Blickwechsel 29. Juli 2020
Deine Fragen an eine Spielsüchtige
Alles zum Blickwechsel

Was fühlst du beim spielen?

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Hi SiggiSmallzDE,

meine Gefühle während des Spielens haben sich im Lauf der Zeit stark verändert.

In der Anfangsphase (viele Gewinne mit wenig Einsatz) ist man euphorisch, ein bisschen wie im Rausch. Man hat ja so viel Plus gemacht, dann kann man auch höhere Einsätze machen. Man wird insgesamt riskanter, wird toleranter bei Gewinnen UND Verlusten.

Später, wenn einen die Realität eingeholt hat, flüchtet man sich ins Spielen. Bei mir war das dann immer so, als wäre mein Kopf komplett leer. Ich hab das Blinken und die Geräusche noch wahrgenommen aber ansonsten gar nichts mehr.  Im Grunde konnte ich dort abschalten und selbst die Verluste waren mir dann egal.

Wenn ich zuletzt spielen war, hat mich alles einfach nur noch genervt. Ich bin genervt dort hingegangen, hab mir genervt ein Spiel ausgesucht, hab mich darüber geärgert, wie bescheuert ich doch bin und bin nach kürzester Zeit wieder gegangen. Heute gibt mir das Spielen einfach nichts mehr, ich fühl mich nicht mehr wohl dort, es fühlt sich auch falsch an, dort sein Geld zum Fenster rauszuwerfen.

Ich habe mir diese Form von Verhalten bzw. Belohnung relativ gut wieder abtrainiert, schätze wieder die kleinen Dinge im Leben und tu' mir lieber selbst was Gutes als mein Geld in die Kisten zu stecken.