Wie findet ihr den Beruf Eisenbahner im Betriebsdienst?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Wie du bereits an meinem Namen erkennen konntest, bin ich Eisenbahner im Betriebsdienst. Das Auswahlverfahren bei der Deutschen Bahn, um eine Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst zu bekommen, ist recht lang und nicht ganz einfach. Zuerst musst du einen Online-Test machen. Dann folgt ein Telefoninterview, ein Vorstellungsgespräch und zum Schluss eine psychologische und medizinische Eignungsuntersuchung. Vor allem nach dem Online-Test und nach dem Eignungstest wird kräftig aussortiert. Der Eignungstest ist nicht ganz einfach. Dort werden vor allem Reaktionszeit, Konzentration, Multitaskingfahigkeit und Arbeiten unter großem Zeitdruck von den Bewerbern abverlangt. Die Durchfallquote ist natürlich verschieden, da nicht alle gleich gut sind, aber meistens liegt sie bei 50-70 Prozent.

Vorteile in diesem Bereich sind große Abwechslung (kein Tag ist wie der andere, verschiedene Strecken und Züge, ständiges Dazulernen), eigenständiges Arbeiten und gute Aufsteigschancen. Zudem ist der Bereich zukunftssicher.

Nachteile sind Schichtdienst und Personenunfälle (mehr fällt mir spontan nicht ein).


DBLokfuehrer  23.06.2017, 18:46

Vielen Dank für den Stern. :)

0
ShockZeuge  20.05.2019, 18:47

Guten Tag, danke für die Antwort.

Ich habe da noch eine Frage. Und zwar habe ich die Möglichkeit, über einen Bildungsgutschein die Umschulung zum Triebfahrzeugführer Klasse B (Personen und Güter) inklusive einiger Zusatzqualifikationen. Schulungszeit 11 Monate.

Abschlüsse:

Europäischer Triebfahrzeugführerschein (Klasse B)

  • Rangierbegleiter
  • Bremsprobenberechtigter
  • Wagenprüfer G

Aber es gibt auch noch die Möglichkeit eine Umschulung/Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst zu machen. Inklusive IHK Abschluss. Schulungszeit 24 Monate.

Inhalt:

Theoriewissen

  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Büro- und Buchhaltungsprozesse
  • Personalplanung und Disposition
  • Trassen und Züge bestellen
  • Sicherheits- und Qualitätsmanagement
  • Grundlagen elektrische und Brennstofftriebfahrzeuge
  • Streckenkenntnis
  • Fahrzeugtechnik
  • Tarife und Service im Zug

Fachpraktische Ausbildung

  • Begleiten von Triebfahrzeugen
  • Rangieren
  • Bilden von Zügen
  • Prüfen von Wagen
  • Prüfen von Bremsen
  • Aufsicht am Zug
  • Leiten des Fahrdienstes
  • Logistische Prozesse und Qualitätsmanagement
  • Prüfen von Triebfahrzeugen
  • Bedienen von Triebfahrzeugen
  • Durchführen von Fahrten im Regelbetrieb
  • Durchführen von Fahrten beim Abweichen vom Regelbetrieb und bei Störungen

Abschlüsse:

  • HK Zeugnis "Eisenbahner im Betriebsdienst" (Fachrichtung Lokführer/-in und Transport)
  • Europäischer Triebfahrzeugführerschein (Klasse B)
  • Rangierbegleiter
  • Bremsprobenberechtigter
  • Wagenprüfer G

Die Fragen die sich mir ergeben: Lohnen sich die 13 Monate längere Schulungszeit?

Ich möchte nur Zug fahren und das im Güterverkehr und dann vor allem auch ins Ausland, um besonders viel Geld zu verdienen. Gibt es Unterschiede bei der Bezahlung? Lohnt sich also in dem Fall der mehr Aufwand? Den Führerschein habe ich ja in beiden Fällen. Mir fällt die Entscheidung nicht leicht, da ein IHK Abschluss viel Wert hat.

Ich bin 31 Jahre und habe halt vor, 2-3 Jahre hart zu arbeiten und viel Geld zu sparen, zwischen 50K - 70K.

Ein Bekannter hat diese Umschulung gemacht und verdient für normal innerdeutsche Fahrten 2500 EUR und 3100 EUR netto im Monat. Sein Arbeitskollege, der mal 3 Wochen weg ist und dann in die Schweiz fährt, hat dann 5000 - 7000 Euro Netto in dem Monat. Ist das realistisch?

Ist das Gehalt bei beiden Schulungen als Triebfahrzeugführer zwischen 38.000 u. 45.000 EUR?

0

Hallo,

Eisenbahner im Betriebsdienst ist nicht = Triebfahrzeugführer

Denn das ist eine spezielle Ausbildung abgestimmt auf die jeweiligen Fahrzeuge (Diesel-oder Elektrisch , Lok -oder Triebwagenzug).

Je nach Eisenbahn-Verkehrsunternehmen  gibt es da die

-Vollausbildung , d.h. man muss einen Handwerklichen Beruf erlernt haben

-Funktionsausbildung , d.h.man wird auf einer Fahrzeugbaureihe ausgebildet

Die Arbeitszeiten richten sich nach den Fahrplänen der Züge und nicht nach persönlichen Belangen.Im Güterverkehr kommen dann oft noch viele Gastfahrten (also Dienste ohne Bezahlung) hinzu,da bei Güterzügen nicht immer eine Rückleistung vorhanden ist.

Vorteile des Jobs sind natürlich das man keinen Bürojob hat, sondern in der Gegend herumkommt und weitgehend alleine arbeiten kann.

lokführer ist doch seit jahrzehnten einer von wenigen traumberufen kleiner und größerer jungen, den aber nur die wenigsten realisieren.

erkundige dich bei der bahn über diesen berufsweg. einer der größten probleme bei diesem beruf sind selbstmörder, die sich vor züge werfen. es gibt kaum einen lokführer, der so etwas nicht miterleben musste.


ShockZeuge  20.05.2019, 18:46

Ernsthaft? Also so gut wie jeder Lokführer erlebt einen Selbstmord?

0