Wie kann ich alte Eltern überzeugen nicht mehr zu fahren?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mit einer eigenen Geschichte kann ich leider noch nicht dienen, aber ich kann nachvollziehen, es ist unheimlich schwer.

Vielleicht mal als erster Anlaufpunkt: https://www.welt.de/gesundheit/article13797770/Wie-man-Papa-beibringt-den-Lappen-abzugeben.html

Und https://www.spiegel.de/familie/fuehrerschein-im-alter-wenn-die-eltern-besser-nicht-mehr-auto-fahren-sollten-a-e4842720-1646-43e1-ade9-1997c2828759

Da auch ich so langsam in das Alter komme, wo ich bemerke, dass ich nicht mehr das alles kann, was ich als zwanzigjähriger konnte, ist das ein spannendes Thema. Da wir beide nur ein Auto brauchen, wird regelmäßig der Fahrer gewechselt, das kommt auch vor, wenn einer von uns beiden sich nicht mehr so fühlt. Ich als Ehemann bin es also gewohnt, nicht hinterm Lenkrad zu sitzen.

Da ich der ältere bin, hoffe ich, dass ich noch über genügend Selbstreflexion verfügen werde, wenn diese Entscheidung getroffen werden muss.

Von daher wünsche ich dir viel Erfolg, denn das ist kein leichter Weg.

Hallo JanRuRhe,

ich weiß, was Du meinst. Sehr viele alte Menschen sollten nicht mehr Auto fahren, wobei es aber auch genügend andere gibt- sorry, vor allem Frauen (ist einfach so!), die nicht besser fahren-das nur nebenbei.

Es ist immer so eine Sache. Wenn man noch nicht in dem Alter ist, dann sagen viele, wenn ich mal so alt bin, dann geb ich vorher den Führerschein ab- nur macht das dann keiner.

Vor allem gefährden sie auch andere Menschen. Sie oft gar nicht mehr bemerken, was sie im Strassenverkehr falsch machen, sie schlecht hören, schlecht sehen. Auch das Reaktionsvermögen nicht mehr intakt ist.

Auf der anderen Seite, wenn alte Menschen nicht in Stadtnähe wohnen und auch keine Busverbindung da ist, wie sollen diese noch am Leben teilnehmen. Das ist natürlich jedem seine eigenes Schicksal-klar.

Du kannst Deinen Eltern natürlich Deine Bedenken und Sorgen mitteilen, nur, ob sie sich nicht gehörig auf den "Schlips" getreten fühlen, ist das andere.

Hätten sie Einsicht, würden sie ja nicht mehr fahren.

Für manche ist es nur noch die einzige Möglichkeit sich zu "bewegen".

Sie sind eine große Gefahr für andere, aber auch für sich selber. Du wirst sie aber nicht überzeugen können, nicht mehr zu fahren und öffentliche Verkehrsmittel zu benützen. Sie wollen nämlich auch unabhägig sein, wenn dies bis jetzt so gewesen ist.

Außerdem sehen sie es selbst nicht so, dass sie nicht mehr fahren "können".

Erst, wenn was "passiert", dann wird eine Nachprüfung fällig und dann bekommen sie auch sicherlich ihren Führerschein nicht mehr. Aber so weit soll es ja nicht kommen.

Wenn, dann musst Du das Thema wirklich mit Samthandschuhe anpacken. Vielleicht mit einem "erfundenen" Beispiel von anderen alten Eltern- dann bist Du schon mal bei dem Thema und wirst sofort sehen, wie sie darauf reagieren.

Wenn sie meinen, Dein Beispiel sollte wirklich nicht mehr Auto fahren, sondern nur wenn man einen sicherer Fahrer ist, dann kannst Du das Thema gleich abhaken, das es nichts bringt außer Streit.

Wenn sie Deine Bedenken tatsächlich einsehen sollten, dann biete Dich an, sie auch zu "fahren", wenn sie nicht gerne mit dem Bus oder der Bahn unterwegs sind.

So schlimm es ist, aber einen Streit ist das Thema nicht wert, da Deine Eltern deswegen auch keinerlei Einsicht haben werden.

Liebe Grüsse und viel Erfolg!

Ich war bei meinem Vater in einer ähnlichen Situation. Du musst versuchen, in Ruhe mit ihnen zu reden - keinesfalls im Auto, wenn sie gerade Mist gebaut haben.

Die andere Frage ist, wie ihr Leben ohne Auto aussähe. Mach dir vorher Gedanken, wie sich das, was sie bisher mit dem Auto erledigen, anders organisieren ließe - z.B. indem du oder jemand anderer sie öfter fährt. Menschen dieser Generation sind oft auch nicht bereit, z.B. eine Taxifahrt auch nur in Erwägung zu ziehen.

Grundsätzlich ist Autofahren, vor allem wenn man es sein Leben lang gemacht hat, keine Sache des von A nach B Fahrens, sondern eine grundlegende Freiheit. Allein das Gefühl, ein Auto vor der Tür zu haben, ist da schon wichtig - und der Wegfall der blanke Horror.

BlauerPanthero  16.05.2020, 06:21

Gute Antwort, danke

Bleibe gesund

0

Dazu gibt es kein Patentrezept, das muss man ansprechen wenn eine entsprechende Situation da ist.

Ein Bekannter wurde von seinem Schwager vorsichtig darauf angesprochen dass der Zeitpunkt nun da wäre. Das war nachdem er das zweite Mal mit dem Auto durch die Garagenwand gebrettert ist.

Für viele ist das auch eine Kostenfrage, die man mal neutral durchrechnen muss. Ein "Bären-Ticket" ist allemal günstiger als die Kosten eines Autos. Für das weitere Eingesparte Geld im Jahr kann man sich schon einige Taxifahrten leisten und eventuell mit der Bahn in Urlaub fahren.

Dies kenn eich von meinen Eltern ebenso. Letztens sagte meine Mutter, sie hat ihr Auto verkauft, den Führerschein besitzt sie noch. Ihre Unsicherheit im Strassenverkehr hat sie bemerkt und hat darauf verzichtet. Sie reist auch gerne und so fliegt sie eben durch die Welt.

Spreche mit Deinen Eltern und wenn sie nicht Einsichtig sind, so würde ich es der Polizei melden, dann geht es ruck zuck. Oder erkundige Dich bei der Polizei, wie Du Dich verhalten sollst, sie geben auch Tips.