Wie beweisen Transpersonen, dass sie trans sind?

6 Antworten

Hallo SoldiFox,

ich bin der Auffassung, dass ein Mensch weder sein biologisches Geschlecht (außer man sieht dem Menschen den Phänotypen an) noch seine geschlechtliche Identifikation beweisen muss.

Es ist auch niemand zu zwingen, sich irgendwie zu kennzeichnen.

Artikel 2 Absatz 1 des Deutschen Grundgesetztes:

Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Ich erachte eine geschlechtliche Identifikation als freie Entfaltung der Persönlichkeit, wobei damit weder Freiräume noch irgendeine Fülle - abstrakt gesprochen - von irgendwelchen Menschen oder auch der eigenen Person eingeschränkt würden.

Bemerkung: Ein "Sittengesetz" könnte in moralistischer wie auch religionistischer Weise eine geschlechtliche Identifikation anders als das biologische Geschlecht ausschließen oder stigmatisieren wollen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen


SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 18:31
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Habe ich aber dadurch, die Pflicht, jeden als das anzusehen, was er behauptet, dass er ist?

Als Bsp.: Ich behaupte, ich bin Raumfahrer und als Raumfahrer, identifiziere ich mich.

Bist du dann verpflichtet, mir zu glauben und das anzuerkennen?

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EarthCitizen20  03.04.2023, 19:41
@SoldiFox

Wenn Du mir sagst, dass Du Astronaut bist, kann ich es Dir glauben oder auch nicht. Du wärst nicht verpflichtet, mir eine Mission, wo Du dabei warst, zu nennen.

Wenn ich Dir sage, dass ich Göttlich wäre, könntest Du mir auch glauben oder nicht. Ich könnte es Dir aber schwer beweisen, wäre auch dazu nicht verpflichtet.

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StanDard1  04.04.2023, 22:11

Du kannst dich frei entfalten. Die Frage ist, wie sehr andere bei der Entfaltung mitwirken müssen. Du kannst für dich als Frau sehen und dir Sonderpronomen ausdenken, das ist dein Recht auf Entfaltung. Ich muss dich nicht als Frau sehen, noch deine ausgedachten Pronomen anwenden, das ist mein Recht auf Entfaltung.

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Das können nur Trans*Personen selber nachvollziehen...

Man bekommt ja nicht einfach so die Hormone oder die OP's. Man braucht einen Psychotherapeuten der mit dir einige lange Gespräche führt. Darüber wie du dich fühlst, welche Gedanken du hast, woran du deine Trans*Identität bemerkst usw. Meistens sind es auch Therapeuten die sich mit der Thematik auskennen und anhand der Gespräche + Zeit ziemlich sicher feststellen können ob die Person tatsächlich trans* ist, oder etwas anderes vorliegt.

Wenn man sich äußerlich immer mehr dem innerlichen (was man fühlt) Geschlecht annähert, kann man schonmal feststellen ob die Person sich damit immer stimmiger fühlt, oder nicht.

Wenn sich die Person immer wohler und stimmiger fühlt, je näher sie dem Endziel (Geschlechtsangleichende OP's) entgegen strebt, dann ist das Indiz genug, dass diese Person tatsächlich trans* ist.

Bei einigen Schritten hat man ja nicht nur das Gespräch mit dem behandelnden Therapeuten, sondern auch mit sämtlichen Gutachtern, Ärzten & Co.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist halt nicht echt. Wie du schon sagtest, ich muss nur sagen: "ich identifziere mich als Frau und nicht als Mann". Damit erfülle ich das Kriterium eine Frau zu sein und bin kein Mann mehr, was auch immer ich damit gemeint ist, bleibt mir überlassen. Es ist in dem Sinne ein Wort, völlig ohne Bedeutung. Ein Wort ohne Definition hat keine Bedeutung. Aber es zu definieren würde widerum bedeuten, dass jemand nicht mehr in die Kategorie fällt, das verstößt natürlich das erste Gebot "die Selbstidentifikation".


SoldiFox 
Fragesteller
 04.04.2023, 22:32

Welchen Wert hat es dann, wenn man sich mit etwas identifiziert, was keine Bedeutung hat?

