geschieht auch, -wenn- es nicht zum -Schutz- des Verbrauchers -reguliert- wird. Auch das, zu leugnen wie Monopole sich seit je her auswirkten, fänd ich recht naiv.

"kann so selbst sehr erfolgreich werden!"

Große Unternehmen und Konzerne kaufen kleinere und Start up´s mit neuen Ideen auf, ist auch nichts neues. Und das Unternehmen in Monopolstellung dieses Mittel nutzen um Konkurrenz zu minimieren ist ebenfalls nicht neu.

"Angebot/ Nachfrage"

Ja, per se gilt diese Regel aber immer, egal in welches System du blickst. Das ist nichts was der Kapitalismus sein eigen nennt.

"menschenfeindliches System künstlich per Zwang"

Nehmen wir China... Als Deckmantel eine kommunistische Demokratie. Was wir wirklich sehen ist eine Autokratie, fast schon Diktatur, mit oft totaler staatlicher Kontrolle in fast sämtlichen Bereichen. Wer mit dem Thema bewandert ist weiß, dass in China nicht der Kommunismus herrscht wie er ursprünglich "gedacht" war. Häufiger Trugschluss, aber die dortige Regierungsform und damit einhergehende Marktwirtschaft ist vom Urkommunismus extrem weit weg. Und trotzdem misst das Maß zu großen Teilen Angebot und Nachfrage.

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Timberwolf627  22.03.2024, 18:17
@J1gsaw

"Solange etwas Geld bringt, wird am Status quo festgehalten"

Wenn Anbieter merken zB. durch Marktforschung d. es eine gewisse Nachfrage nach Neuerungen gibt reagieren sie typischerweise darauf.

"Geld erzeugt Geld,"

Es ist auch zB. im Sinne einer AG und ihrer Aktionäre das anzubieten was gefragt ist denn würde das Unternehmen plötzlich keinen Mehrwert mehr schaffen wäre die Chance selbst einer Pleite letztlich nicht klein (Was weder im Sinne der Fa als Ganzes noch im Sinne der Anteilseigner wäre!).

"Wer ein Angebot hat das vielen nützt..."

So funktioniert der Kapitalismus (zB. Bill Gates wurde mit Microsoft reich!)Kinderarbeit,reudige Arbeitsbedingungen,gesundheitsschädliche Arbeit... sind jetzt nicht all zu typisch für die top Plätze der kapitalistischen Länder wie etwa Neuseeland,Irland,Schweiz... .

"Monopole"

Wie Monopole sich auswirken ist mir bewusst.Allerdings:In einer funktionierenden Marktwirtschaft ist auch ein Monopol den Regeln des Marktes unterworfen (Wenn kein Mehrwert mehr geboten wird kann auch ein Monopol seine Stellung als solches verlieren).

"Angebot und Nachfrage"

Dieses System ist typisch für den Kapitalismus.In der ddr gab es zB. die Planwirtschaft!

"China"

China nennt sich selbst nach wie vor Volksrepublik,hat aber wirtschaftlich gesehen durchaus einiges an Marktwirtschaft (Wovon China sehr profitiert hat da es zB. heute im Vergleich zur Zeit unter Mao (Einer der schlimmsten Menschheitsverbrecher zB. "Der grosse Sprung nach vorne") wo China deutlich sozialistischer war wesentlich weniger Armut gibt!).

"Patente aufgekauft und zurückgehalten"

So etwas ist leider nicht immer auszuschließen.Allerdings dürfte sich Verbesserung in einer kapitalistischen Marktwirtschaft früher oder später allgemein generell durchsetzen!!

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Es gibt keinen Anarchokapitalismus. Anarchie heißt Freiheit von Herrschaft. Und im Kapitalismus herrscht das Geld und die, die darüber verfügen.