Blickwechsel 18. Januar 2023
Deine Fragen an eine depressive Person
Alles zum Blickwechsel

Wie kann ich jemanden helfen, der sich nicht öffnet?

3 Antworten

Depressionen haben kein Alleinstellungsmerkmal, sprich sie können auch eine Begleiterscheinung zusätzlich zu anderen psychischen Erkrankungen sein.

Dein Freund scheint meiner Ansicht nach zu Denken "ich bin nichts, ich kann nichts, ich habe auch nichts positives verdient"

Wenn er dann doch versehentlich mal etwas positives erlebt hat bestraft er sich danach ggf. selbst indem er sich selbst auferlegt sich nicht mit Freunden zu treffen und womöglich mit Ihnen Freude/Spaß zu erleben.

Mach Dir bitte klar, das egal ob Depression oder auch bei anderen psychische Erkrankungen Betroffene häufig sehr verworrene Gedankengänge durchmachen.

Je nach Erkrankung können auch Aussenstehende die es "nur gut meinen" beim Betroffenen zusätzlichen "inneren Druck" verursachen. Das letzte was der Betroffene möchte ist für andere zur Last zu werden oder dass jemand sich wegen ihm schlecht fühlt. Der Betroffene weis das alles "gut gemeint" ist, verstellt sich also gegebenfalls um diesen Menschen nicht weh zu tun, schadet sich dadurch aber mitunter widerum selbst weil es ggf. soviel Kraft gekostet hat den anderen die es ja nur gut meinen ein gutes Gefühl zu vermitteln. Und manchmal will der Betroffen dann lieber seine Ruhe haben weil das vergleichend betrachtet weniger Kraft kostet.

Ein Betroffener, der zusätzlich die Erfahrung gemacht hat das die, die es anfangs lieb gemeint haben dann eines Tages umschwenkten zu z.B. Vorwürfen weil sie den Betroffenen eben doch nicht wirklich verstehen und sich dann zurückziehen und womöglich den Kontakt abbrechen, der tut sich sicherlich noch schwerer im Umgang mit anderen insbesondere wenn man bei einem Menschen es doch mal versucht hat sich zu öffnen und dann enttäuscht und "verlassen" wurde.

Dazu kommen meist noch Erlebnisse mit Menschen aus der Gruppe der Ignoranten die dem Betroffenen auch noch Dinge gesagt haben wie "stell dich nicht so an, jeder hat mal ne schlechte Phase", reiß Dich zusammen, dann wird das wieder" etc., die es nicht leichter gemacht haben, sondern zusätzlich dafür gesorgt haben das der Betroffene noch mehr an sich zweifelt in vielerlei Hinsicht.

Als Aussenstehender zu helfen ist, ich sag es ganz ehrlich, verdammt anstrengend. Man kommt auch immer mal wieder an einen Punkt wo man an sich selbst zweifelt. Und solange sich Dein Freund keine fachkundige Hilfe holt wirst Du ihm nicht wirklich helfen können. Hier und da mal ausgehen für "Spaß oder Ablenkung " heilen Depressionen eben nicht. Öffnen und sich selbst eigestehen das etwas nicht stimmt muss sich der Betroffene selbst.

Ich bin mit einem Borderliner seit über 22 Jahren zusammen und inzwischen seit mehr als 11 Jahren verheiratet. Ich hatte auch schon selbst Depressionen, Ängste, sowie ein privates Erschöpfungssyndrom, allerdings nicht aus Gründen seiner psychischen Erkrankung.

LG Trinity


Wenn wirklich diagnostizierte Depressionen dahinter stecken sollten, dann kannst du als Laie nur durch Zuhören helfen.

Alles andere gehört in kompetente und ausgebildete Hände.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 34 Jahren an Depression und Dysthymia erkrankt.
verreisterNutzer  18.01.2023, 15:23

Nicht diagnostiziert, aber vermutet, da ich damals an einer ähnlichen Form litt. Ich kenne auch Leute, die das nahezu gleiche durchgemacht haben und dann in eine Art "Loch" gefallen sind. Das möchte ich vermeiden. Hast du Tipps, wie ich der Person helfen kann?

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Durch Gespräche,führe Vertrauenswürdige Gespräche mit ihm aber frag ihm nicht direkt nach seinem inneren 'kümmer' Langsam drauf los gehen

Bring die Person zum lachen&lächeln🙂

Umarme ihn ,zeig ihm das du für ihm da bist

verreisterNutzer  18.01.2023, 16:27

Ich hätte die Idee, ihn anzurufen und zu fragen, ob wir beide uns am Wochenende treffen wollen. Er wird fragen, wieso. Wie kann ich das ganze schlicht und trotzdem effektiv formulieren, ohne direkt auf seine Sorgen einzugehen?

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