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Von Experte Jangler13 bestätigt
wenn es keinen Beweis für etwas gibt, was spricht dafür, dass es das gibt?

Man kann auch nicht beweisen, dass sich zwei Menschen lieben. Man kann zB Stress und Handlungen beweisen, aber nicht das Konzept Liebe.

Das gilt auch für Homosexualität. Wenn jemand sagt, er ist homosexuell, dann kann man das nicht widerlegen. Man kann gleichgeschlechtliche Handlungen beweisen. Bei Männern könnte ein Phallogramm manchmal funktionieren, für Lesben gibt es aber nichts Entsprechendes (geben schon, ist aber sinnlos, da Frauen sogar bei kopulierenden Affen feucht werden können).

Auch ein "Ich bin Christ." lässt sich nicht beweisen. Nur die Ausübung der Kulthandlungen, die aber auch Atheisten durchführen können.

Laut einer Studie ist die Gehirnstruktur einer Transfrau zwischen einem Cismann und einer Cisfrau. Ob jemand trans ist, kann man damit aber nicht beweisen.

The brains of transgender women ranged between cisgender men and cisgender women (albeit still closer to cisgender men), and the differences to both cisgender men and to cisgender women were significant (p = 0.016 and p < 0.001, respectively).
These findings add support to the notion that the underlying brain anatomy in transgender people is shifted away from their biological sex towards their gender identity.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8955456/


SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 15:55

Schöner Strohmann.

Man kann auch nicht beweisen, dass sich zwei Menschen lieben.

Wissenschaft sagt: "Liebe kann im Gehirn sichtbar gemacht werden"

Wenn jemand sagt, er ist homosexuell, dann kann man das nicht widerlegen.

Natürlich kann man es, weil man es auch belegen kann, ob er es ist.

Auch ein "Ich bin Christ." lässt sich nicht beweisen.

Braucht er auch nicht, weil es ihnen egal ist, ob die Leute ihnen glauben oder nicht, dass sie Christen sind.

Transpersonen, haben aber ein Problem damit, dass die Leute, ihnen nicht glauben, dass sie X oder Y nun sind.

Jedenfalls: Wieso sollte man jemanden als Transperson anerkennen, wenn derjenige, nicht beweisen kann, dass er es auch ist?

Du glaubst ja auch nicht an Gott, weil es keine Beweise für ihn gibt.

Wieso sollten dann Leute glauben, dass jemand eine Transperson ist, wenn der einzige Beweis, die Behauptung ist?

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Devoid8  03.04.2023, 16:09
@SoldiFox
Braucht er auch nicht, weil es ihnen egal ist, ob die Leute ihnen glauben oder nicht, dass sie Christen sind.

Niemand ist so dreist und zweifelt es an, wenn jemand "ich bin Christ" sagt. Warum bist du so dreist und hinterfragst die Identität anderer? Was geht dich das an? Warum musst du so lästig sein, hast du keine eigenes Leben?

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SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 16:27
@Devoid8
Braucht er auch nicht, weil es ihnen egal ist, ob die Leute ihnen glauben oder nicht, dass sie Christen sind.
Niemand ist so dreist und zweifelt es an, wenn jemand "ich bin Christ" sagt. Warum bist du so dreist und hinterfragst die Identität anderer? Was geht dich das an? Warum musst du so lästig sein, hast du keine eigenes Leben?

Wie kommst du auf den Gedanken, dass es Dinge gibt, welche man nicht hinterfragen darf?

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Devoid8  03.04.2023, 16:28
@SoldiFox

Es ist ein Unterschied, für sich persönlich über Dinge nachzudenken, oder öffentlich die Zurechnungsfähigkeit einer ganzen Personengruppe zu hinterfragen

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Mayahuel  03.04.2023, 16:38
@SoldiFox
Wissenschaft sagt:

Da mussten Frauen einen Knopf drucken. Bei bestimmten Namen waren sie schneller, als bei anderen Begriffen.

