Wie kämpfe ich am besten gegen den Kapitalismus?

3 Antworten

Verschiedene kommunistische und sonstige antikapitalistische Strömungen verfolgen unterschiedliche Strategien, aber wesentlich sind immer Bildung und Organisierung.

Bildung, weil man den Kapitalismus, seine Geschichte und seine Auswirkungen auf die Umwelt und alle Lebensbereiche verstehen muss, um ihn richtig kritisieren und Gegenstrategien entwickeln zu können.

Und Organisierung, weil du als Einzelperson daran nicht viel ändern kannst, eine Massenbewegung hingegen schon.

Der erste Schritt ist daher, dich einer Gruppe in deiner Nähe anzuschließen (oder selbst eine aufzubauen) und deine Ideen unter deinen Freunden, Kollegen, Nachbarn und Familienmitgliedern zu verbreiten. Lest zusammen und helft euch gegenseitig, eure politische Positionen weiter zu entwickeln und schließt euch zusammen, um eure gemeinsamen Interessen in Schule, Uni, Betrieb oder Nachbarschaft zu vertreten.

Auf die Vorschläge, einfach die richtige Partei zu wählen oder individuellen Verzicht zu üben, solltest du hingegen nicht viel geben.

Die Vorstellung, den Kapitalismus auf parlamentarischem Weg abschaffen zu können, wurde schon 1899 von Rosa Luxemburg in ihrem Text "Sozialreform oder Revolution?" auseinandergenommen, als sich die SPD auf dem Weg von einer revolutionären zu einer reformistischen Partei befand. Sie behielt Recht mit ihren Vorhersagen, dass auf diesen Strategiewechsel auch bald die Aufgabe des Endziels einer sozialistischen Zukunft folgen müsste. Bisher wurde noch kein gesellschaftlicher Wandel über Wahlen und Entscheidungen von oben herbeigeführt, sondern immer über Druck, Aufstand und Revolution von unten.

Und dein persönlicher Konsum hat nicht nur einen verschwindend geringen Einfluss, er ist auch einfach keine freie Entscheidung. Weder stehen dir alle Informationen zur Verfügung, um die jeweils nachhaltigste oder am wenigsten moralisch verwerfliche Alternative zu wählen, noch hast du das Geld dazu. Selbst wenn du ein absolutes Aussteiger- und Selbstversorgerleben führen könntest, hast du dich dann als Einzelperson vielleicht erfolgreich einigen Auswirkungen des Kapitalismus entzogen, am System hast du jedoch rein gar nichts geändert.

Nicht einfach nur "dagegen" sein, sondern auch eine bessere, durchdachte Alternative anbieten. Die nicht nur einfach "Der Staat soll irgendwie alles machen" lautet.


WilliamDeWorde  08.01.2024, 12:25

Doch! Heutzutage hat man gelernt, dass man fordern muss und "die da oben" sollen mehr Geld herstellen und aus dem Fenster aufs Volk werfen!

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Ich würde ihm meine Unterstützung entziehen, indem ich zum Aussteiger werde, wie Öfföff.