Wie kann man menschliche Gier bekämpfen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hätte einen tollen Buchtipp für dich. Aber den würd ich nur inkognito geben. Und nur, wenn ich weiß, was jemand studieren würde, der sich über soetwas Gedanken zu machen liebt.


Hi, ich kann dir jetzt keinen aktuellen Linktipp geben, aber die Frage finde ich trotzdem interessant, allerdings scheint mir dein Begriff "Gier" zu wenig definiert zu sein. Warum willst du Gier allgemein bekämpfen?

Ich denke, die menschliche Gier, also auch Neugier, speist zum großen Teil das Streben nach Fortschritt und im Falle der Neugier, auch nach wissenschaftlichem Fortschritt. Warum sollte man das bekämpfen? Ich bezweifle auch, dass dein letzter Satz für alle Menschen im gleichen Maße gültig ist. Vielleicht doch dieser Link: http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/studie-reichtum-glueck der zeigt ein wenig, was ich meine.

Ich hoffe, dass das ein kleiner Denkanstoß ist, zumindest deine Begriffe klarer einzugrenzen.

".....................Immerhin ist es ja nicht Geld, Macht, Leumund und dgl. sondern Liebe, Gesundheit, Zuversicht, Hilfsbereitschaft die unser Leben maßgeblich bestimmen. "

Das dürfte eine Frage des Bewusstseins sein !

Ob das jedem so klar ist - möchte ich bezweifeln !

Die Vier Edlen Wahrheiten des Bhuddismus beschäftigen sich u.a. mit der Gier etc. Vllt. kann dir das weiter helfen.

  1. Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.

  2. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.

  3. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.

  4. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vier_Edle_Wahrheiten

Was ist Gier? Ist Gier per se schlecht? Wie Du allerdings selbst vermutest, ist Gier für den einzelnen Menschen nicht problematisch, weil er sich mit den Folgen der eigenen Gier selbst auseinandersetzen muss. Gier, wie auch immer definiert, wird dann zum Problem, wenn sie in einer menschlichen Gesellschaft den Ausgleich zwischen individuellen und gemeinschaftlichen Interessen aus dem Lot bringt. Wie dieses Lot aussieht, ist je nach existentiellen Rahmenbedingen von Gesellschaften verschieden. Das ist etwas, was Gesellschaften jeweils selbst diskutieren, definieren und in Rahmenbedingungen eigener Handlungsmöglichkeiten umsetzen müssen. Selbst die Vorstellungen von Liebe, Gesundheit, Zuversicht und Hilfsbereitsschaft sind nicht unwandelbar sondern Ausdruck gesellschaftlicher Entwicklung. Der Mensch mit all seinen Verhaltensweisen reagiert auf die Überlebensbedingungen und jeder reagiert anders. Gier bekämpfen würde verlangen, dass irgendjemand eine unumstößliche Norm festsetzt, an der gemessen werden kann, wieviel Gier erlaubt und wieviel und welche auszurotten ist - mit oder ohne Mensch, der daran hängt? Ist das nicht schon selbst wieder eine Gier nach "absoluter Sicherheit" und einem "Himmel auf Erden"? Der Traum vom Paradies?


Bloodyrainbow 
Fragesteller
 28.05.2013, 13:13

Per se natürlich nicht. Man siehe nur mal Neugier, Begierde (Triebe) etc. Im Prinzip ist es ja z.B. gesellschaftl. so, dass Menschen in Naturvölkern, welche keine "gesellschaftl. Norm" wie wir haben, immer nur soviel nehmen wie sie brauchen. Das ging natürlich bei uns unter. Ich habe soweit alles zusammen was die ursächlichen Gründe angeht, nun versuch ich noch, Überlegungen mit einzubringen die dazu führen "würden", trotz der vorrangegangen Ursachen zumindest Dinge wie Habgier oder philos. betrachtet Pleonexie einzuschränken. Natürlich ist Begehr und Neid Grundvorraussetzung zur Entwicklung von Dingen wie Raffsucht etc.

Jedenfalls hast du schon gute Ansätze die ich mit einbringen kann :) Danke.

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berkersheim  28.05.2013, 14:52
@Bloodyrainbow

Dass "in Naturvölkern" ALLE so gute Menschen sind, die nur soviel nehmen wie sie brauchen, ist die ROMANTIK vom Gutmenschen! Gott hätte doch den Kain erschlagen sollen, dann wären nie Mörder und Gier in die Welt gekommen. Ich muss nur auf unsere Terasse mit dem ausgelegten Vogelfutter schauen. Da streiten sich die Amseln, dass die Federn fliegen und die ach so friedlichen Tauben picken jeden Fresskonkurrenten weg. Und auch die frühesten Mythen, z.B. von der Pandora, erzählen etwas anderes.

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