Blickwechsel 29. Juli 2020
AMA: Deine Fragen an eine Spielsüchtige
Alles zum Blickwechsel

Wie kann man so tief sinken?

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Grundsätzlich hat egal welche Sucht nichts mit Naivität zu tun. Sucht macht keine Unterschiede, weder Bildung noch sozialer Stand, Job etc. spielen dabei eine Rolle.

Wichtig ist aber zu wissen, was es mit einer sogenannten Verhaltenssucht auf sich hat. Auf das Thema bin ich in folgender Frage kurz eingegangen:

https://www.gutefrage.net/frage/casino----videospiele

Die Sucht hat mehrere Phasen und besteht nicht nur daraus, das eingesetzte Geld zurück zu gewinnen, das ist eigentlich nur im Anfang der Fall.

Das weitere Spielen resultiert aus der Verzweiflung und Realisierung, dass man das eingesetzte Geld nicht mehr zurückbekommen wird. Ein weiterer Faktor ist die Wirkung von Spielhallen auf den Spieler selbst (gedimmtes Licht, „Wohlfühlfaktor“, Versorgung gewährleistet, sozusagen eine elektronische Gebärmutter).

In der Suchtphase angekommen verliert man jegliche Kontrolle, kann sich selbst keine Limits mehr setzen. Körperliche Entzugserscheinungen können sich in diesem Stadium ebenfalls bemerkbar machen. Um diese Beschwerden zu dämpfen, geht man wieder spielen und so geht es permanent in der Spirale abwärts. Gefolgt von Depressionen flüchten sich die Spieler weiter in Spielhallen und sozialer Isolation.

Und leider ist es auch nicht immer damit getan, wie beispielsweise bei mir ein Ultimatum gesetzt zu bekommen. Solange der/ die Süchtige selbst nicht die Einsicht erlangt hat, ein Problem zu haben und sich Hilfe zu suchen, kann von außen in der Regel niemand helfen. 

Falls du noch mehr zum Thema wissen möchtest, kann ich dir die folgenden 2 Links ans Herz legen:

https://www.verspiel-nicht-dein-leben.de/spielsucht/probleme-mit-gluecksspielen

https://www.blaues-kreuz-muenchen.de/sites/default/files/download/verhaltenssuchte_und_essstorungen.pdf

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – +10 Jahre betroffen