Participants were instructed to indicate as rapidly and as accurately as possible whether or not a target letter-string was a French word.
Responses were made by pressing one of two response buttons on a keyboard with fingers of the right hand (response ‘‘yes’’ with the index and response ‘‘no’’ with the middle).
... women are faster when stimuli are primed by a beloved’s name,

http://people.uncw.edu/tothj/PSY595/Bianchi-Effect%20of%20Love%20on%20the%20Brain-SN-2006.pdf

Wenn man weiß, wie solche Tests funktionieren, kann man sie auch manipulieren.

weil man es auch belegen kann, ob er es ist.

Wie?

Wieso sollte man jemanden als Transperson anerkennen, wenn derjenige, nicht beweisen kann, dass er es auch ist?

Wieso sollte man jemanden als Christen anerkennen, wenn er es nicht beweisen kann?

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SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 16:39
@Devoid8
Es ist ein Unterschied, für sich persönlich über Dinge nachzudenken, oder öffentlich die Zurechnungsfähigkeit einer ganzen Personengruppe zu hinterfragen

Da stimme ich dir zu.

Die Zurechnungsfähigkeit der Transperson ist in meiner Frage von keiner Bedeutung.

Ich will nur wissen, ob alle Menschen, Transpersonen sein können, wenn sie es behaupten oder, es dafür Voraussetzungen gibt.

Wenn es was gibt, was man mindestens braucht, damit man eine Transperson ist, dann wüsste ich gerne, was es ist, das man braucht, wenn man beweisen will, dass man eine echte Transperson ist und nicht nur jemand, welcher sich dafür ausgibt.

Ist doch kein Geheimnis ... wobei ... ist es vielleicht ein Geheimnis?

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Mayahuel  03.04.2023, 16:47
@SoldiFox

Laut einer Studie ist die Gehirnstruktur einer Transfrau zwischen einem Cismann und einer Cisfrau. Ob jemand trans ist, kann man damit aber nicht beweisen.

The brains of transgender women ranged between cisgender men and cisgender women (albeit still closer to cisgender men), and the differences to both cisgender men and to cisgender women were significant (p = 0.016 and p < 0.001, respectively).
These findings add support to the notion that the underlying brain anatomy in transgender people is shifted away from their biological sex towards their gender identity.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8955456/

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SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 17:09
@Mayahuel
Wieso sollte man jemanden als Transperson anerkennen, wenn derjenige, nicht beweisen kann, dass er es auch ist?
Wieso sollte man jemanden als Christen anerkennen, wenn er es nicht beweisen kann?

Braucht man ja auch nicht, sondern hat vollstes recht, es anzweifeln.

  • Wenn ich behaupte, ich bin Raumfahrer.
  • Dann darfst du mich nach einem Beweis auffordern.

Nicht du musst mir glauben, sondern ich muss es glaubhaft machen.

Also ... wie beweisen nun Transpersonen, dass sie echte Transpersonen sind?

Es kann ja jeder das behaupten, aber keiner kann es beweisen?

Vielleicht, weil es keine Beweise gibt?

Weil du mir, auf eigenartige Weiße, sympathisch bist, verrate ich dir, wie ich darauf gekommen bin.

Es wird abgestritten, dass es so was wie echte Männer und echte Frauen gibt.

Wenn es keine echten Männer und echte Frauen gibt, wieso sollte es dann, echte Transpersonen geben?

Es gibt keine echten Männer, es gibt keine echten Frauen und somit, kann es keine echten Transpersonen geben.

Wenn aber eine Transperson, behauptet, sie ist eine echte Transperson, dann sollte sie das auch beweisen können.

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Mayahuel  03.04.2023, 17:21
@SoldiFox
Braucht man ja auch nicht, sondern hat vollstes recht, es anzweifeln.

Ein Atheist spricht einen Christen als Christen an, und nicht als Atheist. Obwohl er nicht an Götter glaubt ...

Jeder kann eine Religion gründen. Und bei genügend Mitglieder sogar eine große Kirche gründen.

Die Religion an sich muss man dafür nicht beweisen.

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SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 17:43
@Mayahuel

Wie auch immer ... ich finde, dass wir sich von der eigentlichen Thematik, zu weit entfernen.

