Wie groß (Körpergröße) war Alexander der Große?

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Die angegebene Körpergröße liegt im möglichen Bereich. Allerdings ist keine genaue und zuverlässige Maßangabe bekannt. Die Nennung einer bestimmten Zentimeteranzahl kann sich nicht auf eine Quelle stützen.

Der makedonische König Alexander III. („Der Große“) ist nach seinem Tod einbalsamiert, seine Leiche in einem Sarkophag nach Ägypten transportiert und dort schließlich in ein Grabmal in Alexandria gebracht worden (der römische Kaiser Caracalla hat es 215 n. Chr. noch besuchen können). Das Grabmal ist aber (bisher) nicht wiederentdeckt worden und damit die Möglichkeit nicht gegeben, Messungen an den Überresten durchzuführen.

Nach dem, was antike Quellen berichten, lag Alexanders Körpergröße anscheinend eher unter dem damaligen Durchschnitt (geringer als der heutige Durchschnitt). Auf jeden Fall war er körperlich deutlich kleiner als sein Freund Hephaistion, der Perserkönig Dareios III. und der indische König Poros.

Quellen über Alexanders Körpergröße: Arrian 2, 12, 2; Curtius Rufus 3, 12, 15 – 17; 5, 2, 13; 6, 5, 29; 7, 8, 9; Diodor 17, 37, 5; 17., 66, 3; Pseudo-Kallisthenes (Alexanderroman) 2, 15, 1; 3, 4, 2

Informationen lassen sich am einfachsten in wissenschaftlichen Biographien finden.

Siegfried Lauffer, Alexander der Große. 4. Auflage. München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2004 (dtv - Sachbuch ; 34066). S. 197:

„Er war von untersetzter und kaum mittelgroßer Gestalt, was fremden Besuchern, die vor ihn traten, auffiel.“

Wolfgang Will, Alexander der Große. Geschichte Makedoniens ; Band 2. Stuttgart ; Berlin ; Köln ; Mainz: Kohlhammer, 1986 (Urban-Taschenbücher ; Band 370), S. 150:

„Die spätere Überlieferung beschäftigte – von Einsatz der berühmten Kriegselefanten abgesehen – insbesondere die ungewöhnliche Größe des Inderkönigs (physische und idelle wurden gleichgesetzt). Als Reflex auf Alexanders eher zwergenhafte Statur entwickelte sich so bald eine Neuauflage des Mythos von David und Goliath.“

Michael Pfrommer, Alexander der Große : auf den Spuren eines Mythos. Mainz am Rhein : Philipp von Zabern, 2001 (Zaberns Bildbände zur Archäologie : Sonderbände der Antiken Welt), S. 42 – 43:

„Läßt man den mythologischen Hintergrund beiseite, dann berichtet die Fabel ganz beiläufig, daß Alexander nicht besonders beeindruckend wirkte. Er war keineswegs von herkulischer Gestalt. Im Gegenteil. Dies zeigt sich auch bei einer Gesandtschaft der nomadischen Skythen aus den Steppen Zentralasiens. Auch diese wundern sich und mustern lange das Gesicht des Königs, da in ihren Augen Alexanders durchschnittliche Größe seinem Ruhm in keiner Weise gerecht wurde (Curtius Rufus VII, 8, 9). Alexanders Freund Hephaistion war da weit beeindruckender, so daß die Königinmutter der Perser nach ihrer Gefangennahme versehentlich vor Hephaistion niederkniete (Diodor XII, 37, 5). […].

In die gleiche Richtung deutet auch die bekannte Anekdote, daß Alexander in Susa auf den Thron des besiegten Perserkönigs Platz nahm und zu klein war, um seine Füße auf den obligatorischen Fußschemel zu setzen. Ein Page suchte die Situation zu retten und schob dem König gleich den Tisch des Dareios unter die Füße, was die Angelegenheit offenbar verbesserte (Diodor XVII, 66, 3).“

S. 47: „In Alexander tritt uns somit ein bestenfalls mittelgroßer Mann entgegen, […]. Von einem physischen Übermenschen ist er weit entfernt.“

Curtius Rufus 5, 2, 13 (Susa): „Er setzte sich hierauf auf den königlichen Thron, der jedoch für seine Körpergröße viel zu hoch war. Da also seine Füße die oberste Stufe nicht erreichten, stellte einer von den königlichen Pagen einen Tisch darunter.“

Curtius Rufus 6, 5, 29 (unglaubwürdige Geschichte über eine Amazonenkönigin, die ein Kind von Alexander wollte): „Mit unerschrockener Miene schaute Thalestris den König an und musterte eingehend seine Gestalt, die keineswegs dem Ruhm seiner Taten zu entsprechen schien. Denn alle Barbaren empfinden vor einer majestätischen Körpergestalt Ehrfurcht und halten dagegen niemanden für großer Taten fähig, den die Natur nicht mit einem ausgezeichneten Äußern gewürdigt hat.“

Curtius Rufus 7, 8 , 9 (skythische Gesandte): „In sein Zelt eingelassen und zum Sitzen aufgefordert, hefteten sie ihre Augen lange auf das Anlitz des Königs, wahrscheinlich weil ihnen, die geistige Eigenschaften nach der Körpergröße abschätzten, seine mäßige Statur durchaus in keinem Verhältnis zu seiner Berühmtheit zu stehen schien.“

Pseudo-Kallisthenes (Alexanderroman) 2, 15, 1: „Die Perser aber sahen Alexander voll Verwunderung über seine kleine Gestalt an, wußten sie doch nicht, daß in einem kleinen Gefäß ein himmlisches Geschick verborgen war.“

Pseudo-Kallisthenes (Alexanderroman) 3, 4, 2: „Da freute sich Poros und willigte in den Zweikampf ein, weil er sah, daß Alexander viel kleiner war als er. Poros nämlich war fünf Ellen groß, Alexander nicht einmal drei.“

Die Quelle ist wenig vertrauenswürdig und enthält einen erfundenen Zweikampf, beim dem Alexander Poros erschlägt. Mit der übrigen Überlieferung stimmt der Unterschied der Körpergröße überein, der aber wohl übertrieben wird. Plutarch, Alexander 60, 12: „Die meisten Geschichtsschreiber berichten übereinstimmend, Poros, der vier Ellen und eine Spanne groß war, habe auf seinem Elefanten wie ein Reiter gewirkt, weil er durch die Größe und Fülle seines Körpers zu ihm paßte;“

violettus 
Fragesteller
 12.01.2011, 16:12

damit ist meine Frage ausfürlichst beantwortet Vielen Dank! Das ist die hilfreichste Antwort mindestenss wert

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Alle "großen" Männer , wie Karl der Große, Caesar und auch Alexander d.Gr. waren von körperlich kleiner Gestalt. Die 154 mtr. könnten stimmen.

AeCha848  16.02.2022, 15:46

alter wie kann man fckng 154 meter hoch sein... ich weiss dass das ding seit 12 Jahren ist aber trotzdem

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Ja, stimmt.

Meine Schwester hat einen Kalender zu Weihnachten bekommen, da ist die Frage "War Alexander der Große groß?". Als Antwort steht, dass er nur ca. 150 cm war.