Es geht nicht um die Christen, sondern um die Frage: "Wie beweist eine Transperson, dass sie eine echte Transperson ist und nicht nur jemand, welcher es lediglich behauptet?"

Oder machen wir es so:

Das einzige, was ich mache, ist, dass ich mich als Transperson, identifiziere.

Also, ich sage nur, dass ich eine Transperson bin.

Gibt es nun mehr, was ich machen müsste, damit ich auch eine Transperson sein kann oder, ist das schon ausreichend, dass ich, als Transperson gezählt werden kann?

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Eine trans Person leidet unter Geschlechtsdysphorie und wird etwas dagegen machen wollen. Selbst wenn sie keine Operationen anstreben sollte, wird sie Hormone haben wollen. Dazu braucht sie das Gutachten von einem Therapeuten.

Dieser wird zig Gesprächstermine mit dem Menschen durchlaufen, um zu prüfen, ob diese Geschlechtsdysphorie vorliegt oder eine andere Störung, wie Körperdysphorie, oder noch was ganz anderes dahintersteckt.

Das muss als Beweis wohl reichen.

Warum sollten sie das auch anderen beweisen müssen?


SoldiFox 
Fragesteller
 03.04.2023, 17:26
Das muss als Beweis wohl reichen.

Glaubst du nicht, dass das eher die Voraussetzungen sind, welche jemanden zu einer Transperson machen?

Warum sollten sie das auch anderen beweisen müssen?

Braucht ja eh niemand, nur es braucht auch niemand, wem auch immer, was zu glauben, wenn keine Beweise vorgelegt werden.

Wenn ich zu dir sage: Ich bin Raumfahrer.

Darfst du mich, nach Beweisen fragen.

Mache ich es nicht, brauchst du mich nicht als Raumfahrer anerkennen.

Auch dann, wenn ich mich als Raumfahrer identifiziere, brauchst du mich nicht als Raumfahrer anerkennen, solange ich, es nicht belegt habe.

Eh klar ...

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heaven666  03.04.2023, 17:35
@SoldiFox

Welche Voraussetzungen meinst du denn?

Nochmal, die Voraussetzung um trans zu sein ist eine Geschlechtsdysphorie. Eine Ablehnung der eigenen Geschlechtsmerkmale, was mit tiefem, seelischen Schmerz verbunden ist.

Wenn jemand trans ist, wird er es am besten selbst wissen, auch besser als ein Therapeut, der sich darauf verlassen muss, was der Mensch ihm erzählt.

Wenn jetzt meine ehemals sehr gute Freundin irgendwann zu mir kommt und mir sagt sie ist trans, dann führen wir Gespräche darüber, warum sie das denkt. (so haben wir das jedenfalls gemacht) Ich war am Ende schon ziemlich überzeugt und es wurde ihm später auch bestätigt, dass er ein trans Mann ist.

So, wenn er nun jemand fremdes kennenlernt und ihm das sagt, aus welchen Gründen auch immer, hat derjenige ihn auch als Mann anzunehmen, Punkt, und nochmals Punkt.

Er kann schwer seinen Seelenschmerz mitteilen, wem geht das auch was an.

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SoldiFox 
Fragesteller
 04.04.2023, 01:24
@heaven666
Welche Voraussetzungen meinst du denn?

Mich kannst du das nicht fragen, weil ich sie ja in Erfahrung bringen will.

Nochmal, die Voraussetzung um trans zu sein ist eine Geschlechtsdysphorie. Eine Ablehnung der eigenen Geschlechtsmerkmale, was mit tiefem, seelischen Schmerz verbunden ist.

Das meint also dann, dass alle, welche die Geschlechtsdysphorie nicht haben oder diagnostiziert kriegen, keine Transpersonen sind.

Die Dysphorie, ist also das, was aufzeigt, dass ein Mensch, tatsächlich eine Transperson ist und nicht jemand, welcher lediglich, ein Trittbrettfahrer.

Die Diagnose von einer Fachperson, dient dann somit, als der Beweis, welchen man aufzeigen kann, um glaubhaft zu machen, dass man eben, eine echte Transperson ist.

Meint aber auch, dass alle, welche nicht die Diagnose haben, keine Transpersonen sind.

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